Spieletest: Harvest Moon: Eine Welt NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
5. März 2021

USK 0 keine Onlinefunktion Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Expando Farm
viel zu erkunden
große Anzahl von Feldfrüchten
viele Nebenquests
Negativ:
verwaschene Optik
Charaktere verschwinden
A-Knopf Steuerung
eingeschränkter Charakter-Editor

Harvest Moon-Spiele sind so eine Sache. Viele lieben sie, andere meinen, dass die Serie, seit das Originale-Entwicklerstudio nicht mehr an Board ist, an Fahrt verloren hat. Dieses Mal lebt ihr zu Beginn bei eurer Mutter auf der Farm. Das schlimme daran ist, dass es tagein, tagaus nur Kartoffeln zu essen gibt. Doch Gott sei Dank soll und wird sich das durch eure Hilfe ändern. Wie uns Harvest Moon: Eine Welt gefallen hat, könnt ihr in diesem Test nachlesen.

Erntegöttin und Pocket-Farm

Am Anfang des Spiels könnt ihr euch euren Charakter erstellen. Man sollte sich aber nicht zu früh freuen, da der Editor sehr spärlich ausfällt – so könnt ihr nicht mal die Frisur ändern. Wichtig ist noch die Entscheidung über das Geschlecht, denn so ist zumindest die Statur etwas anders. Danach geht es los.

Zu Beginn ist euer Kartoffellager erschöpft und ihr sollt neue suchen gehen. Dabei trefft ihr auf einen kleinen Erntewichtel namens Vitae, die euch ein Medaillon überreicht. Sie erzählt euch, dass das fruchtbare Land dieser Welt leider verloren ging und mit ihr die Macht der Göttin. Ihr müsst nun die Erntewichtel auf der ganzen Welt erwecken und die Medaillons werden folgen. Damit kann man dann das fruchtbare Land wiederherstellen.

So weit, so gut. Grundsätzlich ist bei dieser Art von Spielen die Story ja nicht unbedingt wichtig. Man sollte sich daher jetzt nicht allzu viel erwarten. Überall in der Spielewelt werden euch nun die kleinen Wichtel helfen und euch in Form von respawnendem Saatgut unterstützen (immerhin kostenlos).

Ihr habt nun richtig Bock bekommen und wollt eure eigene Farm gründen. Dieses Mal habt ihr aber das Sesshaftsein satt und am liebsten würdet ihr herumreisen und die Welt erkunden. Wie gut, dass es da euren verrückten Nachbar gibt – ein Forscher. Dieser hat die Expando-Farm erfunden. Einen Bauernhof, der auf Knopfdruck in jede Hosentasche passt. Was jetzt komisch klingt, ist tatsächlich so. Alle eure Tiere, euer Saatgut – euer ganzer Besitz kann einfach verkleinert werden und an einem anderen Ort erneut aufgestellt werden. Die Expando-Farm wirkt zunächst befremdlich. Vor allem, wenn man ein treuer Harvest-Moon Spieler ist. Im Laufe des „Abenteuers“ lernt man das Feature aber immer mehr zu schätzen. Eine weitere Erleichterung ist im späteren Spielverlauf die Schnellreisefunktion.

Die Spielewelt in Harvest Moon: Eine Welt ist riesig. Ihr könnt zahlreiche Wege bewandern und allerlei Städte entdecken. Ihr könnt sogar in unterschiedliche Klimazonen reisen, was durchaus sehr viel Abwechslung bringt. Da die einzelnen Gebiete sehr weit auseinanderliegen, kommen hier die oben erwähnten Features ins Spiel. Die Reise raubt euch nämlich Ausdauer. Und so ist es schon mal wichtig, dass ihr an manchen Plätzen euer "Zelt" aufschlagen könnt. Eine Erleichterung ist natürlich die Schnellreisefunktion mit der ihr flott von A nach B kommt und auch rasch zurück zu eurem Hof wechseln könnt. Der Nachteil beim schnellen Reisen ist, dass ihr vieles verpasst, wie beispielsweise die erwähnten Samen der Wichtel. Die Klimazonen bringen noch eine weitere tolle Sache ins Spiel. So könnt ihr neue Früchte ernten, wenn ihr die Samen in unterschiedlichsten Vegetationszonen anbaut. So wird aus einer normalen Tomate plötzlich eine Eistomate.

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Jede Menge zu tun

Am Farmen an sich hat sich jetzt nichts Grundlegendes verändert. So müsst ihr Samen erwerben/finden, Erdstellen auflockern, Samen säen, gießen und ernten. Euch steht dabei verschiedenstes Saatgut zur Verfügung und es gibt auch wieder Düngemittel, damit die Ernte vielversprechend ist. Die Feldfrüchte könnt ihr verkaufen oder verkochen. In eurer Küche könnt ihr beispielsweise Maiskolben, Melonen etc. in tolle Gerichte verwandeln. Die Nahrungsmittel erhöhen beim Verzehr eure Ausdauer, bieten aber im besten Fall auch andere Zusatzfunktionen. Ähnlich wie in „The Legend of Zelda: Breath of the Wild” müsst ihr Rezepte kochen, die euch in gewissen Gebieten beim Weiterkommen helfen. So gibt es Mahlzeiten, die euch wärmen, kühlen usw.

