Das einfach zu erlernende Konzept und abwechslungsreiche Level-Design machen das Physik-Puzzle-Spiel zum Spaßgarant. Nicht ohne Grund stach es am Smartphone-Markt besonders hervor, leider sind die Neuerungen nur nebensächlich - äußerst schade, wenn man bedenkt, dass man das Original deutlich billiger bekommt. Sollte man aber über kein anderes Mobilgerät verfügen, so bietet der 3DS-Download eine gut portierte Alternative.
Spieletest: Cut the Rope 3ES
Weitere Infos
Releasedate:22. August 2013



Anzahl der Spieler: 1
Leser-Meinungen: Noch keine
Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- 300 Level
- abwechslungsreiches Level-Design
- Leicht zu lernen – schwer zu meistern
- Online-Ranglisten
- Negativ:
- keine nennenswerten Verbesserungen
- Probleme mit dem Seilzug
Casual Games zum kleinen Preis werden von traditionellen Spielern – die es gewohnt waren ihre Spiele für 40€ im Laden zu kaufen - gerne mal als „billiges Spielzeug“ abgetan. Nichtsdestotrotz konnten Titel wie Angry Birds oder Plants Vs. Zombies zeigen, dass man nicht unbedingt im Ladenregal stehen muss, um sich als „richtiges“ Spiel zu etablieren. Doch neben diesen beiden Namen sollte man auch „Cut the Rope“ nicht vergessen, welches seit 2010 zwei Fortsetzungen, jede Menge In-App-Käufe und eine DSiWare-Fassung nach sich zog.
Nun erschien auch für den Nintendo 3DS eShop eine neue Version um 4,99€. Welche Extras hat es zu bieten, um den im Vergleich zur Smartphone-Version deutlich höheren Preis zu rechtfertigen?
High Concept done right!
Die Mission des Spiels wird durch den Titel bereits treffend auf den Punkt gebracht: Zerschneide das Seil! Aber wieso? Was hat uns das Seil denn getan? Nun ja: An der Schnur hängt leider eine leckere Süßigkeit, die unser neues grünes Alien-Haustier Om Nom unbedingt haben will. Mittels Touchscreen können wir den Strick zerschneiden, wodurch das Leckerli dann hoffentlich im Mund des Tiers landet. Da es uns die Entwickler natürlich nicht ganz so leicht machen wollen, müssen wir dazu aber erst einen Hindernisparcours überwinden. Zudem sind auf dem Weg zu Om Nom auch noch drei Sterne versteckt, die man einsammeln muss, um neue Levelpakete freizuschalten.
Die Seile schwingen hierbei physikalisch korrekt durch das Gewicht des Zuckerls in die jeweilige Richtung. Als Spieler muss man dabei den Schwung ausnutzen, um das Bonbon in die gewünschte Richtung zu befördern. An gestrichelten Linien spannt sich automatisch ein neues Seil, sollte das Spielobjekt in jenen Radius eindringen. Hört sich in der Theorie kompliziert an, ist aber in der Praxis äußerst einfach: Da das Spiel für den Zwischendurch-Smartphone-Markt konzipiert wurde, dauert ein Level kaum länger als 10 Sekunden. Schwer wird es erst, wenn mehr und mehr Hindernisse hinzu kommen. Aber keine Angst: Das Spiel leistet exzellente Arbeit dabei, die Spieler langsam aber sicher in die neuen Mechaniken einzuführen.
Easy to Learn – Hard to Master
Eines dieser Hilfsmittel ist beispielsweise die Blase: Landet die Süßigkeit darin, schwebt diese gen Himmel, bis man sie mittels Touch-Pen zerplatzen lässt. Doch Vorsicht: Landet sie dabei außerhalb des Bildschirms, habt ihr das Level ebenso verloren, als wenn es unwiederbringlich nach unten fallen würde. Die Flugbahn der besagten Blase könnt ihr dann auch mit dem Luftkissen beeinflussen. Per Knopfdruck auf das Furzkissen bläst es die Blase in die entsprechende Richtung. Später gibt es noch weitere Objekte wie Seilzüge, die per Berührung den Seilmittelpunkt verschieben, Zylinder, die wie Warptore funktionieren oder halbierte Süßigkeiten, die im Verlauf des Levels wieder zusammengeführt werden, um Om Noms Hunger zu stillen. Ebenso gibt es auch Hindernisse wie Stachelwände, Elektrozäune oder Spinnen, die das Seil entlang krabbeln und euch den Süßkram klauen.
