Spieletest: Kirby´s Fun Pak SNES
Weitere Infos
Releasedate:. 

Anzahl der Spieler: 1-2
Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- sehr schöne Grafik
- toller bis genialer Sound
- unglaublich abwechslungs- und facettenreich
- Negativ:
- teils sehr geringer Schwierigkeitsgrad
- ein wenig verschenktes Potential bei Gourmet Race
Weihnachten 1996, als für uns Europäer das N64 fast schon in den Startlöchern stand, wurden dem guten alten SNES noch zwei hochwertige Vertreter des klassischen 2D-Jump&Run-Genres verehrt: Donkey Kong Country 3, die letzte Episode der im Jahresabstand erscheinenden Trilogie, und Kirby´s Fun Pak (so der damalige europäische Name des aktuell besprochenen Titels), der erste 16 Bit-Platformer mit der rosa Knetkugel überhaupt. Während man von ersterem eigentlich genau wusste, was man zu erwarten hatte (und auch nicht enttäuscht wurde), ging unser Marhsmallow dagegen einen wesentlich unorthodoxeren Weg und gestaltete seinen großen SNES-Auftritt als Sammlung von mehreren Spielen, also eine Art Mario Allstars in rosa – allerdings mit dem gewichtigen Unterschied, dass die enthaltenen Spielchen keine Klassiker-Neuauflagen darstellten, sondern (fast) allesamt komplett neu waren! Und eben diese – acht Stück sind´s – sollen nun der Reihe nach durchgegangen werden.
Spring Breeze
Worum geht’s? Der ebenso fiese wie hungrige König Dedede fällt ins friedliche Dream Land ein und klaut den Einwohnern ihre kompletten Essensvorräte – das kann Kirby ja wohl nicht zulassen!
Wie spielt´s sich? Auf den ersten Blick wie der Game Boy-Serienerstling Kirby´s Dream Land, denn obgleich die Levels eigenständig designt wurden, wurden Levelthemen und grober Aufbau aus dem Ur-Kirby übernommen; so ist dies der einzige Titel aus der Sammlung, welcher den Charakter eines Remakes hat. Doch sobald ein Gegner mit einer Spezialfähigkeit eingesaugt wurde, zeigt sich das einzigartige Kopier-System von Kirby Super Star: Das Stehlen von gegnerischen Moves war zwar schon seit NES-Zeiten möglich, jedoch eben immer nur eines einzigen (Schwertstreich, Feuerball, Laser abfeuern) – in Spring Breeze (und freilich allen anderen Jump&Runs der Collection) dagegen spendiert ein verschluckter Feind Kirby gleich ein ganzes Move-Set (sowie in der Regel einen schicken Hut, was auch für mehr optische Abwechslung sorgt)! So macht es z.B. viel mehr Spaß, mit einfachen Tastenkombinationen wie Sprung + Angriff oder Rennen + Angriff mit den verschiedensten Attackenvarianten herum zu experimentieren, anstatt immer nur mit einem Knopf stets dasselbe zu tun. Sturzflug, aufgeladener Laser, Schwertstoß nach unten (stilecht mit grüner Link-Mütze) – nie zuvor konnte Kirby so viel und nur selten danach; erst die jüngste Wii-Episode nutzte wieder dieses (geniale) System.
Kann´s was? Ja, aber ihr solltet die Collection keinesfalls nach Spring Breeze beurteilen – mit sehr geringem Schwierigkeitsgrad und ebensolcher Spielzeit (sogar das originale Dream Land dauert länger) übernimmt das Spielchen eher die Rolle eines ausführlichen Einführungslevels. Die farbenfrohe, detailreiche Grafik mit ihren tollen Animationen und die schöne Musik können jedoch schon voll und ganz überzeugen.
Dyna Blade
Story: Wieder ein hungriges und diebisches Wesen – diesmal der Riesenvogel Dyna Blade, welcher mit seinen Attacken auf die Ernte wiederum das leibliche Wohl der Bevölkerung in Gefahr bringt. Kirby macht sich auf, dem Bösewicht Manieren beizubringen – oder sollte dieser gar einen guten Grund für sein Handeln haben...?
Gameplay: Hier ist gegenüber Spring Breeze schon eine deutliche Weiterentwicklung spürbar – zwar ist der Umfang auch hier nicht allzu groß und der Titel-Schurke bleibt der einzige vorhandene Endgegner, aber dafür sind die Levels umfangreicher und komplexer ausgefallen ist im zuvor besprochenen Einsteiger-Spielchen (was aber natürlich nicht heißt, dass es sich um ein genuin schwieriges Spiel handelt – ist bei Kirby ja generell eher selten der Fall); auch gilt es, einen Geheimausgang zu finden.
Conclusion: Das Spiel macht eine Menge Spaß – und noch mehr, wenn ihr das zweite große Feature (fast) aller Kirby Super Star-Titel nutzt: Den genialen, simultanen Zweispielermodus! Jederzeit, wenn Kirby einen Gegner mit Spezialfähigkeit einsaugt und selbige erhält, kann er diese gegen einen CPU-gesteuerten Begleiter in Form einer „guten“ Version des jeweiligen Gegenspielers eintauschen. Und drückt nun Spieler 2 einen beliebigen Knopf auf seinem Pad, kann er sofort die Kontrolle über besagtes Wesen übernehmen, komplette Movelist inklusive! Und nachdem das Wechseln bzw. Verwandeln der Begleiter in neue Monsterchen mit gänzlich anderen Fähigkeiten wunderbar einfach funktioniert, können sich beide menschlichen Spieler über massig Abwechslung freuen!