Spieletest: Jars NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
20. Oktober 2021

Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Charmant morbide Optik
Reduziertes aber fesselndes Gameplay
Starker Heldenmodus
Negativ:
Kaum besser als ein Mobilegame
Story wird auf sehr reduzierte Weise dargstellt

Von polnischen Spielen hört man zwar selten, aber wenn dann können diese sich meist sehen lassen. Allen voran stehen natürlich die Witcher Spiele. Das vorliegende Jars aus der Entwicklerschmiede von Mousetrap Games wird zwar garantiert nicht halb so viel Aufmerksamkeit bekommen wie Gerald und co., kann aber für Freunde von Tower-Defense Spielen einen Blick wert sein. Vor allem wenn Daedalic Entertainment als Publisher auftritt, muss sich der Kauf doch lohnen, oder? Lest den Test und erfahrt, was es mit Victors Keller auf sich hat.

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Burton lässt grüßen!

Man braucht nur einen Blick auf das Titelbild werfen, um zu sehen, dass für das ganze Design des Spiels Tim Burton als Inspirationsquelle diente - im optischen, wie auch im Soundbereich. Das ist alles andere als schlecht, denn echte Tim Burton Games sucht man leider vergebens und die hier vorliegende Reminiszenz ist derart liebevoll ausgefallen, dass man sich gerne darauf einlassen mag. Unser Protagonist heißt Viktor - ebenso wie in Burtons Frankenweenie - und begibt sich in seinen düsteren Keller und muss sich hier dem ein oder anderen fiesen Geschöpf und seltsamen Zeitgenossen stellen. Das alles passiert nicht etwa in einem thirdperson Abenteuer, sondern in einem Setting, dass viel mehr an ein Handygame in der Art von Plants VS. Zombies erinnert. Nur eine ganze Prise düsterer.

Die Kellertreppe als Lernkurve

Zunächst steht dem geneigten Spieler nur ein Modus zur Verfügung. In der Kampagne lernt man Level für Level worauf es in diesem Spiel ankommt. Die Kellertreppe als erstes Level ist also eine Ansammlung von Tutorials, wobei auch im späteren Verlauf immer neue Mechaniken und Kniffe vorgestellt werden. Storytechnisch wird man, im wahrsten Sinne des Wortes, im Dunkeln gehalten. Bei einem Experiment mit einer Fledermaus verliert Viktors Vater den Verstand und verschwindet irgendwo in der Dunkelheit. Viktors Mutter, Pädagogin durch und durch, sperrt ihren Jungen wegen eines Missgeschicks in den Keller und dort trifft er auf Ungeziefer der scheußlichsten Art, ebenso wie auf einen seltsamen Shop-Verkäufer und all das bildet irgendwie die Brücke zum Verschwinden des Vaters. So richtig schlau wird man daraus nicht, denn das Spiel bietet nur einige animierte Zwischensequenzen, wie auch Comicstrips, um dem Spieler zu erklären, was hier eigentlich los ist. Von Sprachausgabe oder textlicher Untermalung keine Spur. Immerhin sind die Tutorials gut erklärt und die Spielmechaniken damit um einiges eindrucksvoller als die Story. Das Spiel nimmt einen dabei gut an die Hand und führt pro Level maximal ein neues Feature ein. Das Prinzip scheint dabei zunächst erschreckend simpel. Die Schatztruhen mit den Fledermäusen drin müssen beschützt werden. Die titelgebenden Einmachgläser zerschlägt der Spieler mit einem Klick und voller Ungewissheit, was das Glas zu verbergen vermag. Denn neben eindeutigen Power-Up- und Gegnergläsern gibt es einige Unbeschriftete, in denen so ziemlich alles auf einen warten kann. Als Beispiel: Direkt neben der zu beschützenden Kiste steht ein Einmachglas. In der Hoffnung eine unterstützende Kreatur zu erhalten zerschlägt man es und kommt augenblicklich ins Schwitzen, als man erkennt, dass eine fiese Ratte hervorkriecht und sofort damit beginnt die Schatztruhe anzugreifen. Das erfordert eine blitzschnelle Reaktion - entweder mit einer eigenen Kreatur, einem Pfeil, dem Kleber oder oder oder. Es gibt für jedes Szenario viele mögliche Lösungen und selbst beim Wiederholen eines Levels muss man sich eine Neusortierung der Gläser einstellen. Die Levels entstehen weitestgehend zufallsgeneriert, so dass nur das Ziel das Gleiche bleibt. Schütze die Kiste, eskortiere Wesen XY, besiege alle Gegner oder öffne alle Gläser. Das Prinzip ist schnell erlernt und kommt deshalb auch schnell mit Variationen daher. Denn nach einigen Levels bekommt man neue Kreaturen und muss entscheiden, welche man mitnehmen möchte, zusätzlich kann man sie mit Power Ups ausstatten und mit ein bisschen Verstand somit einiges an Individualisierung generieren. Das ist alles sehr spaßig, aber über den Spaßfaktor eines guten Mobilegames kommt das alles nicht wirklich hinaus.

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