Spieletest: Fire Emblem Fates: Herrschaft 3DS

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Weitere Infos

Releasedate:
20. Mai 2016

USK 12 WiFi unterstützt MyNintendo nicht unterstützt amiiibo

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: Special Edition enthält alle drei Teile: Herrschaft, Vermächtnis und Offenbarung

Plus / Minus

Positiv:
Starke Präsentation
Umfangreiche Geschichte
Forderndes Gameplay
Negativ:
Stellenweise unfair
Teils klischeebeladen

Gut vorbereitet in den Kampf ziehen

Über die kämpferischen Aspekte hinaus hat man die Möglichkeit, zwischen den Kämpfen mit kleinen Minispielen die Stimmung des Teams und seine Ausstattung zu verbessern. Dazu dient das eigene Schloss, das nach Gusto mit Gebäuden ergänzt werden kann. Waffenarsenale bieten beispielsweise neue Waffen, im Kasino können gekochte Gerichte die eigene Armee für den nächsten Kampf stärken und der kleine Drache Lilith kann in Schloss-Kämpfen unterstützen.
Schlösser anderer Spieler können über die Online-Funktion besucht werden. Hier bekommt man andere Zutaten und Edelsteine geschenkt und kann gegen deren Teams kämpfen. Diese Kämpfe bringen zwar weder Erfahrungspunkte noch Waffentraining ein, allerdings lassen sich die Beziehungen der Figuren untereinander verbessern. Figuren erhalten so einen hohen Unterstützungslevel, was sich positiv auf ihre Aussichten bei gemeinsamen Duellen auswirkt. Wie beim Vorgänger Awakening spielt auch hier der Dating-Aspekt des Spiels bei den Unterstützungen eine Rolle. Hohe Werte führen zu Nachwuchs, der rekrutiert werden kann. Und wer sich fragt, was man mit 2-Jährigen auf einem Schlachtfeld will: Auch für das sofortige Teenie-Alter der Kind-Generation hat Fates eine hanebüchene Erklärung parat. Für die Hauptgeschichte spielt dieser Zweig keine Rolle. Dennoch sollte man diese Gelegenheit so gut wie möglich nutzen, um zusätzliche Erfahrung und fähige Mitstreiter zu generieren.

Gameplay-Neuerungen im Überblick

Fire Emblem Fates übernimmt viele bekannt Mechaniken aus alten Teilen, ergänzt sie aber um einige weitreichende Neuerungen. So ist die Ergänzung des altbekannten Waffendreiecks wohl die schwerwiegendste Änderung im Gameplay. Die Einführung von Dolchen bzw. Shuriken als zusätzliche Waffen und die Integration von Büchern und Bögen ändern das klassische Waffendreieck in ein duales. Die Abnutzung von Waffen wurde größtenteils aufgehoben. Viele hochwertige Waffen haben dagegen neue Eigenschaften bekommen, um die Balance zu halten. Neue Klassenamen sorgen für Verwirrung, orientieren sich aber größtenteils an bekannten Klassen. Der Gesetzlose weist beispielsweise die typischen Eigenschaften des (Bogen-)Schützen auf, kann aber zusätzlich Schlösser knacken. Hoshido als Gegner wartet dagegen mit gänzlich neuen Klassen auf, beispielsweise dem Tüftler, der mit mechanischen Puppen angreift.
Auch beim Klassenwechsel hat sich einiges getan. Neben dem klassischen Meistersiegel kommen Herzsiegel, Partnersiegel und Freundessiegel hinzu. Nur das Meistersiegel setzt das Level zurück, alle übrigen erlauben nur Klassen-Hopping mit Fortbestand des aktuellen Levels auf Basis von verschiedenen Faktoren. Um dennoch an begehrte Fähigkeiten zu kommen, können diese auch nachträglich erlangt werden.
Auf den Karten wurde die Kombination zweier Einheiten dahingehend modifiziert, dass nur noch defensive Eigenschaften fortbestehen. So unterstützt der Partner im Kampf nur noch abwehrend und hebt einige Statuswerte an, ein zusätzlicher Angriff erfolgt nicht mehr. Nebeneinanderstellen von Einheiten bewirkt dagegen rein offensive Unterstützung, lässt aber keine Paraden zu. Da diese Mechanik auch für die Gegnerseite besteht, lässt sich schwerer vorhersagen, wie ein Duell auf offener Fläche ausgehen wird. Man spielt in der Regel also deutlich vorsichtiger.

