Spieletest: Legend of Mana NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
24. Juni 2021

USK 12 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1-2

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
außergewöhnlicher Ansatz, die Welt zu "schaffen"
es gibt viele Kleinigkeiten zu entdecken
wunderschöne neu gezeichnete Grafik und neu arrangierter Sound
Negativ:
viel Backtracking
zu simplifiziertes Kampfsystem
Roter Faden zur Haupthandlung fehlt völlig

Legend of Mana ist der vierte Teil der Mana Reihe (in Japan bekannt als Seiken Densetsu), ursprünglich 1999 für die erste PlayStation erschienen. Die neue Fassung kommt mit hochauflösenden Grafiken und einem 16:9 Bildformat daher, ist aber im Kern immer noch das gleiche, 22 Jahre alte Spiel.

Plot

Typisch für diese Reihe ist, dass die Story von Legend of Mana keinen Bezug zu seinen Vorgängern hat, ist also kein Sequel oder Prequel. Nur im weitesten Sinne könnte man es als Story-technischen Nachfolger von Secret of Mana verstehen. Am Ende von Secret of Mana wird der Mana Baum und damit das Mana "zerstört". Diese Tatsache ist der Beginn von Legend of Mana. Allerdings hört es dann auch schon auf, mit der Story Gemeinsamkeit. Die Zerstörung von Mana hat in Legend of Mana noch weitreichendere Folgen. Denn nicht nur das Mana wurde zerstört, nein, die ganze Welt ist gleich mit zerstört worden. Und somit obliegt es dem Protagonisten / der Protagonistin, nicht nur Mana, sondern die Welt wiederherzustellen und somit zu retten. Der Spieler oder die Spielerin kann zwischen einem männlichen und weiblichen Charakter wählen und ihm einen freien Namen geben. Wie spielen also mal wieder einen „namenlosen Helden“ bzw. eine „namenlose Heldin“.Um die Welt wieder herzustellen, findet man im Laufe des Spielgeschehens insgesamt 27 Artefakte, die man frei auf der Oberwelt verteilen und somit die einzelnen Ortschaften und Gebiete wiederherstellen kann.

Eigentlich völlig untypisch für ein Spiel dieser Reihe ist, das es keinen roten Faden für die Haupthandlung gibt. Die Geschichte wird in Quests erzählt, wobei einige Quests zur Haupt-Arc gehören, die meisten sind aber Nebenquests. Zugriff auf die Quests bekommt der Spieler durch Finden und Platzieren der Artefakte und besuchen der neu geschaffenen Orte. Manchmal wird die Quest beim Betreten des Ortes gestartet, vor allem bei den Hauptquests, manchmal muss man erst mit irgendwelchen NPCs reden.

Suchen, Aufbauen, Entdecken

Legend of Mana lebt davon, dass der Spieler die einzelnen Artefakte sucht, platziert und erkundet. Man läuft dabei viel herum und muss viel Backtracking betreiben. Die Levelgestaltung ist leider etwas in die Jahre gekommen, so übersieht man gerne auch mal eine Abzweigung und sucht mehrere Minuten nach dem richtigen Weg. Die Anordnung der Artefakte auf der Weltkarte verändert das "Mana Potenzial" der Gebiete. Das Spiel erklärt recht wenig, allerdings erfahren wir von einem NPC, dass sich durch geschickte Platzierung die Gebiete auch verändern können, wenn sich das Mana Potenzial verändert. Obwohl wir versucht haben, dieses Wissen zu berücksichtigen, blieb uns diese "Veränderungen" verwehrt. Offenbar gehört etwas mehr dazu, als nur plump auf das Mana Potenzial zu achten. Interessant ist darüber hinaus zu erwähnen, dass man beim Spielstart eine Region einer großen Weltkarte auswählt, auf der man dann spielt. Dadurch verändern sich die verfügbaren Mana Potenziale und die möglichen Anordnungen der Artefakte. Damit wird jeder Durchlauf ein klein wenig anders, wobei die Quests immer die gleichen sind. Ein interessantes Gimmick, dessen Potenzial aber wohl verschenkt wurde.

Kämpfe! Oder auch nicht.

Kämpfe sind in Legend of Mana eher Mittel zum Zweck. Eigentlich hätte das Spiel wohl auch gut ohne auskommen können. Die Mana Spiele waren noch nie dafür bekannt, dass ihr Echtzeit Kampfsystem besonders viel taktisches Geschick erfordert. Aber in Legend of Mana ist es noch mal so stark simplifiziert worden, dass es eher an einen Brawler oder ein einfaches Kampfspiel erinnert. Es gibt keine Items, keine Runden - der Kampf besteht aus zuschlagen, ausweichen, wieder zuschlagen, wieder ausweichen, Spezialangriff oder Magie anwenden, wieder ausweichen, und so weiter. Treffen ist auch nicht immer einfach. Man kann nur nach links und rechts schlagen, aber bereits wenige Pixel „Höhenunterschied“ zum Gegner können ausreichen, um ihn einfach nicht zu treffen. Bei den Bossen sind die Hit-Boxen meistens so groß, dass man sie nicht verfehlt, aber bei den kleinen Gegnern benötigt es etwas Übung, damit man nicht jeden zweiten Schlag daneben setzt. Ist man verwundet, platziert man sich abseits des Gegners und bleibt bewegungslos stehen, dabei wird automatisch die Gesundheit regeneriert. Das ist im Wesentlichen auch schon der ganze Kernumfang des Kampfsystems. Das aus Secret of Mana oder Trials of Mana bekannte Ringmenü sucht man vergebens. Die Spezialangriffe und Magie wird über die vier Schultertasten ausgeführt, dafür muss man diese aber vor dem Kampf zuweisen!

Auch das Aufleveln hat seine Bedeutung weitestgehend verloren und passiert so nebenbei. Ist man etwas geschickt, kann man nahezu jeden Gegner auch mit niedrigem Level besiegen. Bessere Ausrüstung zu kaufen bringt deutlich mehr. Im schlimmsten Fall ziehen sich die Kämpfe einfach nur, weil man nicht genug Stärke hat, dem Gegner schnell viel Schaden zuzufügen. Spätestens wenn man 5-10 Minuten für einen Endboss benötigt hat, weiß man, dass die Ausrüstung upgegradet werden muss.

Das die Kämpfe und das Level System eigentlich nur Mittel zum Zweck sind, um das Spiel als "JRPG" zu verkaufen, wird noch deutlicher durch die Option, alle nicht Story relevanten Kämpfe deaktivieren zu können. Diese Option haben wir im Test so nach ca. zwei bis drei Stunden aktiviert, weil die Kämpfe beim ständigen hin und her laufen doch gestört haben. Im Gegensatz zu anderen Vertretern dieses Genre kann man in Legend of Mana Kämpfen nicht entkommen! Jeder Kampf muss ausgefochten werden, was das Backtracking sehr mühselig macht.

Um so mehr verwundert es eigentlich, dass es ein sehr detailliertes Statussystem für Charaktere und Ausrüstung gibt. Im Spielmenü lassen sich die Statuswerte und besondere Boni bzw. Malus sehr detailliert einsehen und vergleichen. Auch wenn es kein Punktesystem gibt, ist dies für damalige Verhältnisse schon sehr umfangreich. Allerdings hat man durch diesen Detailgrad keine echten Vorteile im Spiel. Eigentlich kauft man einfach nur die beste / stärkste Ausrüstung und haut einfach drauf. Damit kommt man auch ohne große Mühen schnell durch das Spiel.

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