Spieletest: Fire Emblem Fates: Herrschaft 3DS
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Releasedate:20. Mai 2016




Anzahl der Spieler: 1
Leser-Meinungen: Noch keine
Specials: Special Edition enthält alle drei Teile: Herrschaft, Vermächtnis und Offenbarung
Plus / Minus
- Positiv:
- Starke Präsentation
- Umfangreiche Geschichte
- Forderndes Gameplay
- Negativ:
- Stellenweise unfair
- Teils klischeebeladen
Fire Emblem Fates: Herrschaft zeigt die kriegerischen Konflikte der beiden Königreiche Hoshido und Nohr aus der Sicht des dunklen Königreichs. Ihr spielt wahlweise als männlicher oder weibliche Corrin, die als Schlüsselfigur die Zukunft des Landes und das Schicksal ihrer Gefährten bestimmt. Der neuste Ableger der seit 1990 existierenden Strategie-Rollenspiel-Serie aus Japan besinnt sich in diesem Teil zurück auf seine Wurzeln und zeigt sich deutlich fordernder als sein Gegenstück Vermächtnis. Dennoch wartet Fates mit vielen Neuerungen auf, die das Gameplay komplex und zuweilen kompliziert machen.
Auf der dunklen Seite der Macht
Als Königskind wächst Corrin behütet aber isoliert in einer nohrischen Festung zwischen seinen/ihren Geschwistern auf. Die Isolation endet eines Tages, als der Sprössling zu seinem Vater beordert wird. Der König schenkt seinem Kind ein wertvolles Schwert und teilt ihm seine erste Prüfung mit. Gefangene aus Hoshido, dem verfeindeten Königreich, sollen exekutiert werden. Der daraus entstehende Konflikt bringt den König dazu, Corrin weitere Aufgaben aufzutragen, um seine/ihre Loyalität unter Beweis zu stellen. Bis sich Corrin eines Tages in den Händen von hoshidischen Soldaten wiederfindet und der feindlichen Königsfamilie ausgeliefert wird. Diese entpuppt sich als gar nicht feindlich, sondern nimmt das nohrische Adelsmitglied bei sich auf. Die Idylle währt nicht lange, als Zwischenfälle die Zerstrittenheit der beiden Lager wieder anheizen und sich Corrin ein für alle Mal entscheiden muss…
Die Entscheidung für Nohr fällt nicht leicht, dennoch begibt sich Corrin zurück zum Hof des Vaters, der zusammen mit seinem Berater erste Zweifel an der Loyalität seines Kindes hegt. Um seinen Abkömmling zu prüfen, müssen daher in seinem Namen Aufstände niedergeschlagen, Festungen verteidigt und Helfer des Gegenspielers ausgeschaltet werden. Auf der Seite von Nohr versucht man die Machenschaften des eigenen Vaters zu umgehen, zu manipulieren oder zu boykottieren, wo es nur geht. Die Geschichte gibt dem Spieler dabei jederzeit das Gefühl, auf der falschen Seite zu stehen. Nur die Beziehung zu den nohrischen Geschwistern und den meisten eigenen Gefolgsleuten ermöglicht eine Identifikation mit der eigenen Seite. Einige Entscheidungen innerhalb der Geschichte erscheinen teils wenig glaubwürdig, wenn man die eigene Position in Betracht zieht. Hier würde man sich eine insgesamt rundere Geschichte um einen Konflikt zwischen zwei Mächten wünschen, bei dem es kein derart klares Schwarz und Weiß gäbe.
Die Geschichte spielt in unterschiedlichen Regionen des Kontinents, die immer wieder mit illustrierten Szenerien eingeführt werden. Der Hauptteil der Geschichte wird über Dialogfelder vermittelt, die mit Sprachstücken hinterlegt sind. Aufwändige CG-Sequenzen lockern die Geschichte auf und schaffen die nötige Abwechslung. Insgesamt ist die Aufmachung durchaus ansprechend, beschränkt sich aber auf nötigste Animationen außerhalb des Spielgeschehens.
So spielt sich Fire Emblem Fates
Fire Emblem Fates spielt sich wie seine Vorgänger auf schön gestalteten und musikalisch untermalten Karten innerhalb von erzählten Kapiteln ab. Jede Karte ist in Felder unterteilt, über die die eigenen Figuren ziehen können. Für die automatisch ablaufenden, rundenbasierten Duelle wird in eine Kampfansicht gezoomt, die ansprechend gestaltet ist und dem jeweiligen Standort entspricht. Die Spielcharaktere unterscheiden sich in ihren Eigenschaften, Fähigkeiten und geführten Waffen. So gibt es offensiv und defensiv ausgerichtete Einheiten derselben Klasse. Jede Waffe ist effektiv gegen eine andere Waffensparte und hat zum Teil noch zusätzliche Effekte.
Das Ziel der jeweiligen Karte kann unterschiedlich ausfallen und bietet deshalb verschiedene strategische Herangehensweisen. Die Ziele reichen von reinen Verteidigungskämpfen bis hin zu sehr offensiven Missionen, die das Besiegen sämtlicher Gegner fordern. Einige haben zusätzlich eine Zeitbegrenzung in Form von maximal erlaubte Runden. Auf den Karten begegnet man zudem neuen Mitstreitern, die angeworben werden können oder in den meisten Fällen automatisch zu Kampfbeginn oder nach Kampfende hinzustoßen. Spieler haben wie im Vorgänger Awakening die Möglichkeit, unterschiedliche Modi und Schwierigkeitsgrade einzugeben, die den Anspruch deutlich senken, aber auch den taktischen Aspekt nehmen. Wer beispielsweise im Modus Klassisch spielt, wird sich einen Zug sehr viel gründlicher überlegen, um hier nicht einen Mitstreiter zu verlieren oder den Reset-Knopf betätigen zu müssen. Der Schwierigkeitsgrad ist wider Erwarten selbst auf Leicht fordernd, für Übermütige lässt sich aber jetzt ab Kapitel 7 der Schwierigkeitsgrad nachträglich ändern. Eine Karte muss in den meisten Modi komplett gemeistert werden, bevor ein permanentes Speichern ermöglicht wird. Unterbrochen werden kann das Spiel aber jederzeit, indem ein Lesezeichen gesetzt wird.