Spieletest: Etrian Odyssey Untold: The Millenium Girl 3DS

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Weitere Infos

Releasedate:
7. Mai 2014

USK 6 unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Story-Sequenzen
Sprachausgabe
Negativ:
wohl nur für eingefleischte Serien- und Rollenspielfans
monotones Gameplay
kartografieren
schwieriger Einstieg

Vor ziemlich genau 6 Jahren erschien in Europa das Nintendo DS-Spiel Etrian Odyssey, welches in unserem Test allerdings nur bedingt überzeugen konnte. Etrian Odyssey erinnerte von der Art her sehr an frühere Rollenspiele wie Wizardry und The Bards Tale, welche jedoch damals schon nicht großartig mit Abwechslung glänzten.

Nun gibt es ein Remake des Nintendo DS- Erstlings mit dem Namen Etrian Odyssey Untold: The Millennium Girl für den Nintendo 3DS, was jedoch mehr sein möchte als ein simples Remake. Denn es bietet diverse Neuerungen aus der Etrian Odyssey-Saga, den 3 Nachfolgern zu Etrian Odyssey.

Auf in neue und bekannte Welten

Die größte Neuerung des Remakes stellt wohl der Story-Modus dar, den es so nicht im Original gab. Diesen angewählt, schlüpft der Spieler in die Rolle eines Highlanders um Yggdrasil und die Ruinen von Gladsheim zu erkunden. Letztere sind ebenfalls neu und die Orte, bei denen ihr eure 5 Mitstreiter findet und euch mit ihnen verbündet.

Das Geschehen läuft dabei wie folgt ab: In der Egoperspektive läuft man einen Gang entlang bzw. von Feld zu Feld und muss die ganze vorhandene Ebene erkunden. Erst wenn sämtliche Wege, Ecken und Räume entdeckt wurden, kommt man im weiteren Verlauf voran. Meist ist der nächste Punkt zu dem der Spieler gelangen muss eine Treppe. Doch das allein reicht nicht aus um voran zu kommen: es muss auch fleißig kartographiert werden um einen Dungeon verlassen zu können oder den nächsten Abschnitt betreten zu können. Dem Ideengeber dieser Funktion sollte man aber vielleicht mal fragen in wie fern das Spaß machen sollte. Hier muss man nämlich sämtliche Wege und Räume auf dem Touchscreen Umranden, ebenso kann man Markierungen für Truhen, Türen oder andere Merkmale einzeichnen. Alternativ kann man dies aber auch automatisch einzeichnen lassen, was allerdings nicht unbedingt Sinn der Sache sein sollte.

Leider fühlt man sich als Neueinsteiger der Serie besonders am Anfang ziemlich im Stich gelassen, denn erklärt wird hierbei nur wenig. Man bekommt keine Einweisung ins kartografieren, sodass man überhaupt nicht weiß was man mit den ganzen Symbolen anfangen soll. Leider trifft dies auch auf die elektronische Spielanleitung zu, da hier auch nur recht wenig erklärt und beschrieben wird. Klar, wenn man die Vorgänger schon gespielt hat kennt man dies alles schon. Als Neuling hingegen kommt man sich aber doch recht verloren vor und weiß nicht so recht wie man voran kommen soll. Hier wäre es wünschenswert gewesen, wenn man den Spieler zumindest zu Beginn des Abenteuers etwas mehr an die Hand nehmen würde...

Etwas Auflockerung versprechen neben dem Dungeon-Crawlen diverse Quests, die von simplen Aufgaben wie das Finden und Beschaffen von Rohstoffen und Gegenständen oder aber auch härteren wie das erlegen eines gewaltigen Monsters.

