Was für ein Rauscherlebnis! Ghostrunner zeigt auch auf der Switch, wie man bockschweres Platforming grandios cyberpunkifizieren kann! Wer nicht bereit ist zu sterben, dem gibt das Spiel nichts. Wer jedoch lernt und seine Fähigkeiten ausbaut, der wird in wenigen Leveln zum gefürchteten Ghostrunner mit ultrascharfem Katana. Und ja – auch ein echter Ghostrunner darf sich beizeiten den nächsten Checkpoint sehnlichst herbeiwünschen und derb fluchen und trotzdem brutal viel Spaß haben!
Spieletest: Ghostrunner NSW
Weitere Infos
Releasedate:10. November 2020
Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus
Anzahl der Spieler: 1
Leser-Meinungen: Noch keine
Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- rauschartiges Gameplaygefühl
- tolles Cyberpunk Setting & Gefühl
- sukzessiv erweiterbares Fähigkeitenset
- grandioser Cybervoid-Bereich
- Negativ:
- grafische Abstriche im Plattformvergleich
- z.T. zu spät gesetzte Checkpoints
- Levelbalancing z.T. volatil
- fixierter Schwierigkeitsgrad
Kraftpaket mit kleineren Abstrichen
Die Technik der Nintendo Switch wird in Ghostrunner gut genutzt. Natürlich bekommen wir hier grafisch nicht das serviert, was wir von den großen Konsolen gewohnt sind, jedoch wird hier in puncto Performance ordentlich auf dem Hybriden abgeliefert. Etwas unscharfe Texturen, kleinere Screens und eine weniger reichhaltige Umwelt sind Abstriche, die wir ohne großen Kummer in Kauf nehmen können.
Es bleibt anzumerken, dass sich, neben dem ohnehin knackigen Schwierigkeitsgrad, der ein oder andere Checkpoint, wie in unerreichbarer Entfernung anfühlen kann. Hier hat der Entwickler nicht immer das perfekte Balancing gefunden, sodass sich einzelne Passagen des Speedrunners deutlich schwerer anfühlen als andere, durch die man butterweich gleiten kann.
Die Vertonung des Spiels ist dabei aber ordentlich. Wir bekommen die verschiedenen Charaktere in toller Synchronisation und Charakteristik präsentiert, leider jedoch nur auf Englisch. Wer hier ein bisschen Unterstützung wünscht, kann sich deutsche Untertitel in den Settings hinzuschalten.
Ich benötige ebenfalls eine Protese
Eine klare Empfehlung zum Handling an dieser Stelle: Ghostrunner lässt sich definitiv besser mit dem Pro Controller der Nintendo Switch auf der heimischen Couch und am großen TV spielen. Dies hat unterschiedliche, recht praktikable Gründe: Erstens ist es viel angenehmer, auf einem großen Bildschirm das äußerst rasante Gameplay zu verfolgen, was eine bessere Orientierung ermöglicht und das Gleichgewichtsorgan nicht so ins Trudeln bringt. Zweitens sind Textboxen, Einstellungen und anderes, von dem es zugegebenermaßen nur überschaubare Mengen gibt, besser zu lesen. Drittens und aus meiner Sicht der wichtigste Punkt: Das Spiel hat so eine hohe Pace, dass Tasteneingaben in Windeseile eingegeben werden müssen. Spielt man Ghostrunner nun im Handheld-Modus, bekommt man in kürzester Zeit heftige Krämpfe in der Hand, weil ein stetiger Eingabewechsel, bzw. häufig eine gewisse Simultanität zwischen L, R und ZR erforderlich ist. Bei meinem allerersten Spieldurchlauf musste ich die Switch nach 25min zur Seite legen und fühlte mich wie kurz vor der Amputation meiner rechten Hand – was für eine Ironie, ist unser Protagonist letztlich auch enorm technologisiert.
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Vielen Dank an die Firma 505 Games für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 12.November.2020 - 09:43 Uhr