Spieletest: Dragon Quest: Die Hand der Himmelsbraut NDS

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Weitere Infos

Releasedate:
20. Februar 2009

USK 6 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-2

Leser-Meinungen: Noch keine

Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
faires, ausbalanciertes Gameplay
trotz stummer Helden ergreifend erzählt
Monster rekrutierbar
Negativ:
Gameplay bietet kaum Neues

Der Nintendo DS ist das neue SNES, zumindest wenn es um die Vielfalt der Japano-RPGs geht. Square Enix untermauert diese These, indem sie ihren besten RPGs aus Super-Nintendo-Zeiten ein Remake für Nintendo’s Handheld bescheren.

Einer dieser Titel ist Dragon Quest: Die Hand der Himmelsbraut, der ursprünglich fünfte Teil dieser Serie, und der erste für das SNES, zumindest in Japan. Der Titel war für seine Erzählweise durch die Generationen bekannt und das Charakter-Design stammt vom Dragonball-Zeichner Akira Toriyama.

Leg deinem Vater keine Steine in den Weg!

Euer Abenteuer beginnt so bald wie möglich, noch vor eurer Geburt. Wir sehen Ludwig, euren Vater in Schloss Humburg, der auf die Geburt seines Sohnes wartet. Als er euch endlich in den Händen halten darf fängt eure Mutter an zu husten… Ihr erwacht an Bord eines Schiffes und seid bereits sechs Jahre alt. Euer Vater meint, ihr hättet nur geträumt. Von den Matrosen erfährt ihr, dass ihr mit eurem Vater zwei Jahre lang auf Weltreise wart um etwas zu suchen und endlich wieder in euer Heimatdorf zurückkehrt. Was sucht euer Vater, und war das wirklich nur ein Traum?...

Kaum im Hafen angekommen habt ihr nichts Besseres zu tun, als eurem Vater Ärger zu machen. Er hat etwas zu besprechen, und da euch langweilig ist wandert ihr sofort in die weite Welt hinaus um mit Schleimgegnern zu spielen. Ludwig muss euch zu Hilfe eilen und eskortiert euch ins Dorf, wo ihn bereits alle erwarten. Ihr trefft eure Sandkastenfreundin Bianca, an die ihr euch aber auch nicht erinnern könnt. Immerhin wart ihr da erst vier. Ludwig muss wieder was erledigen, da er euch rät im Haus zu bleiben macht ihr natürlich das Gegenteil und seht euch im Dorf um. Immerhin habt ihr euch dieses Spiel nicht gekauft, um ewig in eurem Zimmer zu bleiben!

So geht es eure ganze Kindheit weiter. „Bring dich nicht in Gefahr“ ist Papi’s Kodex für „Besieg die Gespenster, spiel mit Säbelzahntigern und rette Prinz Harry“, zumindest wenn es nach euch geht. Irgendwann vertraut euch euer Vater sogar schon so sehr, dass er euch zum Gruppenleiter ernennt. Doch kurz darauf bringt ihr euch in eine Gefahr, die nicht mal Ludwig zu verhindern weiß…

10 Jahre in Tibet

10 Jahre eures Lebens werden übersprungen und ihr seid zu einem starken Jugendlichen herangereift. Es ergibt sich, dass ihr die Suche eures Vaters allein fortsetzt und durch das Land reist. Unter mehr oder weniger günstigen Umständen trefft ihr eure alten Kameraden wieder und bemerkt, dass sich die Dörfer und Städte seit euren Kindertagen verändert haben. Später könnt ihr sogar eine von drei Schönheiten heiraten (wovon aber nur eine Beziehung wirklich glaubwürdig ist). Einem ruhigen Familienleben steht also nichts mehr im Weg… Denkste! Eure Suche ist dann noch lange nicht vorbei! Immerhin soll es die nächste Generation mal besser haben…

Obwohl euer Held stumm ist und vieles nur angedeutet wird, so wurde doch die perfekte Balance zwischen Vorgabe und eigener Interpretation getroffen. Man fühlt sich trotz der Passivität des Helden aktiv in die Handlung miteinbezogen. Die Hilflosigkeit während des Generationenwechsels, die Beziehung zwischen Vater und Kind, die Freude bei der Wiedervereinigung mit einem alten Freund, all diese Gefühle werden auch ohne moderne CGI-Sequenzen in euch geweckt!

Was hat sich in 16 Jahren (technisch) verändert…?

Das Alter des Spiels wurde gut durch 3D Grafiken in der Orts- und Dungeon-Ansicht kaschiert. Die Kamera ist meistens auch durch L und R frei drehbar, um die Eingänge und Schatztruhen hinter einem Haus zu erspähen. Die Sprites der Stadtbewohner bleiben zweidimensional, was aber nicht weiter negativ auffällt.

