Es ist schon seltsam – 3DS-Besitzer sitzen softwaremäßig immer noch ziemlich auf dem Trockenen (was sich aber glücklicherweise sehr bald ändern wird), während der gute alte DS auf seine alten Tage 2011 einen wahren zweiten Frühling erlebt: Erst Ghost Trick, dann Pokémon Schwarz und Weiß, Okamiden sowie Solatorobo und jetzt Kirby Mass Attack! Wer sich im heurigen Spieleherbst nur auf die ganz großen Namen vom Schlage eines Mario oder Zelda beschränkt oder den 2005er-Handheld bereits eingemottet hat, verpasst eine enorm liebevoll designte, vor Charme strotzende und fesselnde kleine Perle!
Spieletest: Kirby Mass Attack NDS
Weitere Infos
Releasedate:28. Oktober 2011



Anzahl der Spieler: 1
Leser-Meinungen: Noch keine
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Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- tolle Gameplay-Idee sehr gut umgesetzt
- fühlt sich frisch und vertraut gleichermaßen an
- Hammer-Secrets
- meist wunderschöner Soundtrack
- Negativ:
- Steuerung nicht immer ganz optimal
Ohrwurmverdächtig!
Zuletzt noch ein paar Worte zur Technik: Optisch erinnert der aktuelle Titel stark an die DS-Vorgänger, welche wiederum an ihre Prequels für GBA erinnerten, die ihrerseits ihre eindeutige Verwandtschaft mit den SNES-Titeln nicht leugnen konnten. Spektakulär fällt der Look also nicht aus, jedoch charmant wie immer und an den hochklassigen Animationen gibt es wiedermal gar nichts auszusetzen.
Der Sound dagegen schlägt sich geradezu verdammt gut: Angefangen mit dem ebenso quäkenden wie unvergesslichem Titelthema und Nekrodeus´ Melodie, welche mir beim Schreiben dieser Zeilen wieder durch den Kopf huscht, wartet Ohrwurm um Ohrwurm auf euch! Ob Variationen des Hauptthemas, welche wieder eine ganz eigene Stimmung erzeugen, Tracks mit Anklängen an frühere Episoden (Stichwort Sky Sands aus Kirby Air Ride – großartig!) oder gänzlich eigenständige Kompositionen – die Melodien bekommt so schnell keiner aus dem Kopf und oszillieren zwischen fröhlich-witzig und episch-melancholisch, dass es nur so eine Freude ist.
...und es schließt sich der Kreis (mit zwei Augen und ´nem Mund).
Um zuletzt wieder zum Anfang zurückzukehren: Kirby Mass Attack ist nicht “nur” ein gutes Serien-Spinoff, sondern ein wahrer Überraschungshit, der zwar, nicht zuletzt aufgrund der ab und zu auftretenden Mängel in der grundsätzlich definitiv gelungenen Steuerung, einen kleinen Respektsabstand zur 9er-Wertung einhalten muss, aber fesselt und geradezu glänzend unterhält. Assoziationen zu Kirby Power Paintbrush von vor sechs Jahren drängen sich auf, aber in einem gewichtigen Punkt macht es Mass Attack klar besser: Power Paintbrush war echt toll, aber hatte außer dem überragenden Endkampf samt ebensolcher Musikuntermalung aufgrund des Gameplays und den stark minispielartigen “Bosskämpfen” nur wenig mit den Jump&Run-Episoden gemein. Mass Attack dagegen gelingt das Kunststück, sich einerseits wirklich frisch und anders, aber andererseits wieder angenehm vertraut zu spielen – als wäre es ein hervorragender Serien-Nachfolger im etablierten J&R-Stil und ein hochklassiges, neuartiges Spin-Off in einem. Und es kommt sogar, man höre und staune, ohne einen albern eingedeutschten Titel aus!
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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 12.November.2011 - 16:10 Uhr