Game & Wario ist definitiv anders als das, was man bisher von Marios Erzfeind kannte. Diesmal ist er mit einer Sammlung von größeren Minispielen am Start, die zusammen mit den Sammlungsboni akzeptablen Umfang erreicht – nicht mehr und nicht weniger. Wer auf den Wario-typischen (Fäkal- und Sinnlos-)Humor steht und dem Spielprinzip etwas abgewinnen kann, macht mit einem Kauf des Titels – welcher als Low-Budget-Software übrigens nur ca. 40 Euro kostet – definitiv nichts falsch.
Spieletest: Game & Wario WIIU
Weitere Infos
Releasedate:28. Juni 2013




Anzahl der Spieler: 1-5
Leser-Meinungen: 1 Meinungen
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Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- Wario-typischer Humor
- Nette Bonus-Sammlung
- Kostet nur ca. 40 Euro
- Negativ:
- Minispiel-Umfang lässt zu wünschen übrig
- Miese Sprachausgabe
Design
Dr. Crygor steckt in der Toilette fest, spült sich selbst hinab und landet als Tango-Tänzer in seinem Labor – das Intro zu diesem Spiel ist einfach nur noch fragwürdig. Im Labor angekommen, will er Roboter entwerfen und braucht dazu eure Hilfe. Diesmal kommt der Touchscreen des Gamepads zum Einsatz und ihr bekommt vorgegeben, was ihr zeichnen müsst. In einer Runde müsst ihr diverse Formen mit zufälligen Werten – zum Beispiel eine 3cm lange Gerade, ein Kreis mit 4cm Radius oder einen 60°-Winkel – möglichst genau konstruieren. Sowohl die Form als auch die zusätzlichen Maße werden dann bewertet, um nach einer 5-teiligen Runde ein Endergebnis von maximal 500 Punkten zu erreichen.
Mit ein bisschen Übung hat man’s zwar schnell im Blut; dennoch ist es ziemlich interessant, wie man selbst Proportionen einschätzt und wie sie tatsächlich sind. Anfangs unterlaufen doch einige, teils grobe Fehler wenn man sonst nicht viel damit zu tun hat. Das Spiel kann normal ohne Zeitbeschränkung sowie in einem gesonderten Modus gespielt werden, wo die Formen jeweils in 5 Sekunden und in einem Zug gezeichnet werden müssen. Ein 2-Spieler-Modus (Direkter Vergleich zweier Zeichnungen) mit derselben Sub-Auswahl ist ebenfalls enthalten, obwohl sich das Minispiel in der Singleplayer-Kategorie befindet. Am Ende wird der finale Roboter präsentiert, dessen Design auf euren Zeichenkünsten basiert.
Geteilter Spaß, doppelter Spaß!
Wie bei den älteren Wario-Titeln wurde die Aufmerksamkeit hauptsächlich auf den Einzelspielermodus gerichtet, was die geringe Anzahl von 4 Multiplayer-Minispielen etwas arm aussehen lässt. Hier könnt ihr im Guitar Hero-Stil Rhythmusduelle veranstalten, Zeichnungen eines Mitstreiters – wie man es vom beliebten Gesellschaftsspiel „Activity“ kennt – erraten, Fronks auf eine Zielplattform schleudern oder Früchte klauen bzw. den Dieb ausfindig machen. Um euch auch hier einen kleinen Einblick zu geben, haben wir „Fruit“ genauer unter die Lupe genommen.
Während ein Spieler den Dieb spielt, nehmen die Kontrahenten die Rolle von Agenten ein, die den Halunken erkennen und bloßstellen müssen. Dabei muss der Gauner (der Spieler mit dem Gamepad) in einem von drei gut besuchten Arealen eine gewisse Anzahl an Früchten stibitzen und sich dabei so unauffällig wie möglich verhalten. Dies kann etwa durch die Deckung eines vorbeifahrenden Autos oder dem Untertauchen in einem Haufen Leute geschehen. Wurde die gesunde Nahrung dann komplett entwendet, endet das Spiel und die Agenten können aus einer vorgegebenen Masse an Protagonisten dann jeweils jene Figur auswählen, die ihnen am verdächtigsten erschien. Wird der Dieb enttarnt, so gewinnen in jedem Fall alle Agenten.
Das Spielkonzept ist wirklich nett und kann in größeren Runden durchaus Spaß bereiten. Vor allem der überraschend ausgewogene Schwierigkeitsgrad zwischen Dieb und Agenten ist recht gut gelungen. Mit 3 Arealen bietet das Spiel aber leider kaum Umfang und kann so schnell langweilig werden.
Diese Kritik kann sich eigentlich auch auf die anderen vorhandenen Spielchen beziehen – insgesamt bietet der Multispielermodus tolle Spielideen, die aufgrund fehlender Tiefe aber schnell eintönig werden und so sicherlich keine kompletten Spielabende ausfüllen können. Übrigens kann der Einzelspielermodus mit Freunden genauso viel Spaß machen – gerade bei den flinken und witzigen Wario-Spielen eignet sich das Spiel auch prima zum Zusehen und Abwechseln.
Technisch einwandfrei
Von der technischen Seite gibt es nur wenig zu bemängeln. Grafik-Freaks werden mit der schönen, aber eben sehr simpel gehaltenen Flash-Grafik nicht so viel anfangen können; ihren Zweck erfüllt sie aber allemal. Auch die (ebenfalls sehr simple) Steuerung ist sehr gut gelungen. Soundmäßig erfreuen stimmige, passende Melodien das Ohr und lassen nur wenig Wünsche übrig. Interessant ist, dass man Wario für ein Minispiel tatsächlich eine deutsche Stimme verpasst hat. Leider klingt sie sehr künstlich und überhaupt nicht nach den bisher bekannten Aussagen des „Anti-Klempners“. Auch an anderen Stellen findet sich teilweise Sprachausgabe, deren Sätze sich wie die des Google-Übersetzers anhören – da hätte man sich durchaus viel mehr Mühe geben können, Nintendo!
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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmuster-Downloads.
Letzte Aktualisierung: 22.Juni.2013 - 23:15 Uhr