Ansonsten könnt ihr wie gesagt Früchte anpflanzen, ernten, verkaufen, Tiere aufziehen, Tiere füttern und streicheln, bei einer Windmühle euer eigenes Futter herstellen, den Stallmist als Dünger verwenden uvm. Über einen Kalender könnt ihr das Wetter der nächsten Tage im Auge behalten und außerdem erfahrt ihr dort, ob heute einer eurer Freunde Geburtstag hat.

Die Steuerung in Harvest Moon: Eine Welt ist ziemlich simpel. Fast jede Aktion, die ihr ausführen könnt, wurde dem A-Knopf zugewiesen. Ihr kennt vielleicht noch die älteren Teile der Serie, wo man das Handwerkszeug in einem Menü auswählen musste, um es dann richtig einzusetzen. In „Eine Welt“ weiß euer Charakter instinktiv was zu tun ist und ihr braucht einfach nur mehr auf den A-Knopf „hämmern“. Dabei handelt es sich natürlich um eine enorme Zeitersparnis, aber das richtige Farmfeeling geht dadurch unserer Meinung nach verloren.

Obwohl die Steuerung eben sehr einfach ist, gibt es dennoch eine Art Tutorial, bei dem jedoch das Balancing sehr unausgewogen ist. Manche Techniken werden bis ins kleinste Detail erklärt und künstlich in die Länge gezogen, während andere Dinge auf der Strecke bleiben. So gibt es beispielsweise die Möglichkeit beim Wissenschaftler im Heimatdorf Items herstellen zu lassen. Was zwar sehr praktisch ist, aber viel zu wenig erläutert wird.

Eine Welt

Da wären wir schon bei der technischen Komponente. Wie bereits erwähnt ist die „eine Welt“ ziemlich riesig. Die Charaktere erscheinen im netten Anime-Look und alles scheint recht rund zu laufen. Der Style ist natürlich Geschmackssache, aber dennoch merkt man sehr schnell, dass die Spielewelt an sich sehr lieblos hingeklatscht wirkt. Details wirken unscharf und selbst die verschiedenen Vegetationszonen sind sehr langweilig und lieblos designed. Man ist doch oft sehr lange von A nach B unterwegs und gerade auf den Wegen ist kaum bis gar nichts los. Vielleicht einmal einen Samen den man findet, aber sonst großteils tote Hose. Auch die Framerate schwankt hier und da.

Auf der anderen Seite gibt es dann wieder viele nette Details mit einem tollen Look. So erwarten euch einige bunte Charaktere – von Tieren bis hin zu Dorfbewohnern und Leuten, denen man auf der Reise begegnet. Komisch ist aber, dass immer wieder Tiere oder Personen einfach verschwinden. Hier dürfte es wohl eine zeitliche Komponente geben, die festlegt, wann welcher Charakter am Bildschirm auftaucht. So kann schon einmal vorkommen, dass Personen plötzlich verschwinden (samt Quest) oder wie von Geisterhand plötzlich aus dem Nichts auftauchen. Es ist also oft auch Glück, wenn man zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist, vor allem, wenn man gezielt auf der Suche nach jemandem ist. Musikalisch gibt es im Hintergrund angenehme, ruhige Klänge, wie man sie von Spielen dieser Art kennt. Die Tracks sind durchaus toll, aber teilweise sehr repetitiv und können dennoch mit der Zeit nerven.

Fazit

Kritikerstimmen könnten laut werden, wenn man meint, dass hinter Harvest Moon nicht mehr das steckt, was man erwartet. Und man kann laut die Frage in den Raum stellen, ob man nicht doch bei „Story of Seasons“ besser aufgehoben ist? Das Spiel bietet mit vielen Feldfruchtarten, einer riesigen Welt, verschiedenen Klimazonen und dem Looten von Saatgut jede Menge Inhalt – dabei wird aber unserer Meinung nach sehr viel Potential verschenkt. Der Look ist nett, aber die Grafik wirkt eher verwaschen, das Charakterdesign lässt – vor allem beim Editor – zu wünschen übrig und das Gameplay beschränkt sich vorwiegend auf den A-Knopf. Mit der Zeit stellt sich dennoch etwas das typische Farming-Feeling ein und die Sammelleidenschaft wird geweckt. Vor allem die Möglichkeit, viele Gegenden zu erkunden macht richtig viel Spaß und das unterscheidet dieses Harvest Moon von anderen Farming Simulationen. Man kann definitiv viel Freude mit dem Titel haben, man sollte sich aber vor dem Kauf der Schwächen bewusst sein.

Grafik
6
Sound
7
Gesamt
7

verfasst von „Ulrich“

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Vielen Dank an die Firma Rising Star Games für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 13.März.2021 - 15:59 Uhr