Spieletest: Kokuga 3ES

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Weitere Infos

Releasedate:
11. Juli 2013

USK 12 unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-4

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
extravagantes Game-Design
knackiges Arcade-Gameplay
15 prägnante Bossgegner
Einzelkarten 4-Spieler Co-Op
Negativ:
sehr fordernd
keine Speicherpunkte
kurz
keine Online-Leaderboards

G.rev und Hiroshi Iuchi – Dies sind zwei Namen, die in ihrer Kombination mit Arcade-Shoot’em’Ups wie Radiant Silvergun oder Ikaruga bekannt wurden. Diese zeichnen sich insbesondere dadurch aus, dass sie zwar simpel gehalten sind, die Änderungen im Gameplay aber so fundamental sind, dass sie sich von anderen Genre-Vertretern abheben.
Nun erscheint mit Kokuga - der Retail-Titel aus Japan - nun auch als 15€-Download bei uns. Doch wird die Spielhallen-Ballerei ihrem Ruf gerecht?

Mit nur einer Kugel!

Die Hintergrundgeschichte ist hierbei ein Arcade-Typischer Einzeiler: Es herrscht Krieg, du bist der Panzer „Kokuga“. Tu was Panzer so tun: Vernichte die gegnerischen Geschütze! Doch das Gameplay erlebt einen einfachen, aber einschneidenden Twist. Erinnert ihr euch an den Animationsfilm Rango, in welchem die titelgebende Echse großartig behauptet, er habe eine siebenköpfige Räuberbande mit nur einer Kugel erledigt, woraufhin er genau dies immer wieder unter Beweis stellen muss? Ein ähnliches Ziel scheint sich Kokuga gesetzt zu haben, denn habt ihr einen Schuss abgefeuert, könnt ihr den nächsten erst einsetzen, wenn der vorherige verschwindet, entweder am Bildschirmrand oder in einem Hindernis, vorzugsweise der Schwachpunkt eurer Gegner. Für Gegner gilt diese Regelung übrigens nicht…

Übersetzt man dies ins Gameplay sieht es wie folgt aus: Das Spiel ist ein klassischer Top-Down Arcade-Shooter, allerdings frei-scrollend (sprich: Die Kamera ist nicht fixiert sondern folgt dem Spieler) und die Kanone des Panzers „Kokuga“ ist frei um 360 Grad drehbar.

Power-Ups werden ebenfalls nicht wie üblich im Level aufgesammelt: Von Beginn an habt ihr 16 aus 20 zufälligen Karten zur Verfügung. Diese werden auf 4 durch Berührung aktivierbare Slots auf dem Touchscreen platziert. Sämtliche Fähigkeiten sind nur zeitbegrenzt verfügbar. Neue Power-Ups gibt es nur, wenn eines der 4 vorhandenen verbraucht wird. Ist man nicht sparsam genug, muss man dem knackigen Levelboss ohne zusätzliche Hilfen entgegentreten. Typische Fähigkeiten sind z.B. stärkere Waffen, Schilde oder Energiewiederherstellung. Aber genau dieses System erlaubt dem Spieler verschiedenste Taktiken: Sichert man jedes Gebiet, indem man vor- und zurück fährt, um jeden Gegner einzeln zu erledigen? Schleicht man sich mit einem Power-Up an den Angreifern vorbei, pfeift auf die Punkte und erledigt nur die Grenzbastion? Oder zettelt man mit einer Superwaffe ein Massaker an?

Flexible Kampfmaschine

Auch bei der Levelwahl wird einem die größtmöglich Freiheit geboten: Zu Beginn sind 12 von 15 Level anwählbar, die je nach Spielstil 5-10 Minuten benötigt, sollte man nicht sterben. Beendet man das Level erfolgreich, indem man den Gegnern von Grenzwall zu grenzwall widersteht und am Ende den Boss bezwingt, kommt man jedoch mit Einschränkungen zur Levelauswahl zurück: Man kann sich nur noch über benachbarte Felder weiterbewegen.