Fire Emblem Fates: Herrschaft vs. Vermächtnis – Unterschiede in Story und Gameplay

Verglichen mit seinem Gegenstück Fire Emblem Fates: Vermächtnis weist Herrschaft durch die andere Sichtweise eigene Karten und eine leicht abgewandelte Geschichte auf. Neben neuen Charakteren mit nohrischen Klassen und Waffen, die Fire Emblem Veteranen größtenteils bekannt sein dürften, erhält man auch exklusive Gebäude fürs eigene Schloss und Fähigkeiten für die Hauptfigur. Berittene Einheiten mit großer Reichweite, dafür aber etwas schwächeren Werten, kann man leichter erhalten als auf der Seite von Hoshido. Die Klassen und Waffennamen dürften zum großen Teil aus vorangegangenen Fire Emblems bekannt sein, sodass man sich hier noch gut zurechtfindet. Im Vergleich zu Vermächtnis fällt auf, dass die Möglichkeiten, seinen Einheiten über Duelle zu leveln deutlich begrenzter sind. Hier entspricht Herrschaft den alten Fire Emblems: Keine optionalen Kämpfe stehen zur Verfügung, um eventuell entstandene Defizite wieder wett zu machen. Auch das Geld ist knapp. Jedes neue Kapitel wird daher zu einem gut abzuwägenden Balance-Akt, in der Rundenlimit, starke Gegner und wertvolle Truhen einen vor riskante Entscheidungen stellen.

Abschließend: 10 Tipps für Fire Emblem Fates: Herrschaft

1. Nur die nötigsten Einheiten sollten gleichmäßig ausgebildet werden. Unterstützungslevel und Kasino-Gerichte können Status-Boosts erzeugen, wenn man unterlevelt ist.
2. Auch wenn für das Missionsziel nicht alle Gegner bekämpft werden müssen, ist es aufgrund der fehlenden optionalen Kämpfe dringend ratsam, jeden Erfahrungspunkt mitzunehmen.
3. Gold sollte sparsam verwendet werden. Truhen sind daher enorm wichtig. Wenn es doch mal knapp wird: Nach Online-Kämpfen kann man Lilith erneut füttern. Alle drei Level verschenkt sie Goldbarren. Die Klasse Händler hat außerdem die Fähigkeit, Gold zu finden.
4. Es wird nicht jede Klasse benötigt, aber ein gutes Gleichgewicht zwischen offensiven, defensiven und magischen Einheiten ist entscheidend.
5. Einheiten mit beförderter Klasse (beispielsweise Rittmeister) entwickeln sich langfristig schlechter als selbst entwickelte. Ausnahmen: Leo und Xander sind dank ihrer Waffen nützlich.
6. Dörfler-Einheiten sind anfangs schwach, werden aber durch ihre Fähigkeiten sehr stark.
7. Es ist unbedingt empfehlenswert bis LV 20 zu warten, bevor Einheiten befördert werden.
8. Einheiten sollten ihren Stärken nach befördert werden. Sie können aber von anderer Klassen Fähigkeiten profitieren. Online-Kämpfe erlauben, günstig Fähigkeiten für die gleichen Einheiten hinzuzukaufen. Trotzdem aufs Geld achten.
9. Nach dem Besuch anderer Schlösser können außerdem viele Gebäude des eigenen Schlosses erneut genutzt werden.
10. In diesem Teil (!) hat die Beziehung von Corrin zu anderen Figuren keinen Einfluss auf die Hauptgeschichte.

Seite

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Fazit

Fire Emblem Fates - Herrschaft ist ein komplexes Strategie-Rollenspiel mit umfangreichen Möglichkeiten und liebevoller Grafik, von der wir gerne mehr sehen würden. Verglichen mit Vermächtnis ist Herrschaft schwerer und eignet sich daher besser für erfahrene Spieler der Serie. Die Erweiterungen sind nur zum Teil sinnvoll und wirken manchmal eher verkomplizierend. Auch die Geschichte hätte mehr Potential gehabt, wenn man mehr Wert auf differenzierte Betrachtungsweisen gelegt hätte. Dennoch schafft es Fire Emblem Fates: Herrschaft, den Spieler für viele Stunden mit seiner Vielschichtigkeit zu bannen und ringt auch erfahrenen Spielern noch einmal neue Herangehensweisen ab.

Grafik
9
Sound
8
Gesamt
9

verfasst von „Simon“

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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 13.Juni.2016 - 13:28 Uhr