Spieletest: Crazy Taxi NGC

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Weitere Infos

Releasedate:
32. Mai 2002

USK 12 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: 12 Meinungen

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Specials: 60-Hz-Modus

Plus / Minus

Positiv:
originelles Spielprinzip
cooler Sound
Negativ:
technisch auf Dreamcast-Niveau
kein Multiplayer

Die Entwicklungsteams von Sega sind ja bekannt für ihre innovativen und unkomplizierten Arcarde-Games und nachdem die Firma nun den Weg eines Drittherstellers eingeschlagen hat, kommen nun auch wir Nintendojünger in den Genuss dieser Spieleperlen. Ein wahrer Klassiker ist Hitmaker's Crazy Taxi, welches nun auch für den Gamecube verfügbar ist. Für die Umsetzung ist allerdings Acclaim verantwortlich, die sich vor einiger Zeit die Rechte an ein paar Sega-Titeln gesichert haben. Wie sie den Port hinbekommen haben und ob das Spiel nach drei Jahren immer noch nicht an Reiz verloren hat, will ich in diesem Test klären.

Für diejenigen, die noch nichts von diesem Spiel gehört haben, will ich nochmal schnell das Spielziel erklären. Ihr schlüpft in die Rolle eines von vier Taxilenkern und versucht mit eurem Vehikel soviele Kunden wie möglich an ihr Wunschziel zu bringen. Das ist auch schon das gesamte Ziel des Spiels.

Wenn ihr das Spiel einlegt, kommt ihr nach den Firmenlogos und dem Laden der Spielstände ins Hauptmenü. Dort könnt ihr mehrere Modi auswählen. Neben der Option "Laden & Speichern", dem Optionsmenü und den erfahrenen Rekorden habt ihr die Wahl zwischen "Arcrade", "Original" und der "Crazy Box". Im Arcrade-Modus fährt ihr auf der selben Strecke, wie am Spielhallenautomat, im Original-Modus könnt ihr eine weitere Stadt abklappern, die extra für die Konsolenversionen geschaffen wurde und auch spürbar komplexer ist, als die Arcarde-Strecke. Eine nette Abwechlung stellt die Crazy Box dar. Hier müsst ihr eine Reihe von Prüfungen bestehen, die nur mit Hilfe diverser Fahrmanöver in der vorgegebenen Zeit schaffbar sind.

Somit kommen wir zum nächsten Punkt: der Steuerung. Für Crazy Taxi sind neben dem Control-Stick nur vier Knöpfe nötig. Mit dem R-Button beschleunigt ihr euer Fahrzeug, analog dazu dient der L-Button als Bremse. Mit der A- und der B-Taste legt ihr den Vorwärts- bzw. Rückwärtsgang ein. Diese Tastenbelegung mag zwar am Anfang ungewöhnlich erscheinen und lässt sich auch bei den Optionen umstellen, stellt sich aber für dieses Spiel als die beste Variante dar.

Wie sieht der Spielverlauf nun im genauen aus? Im Arcarde- und im Original-Modus habt ihr jeweils die Wahl, das Spiel nach Arcarde-Regeln zu spielen, oder eine 3-, 5- bzw. 10-Minuten-Fahrt hinzulegen. Danach wählt ihr eure Spielfigur mitsamt ihrem Auto, wobei sich die Fahreigenschaften der Fahrzeuge ein wenig unterscheiden. Dann geht's auch schon los. Potentielle Kunden erkennt ihr an den Dollar-Symbolen über ihren Köpfen. An der Farbe könnt ihr erkennen, wie weit das Wunschziel der Person entfernt ist. Beispielsweise bedeutet ein grünes Symbol eine längere Fahrtzeit, eine Person mit einem roten Zeichen will meistens zwei Ecken weiter wieder aussteigen. Je weiter die Fahrt, desto höher der Fahrpreis. Die Taxisuchenden sind von einem Kreis umgeben und ihr könnt sie nur mitnehmen, wenn ihr euer Fahrzeug innerhalb des Kreises zum Stillstand bringt. Das Ziel eurer Fahrt ist ebenfalls unübersehbar eingerahmt. Die Fahrtrichtung wird euch von einem großem Pfeil angezeigt, wobei erfahrene Spieler die Städtepläne sowieso auswendig können. Für sehr schnelle Auslieferung gibt es Trinkgeld und bei der Fahrt nach Arcarde-Regeln auch einen Zeitbonus. Bei gewagten Fahrtmanöver lässt eure Kundschaft noch mal ein paar Dollar extra springen. Ist die Zeit abgelaufen, wird kontrolliert, wieviel Geld ihr abgecasht habt und danach ein Rang vergeben.

Kommen wir nun zur technischen Seite des Spiels. Die ist leider nicht so amüsant wie das Gameplay. Der Dreamcast-Port ist leider grafisch noch auf dem Niveau der Sega-Konsole und hätte ruhig ein wenig generalüberholt werden können. Die Charaktere in der Stadt und die anderen Autos sind nämlich schon sehr polygonarm und die vielen Pop-Ups hätten die Jungs von Acclaim bei der grafischen Power des Gamecubes ruhig ausmerzen können. Der Speed ist allerdings zumindest im 60-Hz-Modus, den das Spiel glücklicherweise unterstützt, sehr hoch. Im 50-Hz-Modus ist das Game zwar auch noch schnell, aber man merkt doch deutlich den Unterschied, so dass sich ein RGB-Kabel in diesem Fall schon sehr bezahlt macht. Der Sound ist natürlich Geschmackssache, wobei ich finde, dass die Rock-Titel von Offspring und Bad Religion nur allzu gut zu diesem Spiel passen. Und die Sprachsamples der Charaktere sind anfangs auch sehr witzig.

Was den Spielspaß bei diesem Titel ein wenig bremst, ist die Langzeitmotivation. Denn so lustig die Raserei durch die verwinkelten Städte auch ist, irgendwann ist die Luft draußen, auch wenn man den Titel sicher immer wieder mal hervorkramt um ein paar vergnügliche Stunden zu erleben. Ein Multiplayer-Modus hätte hier schon sehr geholfen, leider ist der Titel nur alleine spielbar.

Fazit

Crazy Taxi ist ein Klassiker, der trotz seines Alters immer noch Spaß macht. Wer allerdings bereits die DC- oder PS2-Version besitzt, kann auf die Gamecube-Variante verzichten, da das Spiel weder technische noch inhaltliche Neuerungen bietet. Alle anderen, die auf unkomplizierte und originelle Arcarde-Racer stehen und nicht so anspruchsvoll bezüglich der Grafik sind, können beruhigt zugreifen.

Grafik
5
Sound
8
Gesamt
7

verfasst von „S.T.E.G.I.“

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Vielen Dank an die Firma Acclaim für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 06.Mai.2002 - 16:55 Uhr