Doch was ist ein Rollenspiel ohne Kämpfe... Nichts – genau deswegen gibt es allerhand davon. Wie bei vielen andern rundenbasierten Rollenspielen wechselt das Geschehen in einen Kampfbildschirm, nachdem ihr einen Gegner berührt habt. Hierbei wird aber nicht immer der Gegner im „normalen“ Spielgeschehen angezeigt. Meist sieht man seinen Widersacher auch erst im eigentlichen Kampfgeschehen. Hierbei hat man die Möglichkeit zwischen standardmäßigem Angriffen und Spezialfähigkeiten. Die Highlander-Klasse verfügt über mächtige Angriffe die entfesselt werden können, die Charaktere Raquna und Paladine können hingegen die Aufmerksamkeit der Gegner auf sich lenken und Gruppenmitglieder Schützen.
Ebenso können diverse Verbündete mit bestimmten Personen geheilt werden. Alternativ kann man dies aber auch mit diversen Tränken und Goodies tun. Dabei ist der Schwierigkeitsgrad in drei unterschiedliche Klassen eingestuft. Vom leichten Modus für RGB-Neulinge bis hin zum Experten-Modus, welcher ziemlich hart daherkommt und keinerlei Fehler verzeiht.

Eine weitere Neuerung, die den Weg ins Remake gefunden hat sind die sogenannten Grimoire-Steine, die euch mit den in den Steinen befindlichen Fähigkeiten ausrüsten. Mit diesem kann etwa der Heiler Simon auf Angriffstechniken der Landsknecht-Klasse zugreifen, welches ihm ohne besagten Stein nicht möglich ist. Allerdings ist es sehr stark vom Zufall abhängig, ob ihr einen Grimoire-Stein erbeuten könnt. Und dann ist nicht gesagt, ob dieser gefundene euch auch tatsächlich so Hilft wie ihr es gern hättet.

Optische Gestaltung

Nun man kann sagen, dass hier weitaus mehr drin gewesen wäre. Die einzelnen Gegner und Bosse sind zwar größtenteils sehr gut designt und liebevoll animiert, im Gesamtpaket wirkt das Spiel aber doch recht grob und monoton. Auch zeugen die unterschiedlichen Umgebungen und Dungeons nicht gerade von großer Kreativität. Insgesamt gesehen eine recht gute und ansehnliche Grafik, die jedoch hinter dem möglichen zurückbleibt. Vorangetrieben wird das Spiegeschehen mit ansehnlichen und durchaus stimmungsvollen Videosequenzen, die immer mal wieder Verwendung finden.

Musikalische Vielfalt?

Eines kann man sicher sagen, die Musik-Untermalung von Etrian Odyssey Untold: The Millennium Girl ist Geschmackssache. Für den einen mögen es atmosphärische Klänge sein, für andere wiederum nur dahin dudelnde Musik. Positiv anzumerken ist aber, dass man zwei verschiedene Typen in den Optionen anwählen kann. Zum einen gibt es die orchestralen Neumischungen im Synthesizer-Sound, die jedoch nicht jedem gefallen werden und es gibt den original-Soundtrack des DS-Erstlings. Das Spiel verfügt außerdem über englische Sprachausgabe die teils recht monoton und uninspiriert klingt. Nach einiger Zeit dürfte diese wegen einigen sich ständig wiederholenden Ausrufen aber des Spielers Nerven belasten.

Fazit

Etrian Odyssey Untold: The Millennium Girl dürfte wohl nur für die eingefleischtesten Serien und Rollenspielfans interessant sein, schon allein wegen des harten Schwierigkeitsgrades. Serien-Neulinge werden wohl schon zu Beginn Schwierigkeiten haben ins Spiel zu kommen. Leider wird dies auch noch durch zu ungenaue Erklärung zu Beginn des Spiels verstärkt. Was bleibt ist ein an sich nettes Spiel, was aber wegen undurchdachter Gameplay-Elemente sowie der aufkommenden monotonie weit hinter dem möglichen zurückbleibt. Erschwerend kommt noch hinzu, dass dieses sehr textlastige Spiel über keinerlei deutsche Bildschirmtxte verfügt.

Grafik
7
Sound
6.5
Gesamt
6.5

verfasst von „Tommy“

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Vielen Dank an die Firma NIS America für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 13.Mai.2014 - 22:06 Uhr