Spieletest: Dynasty Warriors 9 Empires NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
15. Februar 2022

USK 12 keine Onlinefunktion Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport.

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
über 70 Figuren mit eigener Storyline
riesige Open World
Massenkämpfe
viele Möglichkeiten
Negativ:
technische Schwierigkeiten
fade Kulisse
unbelebte Open World
wenig Vielfalt
Kampfsystem zu wenig Tiefe für Fans

Koei Tecmo ist dafür bekannt, jedes neue Dynasty Warriors-Spiel im Anschluss mindestens noch einmal als „Xtreme Legends“ oder „Empires“-Version herauszubringen. Nach knappen vier Jahren erschien nun mit Dynasty Warriors 9: Empires die Strategie-Rollenspiel-Fassung des neunten Teiles. Ob sich ein neuerlicher Blick ins Spiel lohnt, erfahrt ihr in unserem Test.

Die Zeit der drei Reiche

Vielen werden Warriors-Titel eher aus Hyrule-Warriors oder Fire Emblem Warriors bekannt sein. Dabei handelt es sich bei Dystasty-Warriors eigentlich um den Ursprung des Genres. Ein von Koei Tecmo ins Leben gerufene Kategorie der Musou-Spiele – deren Kernelement es ist übers Schlachtfeld zu laufen und haufenweise Gegner auf einmal zu metzeln.

Dynasty Warriors 9 ist zeitlich im alten China angesiedelt. Es spielt in einer Epoche, die als „Die Zeit der drei Reiche“ bekannt ist. Zeitlich gesehen liegt das in etwa in den Jahren 184 und 280. Geschichtlich ist das eine sehr interessante Zeit, die sogar in einem bedeutenden Manifest niedergeschrieben wurde: „Die Geschichte der drei Reiche“. Geschichtsliebhaber dürfen sich hier nun selber gerne auf Spurensuche ins alte China begeben, bei uns geht’s jetzt weiter mit dem Spiel.

Genau jenen historischen Konflikt versuchen nun Koei Tecmo in Form eines Dynasty-Warriors-Spiel festzuhalten. Gerade die Warriors-Titel sind durch ihre packenden Geschichten bekannt, welche bereits zum Charme der Spiele gehören. In dieser Version wurde nicht nur die Story umfangreicher, sondern auch um neue Charaktere und Szenarien erweitert. Dadurch schafft es das Entwicklerteam noch weitere und tiefere Einblicke in die Epoche zu vermitteln. Außerdem gibt es optionale Szenarien, bei denen Historiker vielleicht das ein oder andere Auge zudrücken sollten. Spielespaß für viele Stunden ist auf alle Fälle garantiert.

Einfacher Einstieg?

Dynasty Warriors 9: Empires bietet einen riesigen Umfang. Kenner der Reihe dürfen sich freuen, Neueinsteiger werden von der Fülle an Möglichkeiten anfangs etwas erschlagen sein. Wie bereits erwähnt und in den Warriors-Titeln üblich, gibt es einfach eine Fülle an Charakteren die ihr in den einzelnen Schlachten auswählen könnt. Jede Figur hat ihre eigene Geschichte mit im Gepäck und dadurch kann es schon passieren, dass der rote Faden etwas verloren geht.

Zumindest bietet das Spiel drei Tutorials, die euch mit den wichtigsten Gameplay-Elementen vertraut machen. Zwar ist es möglich kleine taktische Elemente ins Spiel zu bringen, aber am besten fühlt sich dennoch Button-Mashing an - welches Gegnerwellen in Scharren durch die Lüfte segeln lässt. Vor allem der neueste Teil wurde, im Gegensatz zu älteren Teilen, etwas vereinfacht. Für Neueinsteiger toll, da es genügt, wenn man die Angriffstaste wahllos drückt, Kennern und Fans wird eventuell die fehlende Tiefe sauer aufstoßen.

Ziel ist es, strategisch wichtige Punkte einzunehmen, indem ihr eine gewissen Anzahl von Feinden ausschaltet. Da eure Feinde selbiges versuchen verschieben sich oft die Schauplätze und ihr müsst mit Geschick und Strategie vorgehen um erfolgreich zu sein.

Rollen- oder Kampfspiel?

