Spieletest: Final Fantasy III NDS

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Weitere Infos

Releasedate:
32. Mai 2007

USK 6 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: 1 Meinungen

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Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Aufgebohrte Grafik
Toller Soundtrack
Negativ:
Technisch altbacken
Kein Speichern in Dungeons
Schwache Story

Es war einmal 1990, da nahm Square mit Final Fantasy III Abschied vom Nintendo Entertainment System. Und wenn es nicht gestorben ist, bekommt es ein Remake, wie schon andere Final Fantasy’s, in diesem Fall auf dem Nintendo DS. Die Entwickler haben sich nicht lumpen lassen und dem Spiel eine brandneue Grafik, überarbeitete Musikstücke, neue Hauptfiguren und eine erweiterte Geschichte verpasst, um von dem DS-Erfolgskuchen ein Stück abzubekommen. Doch die Realität lehrt uns, dass ein Lifting allein niemanden 20 Jahre jünger sein lässt, und das trifft auch auf Final Fantasy III zu. Denn auch wenn uns die Grafik blendet, uns die Musik betört, hat es die Alterschwächen die alle frühen Spiele haben. Welche es sind? Lest selbst.

Die lasche Legende

Der Protagonist Luneth wird von einem der vier Lichtkristalle auserwählt, die Gefahr der Dunkelheit zu bannen. Begleitet von seinem schüchternen Freund Arc, treffen sie auf ihrer Reise die von zuhause ausgerissene Refia und den schweigsamen Ritter Ingus. Zu viert machen sie sich als die Krieger des Lichts auf den Weg, die Welt zu retten. Dazu müssen sie 3 weitere Lichtkristalle aufsuchen. Auf ihrer Reise durch die Städte ihrer Welt, begegnen ihnen verschiedene Figuren, wie zum Beispiel den Luftschiffbesitzer Cid, welchen sie helfen müssen, oder welche sie kurzzeitig begleiten. Was mit einer wirklich intensiveren Überarbeitung durchaus Potential zu einem spannenden Plot gehabt hätte, dümpelt leider mit ziemlich mageren Dialogen und wenig Persönlichkeit der Hauptfiguren dahin. Sogar die Nebencharaktere haben mehr Persönlichkeit als der Protagonist. So bleibt die Geschichte leider nur knapp über dem Niveau von 1990 und ist ein tiefer Einschnitt in das Gesamtbild des Spiels.

Die dritte Dimension

Final Fantasy III kommt mit einer sehr schön anzusehenden Grafik daher. Während die Oberwelt und Dungeons sich in Sachen Details eher schlicht halten, sprühen die Dörfer und Städte vor Farben und Leben. Die Orte, ob Höhle, Festung oder Stadt wurden individuell gestaltet, so dass jeder Ort seinen eigenen Charme entwickelt. Auf der Oberwelt und innerhalb der Gegenden gibt es einen Zoom-Modus, bei dem man versteckte Gegenstände entdecken kann. Diese sind durch ein Glitzern gekennzeichnet. Auch die Figuren an sich sind für DS-Verhältnisse sehr gut umgesetzt, was gerade bei den mannigfaltigen Berufen – beispielsweise ein charaktertypisches Halstuch bei Arc – auffällt. Der Kampfbildschirm wartet mit den üblichen Umgebungsverdächtigen auf, Wüsten, Sümpfe oder Wälder werden prächtig in Szene gesetzt. Jeder Fortschritt im Spiel wirft neue Gegner - oder besser alte Gegner in neuen Farben ins Gefecht. Die wenigen nicht miteinander verwandten Arten sind aber hübsch bis eindrucksvoll gestaltet worden. Der Kampf selbst ist da vielseitiger: Bei magischen Angriffen der Figuren glitzert, blitzt und rüttelt es während die Animation der Schläge und das Aussehen der Waffen variieren. In Final Fantasy III wird, wie in allen guten, alten Final Fantasy’s, der Abstand zum Gegner gewahrt, bei einem Angriff sind also ein oder zwei Meter zwischen Täter und Opfer. Die musikalische Untermalung wurde komplett neu aufgenommen und unterstreicht in Ohrwurmqualität die Atmosphäre der einzelnen Gegenden.

Der komplexe Klassenkampf

1990 war das in Final Fantasy III vorkommende Klassen- oder Berufssystem eine Innovation. Und was damals schon gut war, kann heute nicht schlecht sein, dachten sich die Entwickler und übertrugen es quasi eins zu eins auf den DS. Der Spieler startet als relativ schwaches Multifunktionstalent und kann nach jedem besuchten Kristall fünf bis sechs neue von insgesamt 23 Berufen wie Magier, Ritter oder Bogenschütze lernen. Ihre Schwächen und Stärken kann man in der Spielanleitung oder von bestimmten Personen erfahren. Nach dem zu jeder Zeit möglichen Wechsel müssen eine bestimmte Anzahl von Kämpfen vollzogen werden, bis der Beruf in seiner nicht abgeschwächten Form zu nutzen ist. Bei den einzelnen Berufen kann man stark zwischen nutzlos und überlebensnotwendig unterscheiden, wobei auch die Aufteilung der Berufsklassen innerhalb des Teams eine enorm wichtige Rolle spielt. So sollte man nie ohne Heiler das Feld betreten. Alle Berufe sind auflevelbar, so dass neben der normalen Stufe und Ausrüstung auch noch die Berufsstufe die Stärke des Einzelnen definiert. Wichtig ist, dass jeder Streiter mehr als einen Beruf erlernt, damit man im Notfall auf eine gut trainierte Alternative wechseln kann. Ist für den kommenden Endboss eine besondere Klasse erforderlich, so werden meist schon einige Zeit vorher Hinweise in Form von informierenden Mitbürgern und vermehrten Ausrüstungsfunden gegeben. Mit den richtigen Klassen bzw. einem ausgeglichen Team ist dann fast jeder Endboss beim ersten Durchgang zu schaffen. Falls nicht, muss man nicht zwangsweise aufleveln, sondern bastelt ein wenig an der Kombination und versucht es noch mal. So kann man sehr gut weitere frustrierende Stunden Gemetzel umgehen.

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