Leider gibt es einen technischen Mangel bei den Seilzügen: Denn diese lassen sich viel zu leicht aktivieren. Selbst einen halben Zentimeter außerhalb des Symbols zählt es noch als Berührung des Hilfsmittels, was äußerst ärgerlich sein kann, wenn man binnen kürzester Zeit ein noch viel kürzeres Seil durchschneiden will. Dies kann man lösen, indem man seinen Schnitt bereits weiter weg ansetzt, aber es hindert dennoch den Spielfluss. Gott sei Dank kommt dies jedoch nicht allzu oft vor.
Less for More?
Welche Features bzw. Änderungen bietet Cut the Rope nun im Vergleich zum Smartphone? Also zuallererst ist man mal jede Form der In-App-Werbung für teure Superkräfte los (die man eher als Cheat bezeichnen könnte). Die Superkräfte, und die damit verbundenen Geheimsterne, sind in der 3DS-Fassung gar nicht erst enthalten, was aber kein großer Verlust ist. Zudem sind die Level auf dem Touchscreen – obwohl sie mit der Smartphone-Fassung weitestgehend ident sind – horizontal ausgerichtet, während sie im Original vertikal ausgerichtet waren. Insbesondere die ersten Level wirken auf dem weniger aufgelösten 3DS-Bildschirm dadurch etwas geschrumpft, aber immerhin sind die grafischen Unterschiede nicht mehr so erheblich wie zu DSi-Zeiten. Auch die Hintergrundmusik ist Ohrwurmträchtig wie eh und je.
Zudem muss man in der 3DS-Fassung lediglich genug Sterne sammeln, um die letzten Boxen zu spielen, während man in der App-Variante zuvor die ersten 10 Boxen mit 3 Sternen abgeschlossen haben musste bzw. kann man sich alternativ die 3. Staffel (diese Bezeichnung gibt es in der 3DS-Fassung nicht mehr) durch einen Kauf freischalten. Dafür reicht die 3DS-Variante nur bis zur Spukbox (Levelpaket 12), während man am Smartphone mittlerweile auch die Dampfbox, Laternenbox, die Käsebox und auch zukünftig erscheinende Pakete spielen kann, welche wieder je 25 Level enthalten. Exklusive 3DS-Level gibt es leider nicht.
Man wird mit den 300 Level durchaus lange genug beschäftigt sein, insbesondere da das abwechslungsreiche Leveldesign auch nicht so schnell Langeweile aufkommen lässt. Aber wenn man bedenkt, dass man anderswo für ein Fünftel des Preises unter Inkaufnahme von Werbung und der 3-Stern Herausforderung sogar noch mehr Level geboten bekommt fühlt man sich doch ein wenig hintergangen. Bei dem Preis hätte man ja durchaus noch die zwei Nachfolger Cut the Rope Experiments oder Cut the Rope: Time Travel noch mit ins Boot holen können. Dass man andersrum aber auch mit kleineren Preisen Erfolg haben kann, zeigte Gunman Clive, welches durch den Preis von 1,99€ die 3DS-Verkäufe sogar über die kombinierten Einnahmen von Android und iOS beförderte.
Third Dimension Candy
Die Level auf dem Touchscreen pflegen noch den liebevollen Cartoon-Look des Spiels, da der 3D-Effekt aber nicht ungenutzt bleiben wollte, gibt es im Hauptmenü und während der Levels am Top-Screen nette 3D-Animationen mit Om Nom, der auf die Aktionen am Touchscreen reagiert… Das war’s auch schon! Keine relevanten Gameplay-Elemente werden auf dem 3D-Screen angezeigt. Da man auch die meiste Zeit auf den Touchscreen starrt wird der 3D-Effekt auch schnell abgestellt.
Zumindest in Sachen Online-Ranglisten steht die Handheld-Fassung dem Original in nichts nach. In jedem Levelpaket werden die Punkte zusammengezählt und zusammen mit eurem 3DS-Systemnamen hochgeladen. Allerdings kann die Ladezeit ein wenig dauern, da die Rekorde aller 12 Boxen auf einmal geladen werden.
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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Downloads.
Letzte Aktualisierung: 21.September.2013 - 23:17 Uhr