Die Veröffentlichung von Dynasty Warriors 9: Empires wird vor allem durch neue Rollenspielelemente gerechtfertigt. Doch gleich vorweg, man darf sich hier jetzt keine großen Sprünge erhoffen. Liebhaber klassischer RPGs werden hier nicht ganz auf ihre Kosten kommen. Über schlichte Menüs könnt ihr über euer Reich herrschen, Taktiken ausbrüten oder Allianzen schmieden. Wer sich dabei eine große Einführung erhofft, der liegt leider falsch. Ein etwas unausgegorenes Konzept sorgt dafür, dass man grundsätzlich nie wirklich weiß, ob die getroffenen Entscheidungen jetzt klug waren oder nicht. Zwar wird man mit der Zeit immer vertrauter, vor allem mit dem Handling, aber an sich wäre hier noch Luft nach oben – etwa beim Menüdesign.

Das erste Mal habt ihr nun auch die Möglichkeit, in der Open World von Warriors frei herumzulaufen. Mit dabei sind immer verbündete Offiziere, zu denen sich im Laufe eure Beziehung ausbaut. Das kann so weit gehen, dass ihr euch in den ein oder anderen Partner, die ein oder andere Partnerin verschaut, heiratet und eine Familie gründet. Dies ist ein nettes Feature, welches es euch erlaubt eine eigene Dynastie aufzubauen. Im Empires-Teil findet ihr selbige Open World wie im ursprünglichen Dynasty Warriors 9. Während in der Ursprungsversion einige NPCs noch chaotisch durch die Welt sausten – was Koei Tecmo durchaus Kritik einbrachte – wurden diese nun komplett aus der Geschichte gestrichen. Leider wirkt sich dieser Schachzug erneut negativ auf das Spielgefühl aus, da die Spielwelt, bis auf wenige Ausnahmen, menschenleer zeigt. Die Größe ist aber beachtlich und lässt sich in etwas mit der Map aus Assassins Creed Origins vergleichen. Die Warriors-Teile waren bisher durch ihren strukturierten Aufbau bekannt. Dies hat sich mit der Open World geändert. So seid ihr mit über 70 Figuren im alten China unterwegs, um mit Geschick die Fehden der einzelnen Clans zu leiten.

Übrigens müsst ihr im freien Spiel nicht auf eine fertige Figur zurückgreifen, sondern könnt über einen Chraktereditor euren eigenen Helden gestalten. Aber Vorsicht, viele Elemente müsst ihr über einen DLC erwerben.

In Summe kann man sagen, dass Dynasty Warriors von seinen Kampfelementen lebt. Die Spaziergänge in der Open World sind als Neuerung zwar nett, bringen aber unserer Meinung nicht den großen Mehrwert, den wir uns erhofft hätten - wenn da nicht die technische Seite wäre...

Die technische Seite

Nintendo hat mit der Switch, wie wir alle wissen, vor allem in punkto Technik - gegenüber der Konkurrenz - das Nachsehen. Wenn man, wie hier, nun hunderte Gegner auf einmal darstellen muss, so stößt das Gerät an seine Grenzen und Optimierungen müssen her. Dass das gut funktionieren kann, sieht man bei Spielen wie Hyrule Warriors. Warum jetzt Dynasty Warriors 9 merklich an einer reduzierten Optik leiden muss, ist jetzt die große Frage? Es wirkt, als wurde lediglich das Minimum an Leistung herausgeholt. Es erwarten euch verwaschene Texturen, PopUps und eine minimalistische Spielwelt. Zwar hat man dafür eine konstante Bildrate, aber es fühlt sich auf der anderen Seite einfach unfertig an.

Der Titel bietet dafür einen wunderbaren Soundtrack und die Steuerung funktioniert tadellos. Auch die Ladezeiten sind angenehm und stören kaum.

Fazit

Dynasty Warriors 9: Empires verspricht so viel, kann aber leider den Ansprüchen nicht gerecht werden. Der Titel liefert eine Open World mit einer dichten Storyline. Jede der in etwa 70 Figuren hat ihre individuelle Geschichte, die sich hier und da überschneiden. Es gibt Nebenquests und als Spieler seid ihr sehr flexibel wie ihr an die Aufgaben herangeht. Ein umfangreiches Craftingsystem hält euch bei Laune. Klingt alles toll! Leider mag der Rollenspielfunke nicht ganz überspringen und Dynasty Warriors 9 versagt vor allem mit einer schwachen Kulisse und einem undurchsichtigen Strategie-Modus. Erfahrene Spieler dürften von den vereinfachten Kampfmechaniken schnell gelangweilt sein. Ein Titel mit Auf- und Abs, bei dem man sich den Kauf gut überlegen sollte oder doch eher auf Hyrule Warriors oder Fire Emblem Warriors zurückgreift.

Grafik
6
Sound
8
Gesamt
6

verfasst von „Ulrich“

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Vielen Dank an die Firma Koei Tecmo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 28.Februar.2022 - 16:09 Uhr