Wie in vielen Rollenspielen müssen sich unwichtige Charaktere ihr Aussehen mit ihren Zwillingen teilen. Aber solche spricht man normalerweise nicht so oft an, da ihr Gelaber zwar die Stimmung näher beschreibt, aber nicht immer interessant ist. Ihr könnt übrigens auch mit euren Gruppenmitgliedern kommunizieren. Ihre Aussagen verändern sich mit jedem Ort und jeder Situation, sind aber genau wie die Aussagen der NPCs, manchmal hilfreiche Tipps, aber meistens nur Untermalung der Atmosphäre. Und hätte man diese Kleinigkeiten entfernt, dann wäre der Charme des Originals wahrscheinlich verloren gegangen…

Apropos Tipps: Gerade in unkonventionellen Lösungsfällen scheint das Spiel mit Hinweisen zu sparen. So könnte der eine oder andere eine halbe Stunde brauchen, bis er merkt, dass der Gegner nicht sterben KANN und man ihm lieber mit einem bestimmten Charakter ein scheinbar nutzloses Item zeigen sollte. Solltet ihr kein konkretes Ziel vor Augen haben hilft es immer noch jedem Dorfbewohner „Hallo“ zu sagen oder eure Truppe zu befragen, sofern diese sinnvolle Sätze von sich geben...

Auch die Gamepak-Velrinkung ist als Multiplayer nicht wirklich erwähnenswert. Ihr könnt Firlefanz erstellen und diese dann über das Exotika-Netzwerk mit anderen Dragon Quest Spielern tauschen. Das ist Dank fehlender Wifi-Connection genauso spannend wie es sich anhört.

Was Erwachsene reden ist uninteressant, lass uns spielen gehen!

Ähnlich wie in Final Fantasy habt ihr drei Ansichten zur Auswahl: Oberwelt, Kampfansicht und die Ortsansicht. Letztere wurde bereits erläutert. Auf der 2D-Oberweltkarte oder in einem Dungeon könnt ihr jederzeit mit Zufallskämpfen konfrontiert werden. Wenn ihr einen Ort oder einen Dungeon betretet kommt ihr in die Ortsansicht und die Zeit bleibt stehen, während auf der Obwerwelt Tag- und Nachtwechsel herrschen. Die Begleitmusik der Geschehnisse erfüllt lediglich ihren Zweck, sie untermalt nur und ist nicht sonderlich prägnant.

Die Kampfansicht findet in der Ego-Perspektive statt, eure Truppe ist also nur als Bild auf dem Top-Screen mit ihren Werten zu sehen. Auch bei ihrem Angriff sieht man nur die Wirkung der entsprechenden Waffe. Eure Gegner wurden dafür sehr schön animiert. Sollte die Aktion des Feindes von der Bewegung allein nicht klar genug sein muss man dies im Auto-Scroll des Kampfverlaufes nachlesen. Im Verlauf des Spiels kann es passieren, dass sich euch besiegte Monster sogar anschließen. Diese können dann wie normale Charaktere ausgerüstet und in den Kampf geschickt werden, sofern sie intelligent genug sind euren Befehlen Folge zu leisten. Zur Verfügung stehen euch lediglich vier Befehle: Angriff (Art und Fläche des Angriffs hängt von der Waffe ab), Fähigkeit/Magie, Items und Abwehr. Ihr könnt aber auch vor der Befehlseingabe einen „Auto-Kampf“ für die Gruppe oder einzelne Kämpfer festlegen und natürlich auch fliehen.

Solltet ihr einmal sterben müsst ihr übrigens nicht vom letzten Speicherpunkt von Neuem beginnen, sondern werdet bis zur nächsten Kathedrale gebracht, wo euch der Pfarrer aufweckt. Mysteriöserweise verschwindet aber auch etwas von eurem Geld… Ansonsten ist das Prinzip von Dragon Quest wie bei anderen Rollenspielen: Gegenstände müssen gesammelt und Dungeons erkundet werden. Mit taktischem Umdenken können auch Endgegner ohne viel aufleveln bezwungen werden.

Fazit

Dragon Quest: Die Hand der Himmelsbraut ist ein klassisches Rollenspiel ohne viel Drumherum, welches euch auf eine Reise durch die Generationen einlädt. In einigen Bereichen mag man dem Spiel noch ansehen, dass es nicht mehr das neuste ist, aber es kann durchaus noch mit den heutigen Titeln mithalten, und berührt durch seinen Charme, nicht durch "Special Effects".

Grafik
8
Sound
7
Gesamt
8.5

verfasst von „Bensei“

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Vielen Dank an die Firma Koch Media für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 16.September.2009 - 12:26 Uhr