Ziel ist es daher, eines der drei Final-Level zu bewältigen. Die Entwickler wollten den Spielern dadurch die Möglichkeit bieten, selbst abzuschätzen, wie lange sie sich pro Lauf mit dem Arcade-Modus beschäftigen wollen: Spielt man nur 2 Level? Oder doch lieber 9? Beendet man den Lauf frühzeitig, werden nur die Rekorde gespeichert. Man beginnt dann wieder mit einem frei begehbaren Feld.

Level A-L sind hierbei noch Computersimulationen, die Umgebung ist daher in einem einfachen Tron-ähnlichen Design gehalten. Die „Schiff“-Modelle wurden allerdings alle schön gestaltet, und in den actionlastigen Sequenzen ist man ohnehin froh, wenn unnötige Ablenkungen vermieden werden. Des Weiteren kann man bei A-L zwischen den Schwierigkeitsgraden Normal, Schwer, Ultimate und Bosskampf wählen. Letztere wurden für jedes Level individuell gestaltet und erfordern ihre eigene Überlebensstrategie.

In einem der drei Final-Level, welche sich am äußeren Rand des Levelwahl-Feldes befinden, ist man allerdings an das vorgegebene Niveau gebunden. Die Umgebung ähnelt hier auch eher einem Straßenkampf, da dies eine echte Kriegsmission darstellen soll. Ist dieses Level bestanden, gilt der Arcade-Durchlauf als beendet.

Der Umfang mag für 1€ pro Level nicht gerade günstig erscheinen, aber der Titel richtet sich ohnehin an Genre-Veteranen und Neulinge, die sich nicht zu schade darum sind den Highscore auf jedem Schwierigkeitsgrad zu knacken, und die bezahlten in Japan auch gerne mehr als das doppelte. Leider gibt es allerdings keine Online- oder StreetPass-Leaderboards.

Easy to learn - pretty hard to master

Mit einem Schuss pro Screen hatte man sich ohnehin keinen Spaziergang erwartet. Doch selbst der Schwierigkeitsgrad „Normal“ ist schon irre fordernd, insbesondere da man nach einer gescheiterten Mission diese wieder von vorn beginnen muss. Checkpoints gibt es keine. Aber man kann in den Simulationen zumindest die Bosskämpfe üben (allerdings nur im höchsten Schwierigkeitsgrad). Dennoch dürften Einsteiger einiges an Übung brauchen, bis sie endlich mal ein Level beenden können. Denn so etwas wie einen Super-Guide darf man sich in einem Arcade-Titel nicht erwarten.

Sollte man zu sehr damit zu kämpfen haben, sich gegen die gegnerischen Horden zu messen, kann man aber auch ein paar Freunde zusammentrommeln und auf den Co-Op-Modus zurückgreifen. Bis zu 4 Spieler können gleichzeitig in den Krieg ziehen, manche Power-Ups wie "Defense Up" können sogar parallel mit dem ganzen Battalion geteilt werden. Löblicherweise benötigt man dazu nicht mal eine weitere Kopie des Spiels, da Download-Play unterstützt wird. Haben eure Freunde allerdings ihr eigenes Exemplar, kann man Ladezeiten verringern.

Fazit

Um eins klar zu stellen: Kokuga ist nichts für Anfänger! Man muss mit dem Handicap umgehen können, nur einen Schuss auf einmal auf dem Screen haben zu können, denn schon der unterste Schwierigkeitsgrad ist frustrierend schwer. Aber die simple Steuerung und die Möglichkeit mittels Power-Ups und Levelwahl ganz neue Strategien zu entwickeln, bieten dem, der bereit ist sich der Herausforderung zu stellen, genug Gründe, um immer wieder einzuschalten und auch auf höheren Schwierigkeitsgraden erneut in die Schlacht zu ziehen.

Grafik
8
Sound
8
Multiplayer
8.5
Gesamt
8

verfasst von „Benjamin A.“

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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Downloads.
Letzte Aktualisierung: 29.Juli.2013 - 22:45 Uhr