Crash Nitro Kart ist ein durchaus gutes Spiel, dem nur durch seine starken Framerate-Einbrüche ein Platz im Spitzenfeld der Handheld-Racer verwehrt bleibt.
Spieletest: Crash Nitro Kart GBA
Weitere Infos
Releasedate:32. November 2003


Anzahl der Spieler: 1-4
Leser-Meinungen: Noch keine
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Specials: GCN-GBA Linkmöglichkeit
Plus / Minus
- Positiv:
- viel frei zu spielen
- gute Steuerung
- Abenteuer-Modus alá DKR
- verstecktes Mini-Spiel "Crash Party"
- Negativ:
- starke Framerate-Einbrüche
- Bossrennen nur mit Glück schaffbar
Na wen haben wir denn da?! Crash Bandicoot hat es wieder einmal in meinen GBA-Schacht geschafft und nach einigen Jump&Runs wechselt die Beutelratte einmal wieder das Genre. Nach dem Motto "Was der dicke Klempner kann, kann unser Held schon lange!" präsentieren uns Universal Interactive und die Handheld-Spezialisten von Vicarious Visions ein Kart-Spiel mit ihrem Vorzeigehelden. Dabei hat man sich aber nicht so sehr an der Mario Kart-Serie orientiert, sondern eher den N64-Hit Diddy Kong Racing zum Vorbild genommen. Was dies bedeutet, werde ich im folgenden erläutern.
Das Hauptmenü des Spiels umfasst die Punkte "Einzelspieler" und "Link-Spiel", mit denen wir uns noch genauer beschäftigen werden, sowie die Auswahlmöglichkeiten "Optionen" und "Punkte". In letzterem Menü könnt ihr eure Bestzeiten auf den einzelnen Rennstrecken betrachten. Bei den Optionen könnt ihr die Soundeinstellungen und Steuerung verändern, zuvor freigespielte Cheats aktivieren, die Credits betrachten und den GCN-GBA-Link nutzen. Denn wenn ihr auch im Besitz der Gamecube-Fassung von Crash Nitro Kart seid, könnt ihr bestimmte Features für die GBA-Variante freischalten.
Am wichtigsten dürfte jedoch das Einzelrennen sein. Hier gibt es wieder verschiedene Modi, in denen ihr mit euren Rennvehikeln gegen CPU-gesteuerte Gegner antreten müsst. Kern des ganzen ist der Abenteuer-Modus. Hier folgt das Renngeschehen einer Geschichte, die sich ungefähr so anhört: Der böse Imperator eines fremden Planeten, der den Namen Velo trägt, hat Crash Bandicoot, sowie auch seine Freunde und Feinde in seine Arena entführt, um sie dort an seinem Kart-Tunier teilzunehmen zu lassen. Als Druckmittel setzt er - wie könnte es anders sein - die Vernichtung der Erde ein, sollte der von euch gewählte Fahrer nicht alle Rennen, sowie die Duelle mit ihm und seinen Meisterfahrern gewinnen.
Um in den Kampf um die Racing-Pokale einzusteigen, müsst ihr euch zuerst entscheiden, ob ihr mit "Team Bandicoot", welches die Fahrer Crash, Coco und Crunch beinhaltet, oder mit "Team Evil" und seinen Fahrern Dr. Neo Cortex, N.Gin und Tiny das Tunier bestreitet. Dass sich die Fahrer im Team durch jeweils andere Fahreigenschaften von einander unterscheiden, dürfte wohl jedem klar sein. Dann geht es auch schon los. Wie bereits aus Diddy Kong Racing bekannt, müsst ihr die einzelnen Rennstrecken auf einer Art Landkarte mit eurem Kart anfahren. Es gibt vier Welten mit anfangs jeweils drei Rennstrecken. Wenn ihr in allen drei Rennen einer Welt als Sieger hervorgegangen seid, müsst ihr noch gegen einen Endgegner antreten, wobei diese Duelle doch stark vom Glück abhängen. Die einzelnen Welten sind noch über eine fünfte Welt zu erreichen, in der auch der allerletzte Boss, Velo, auf euch wartet. Im Laufe des Spiels können noch weitere Rennstrecken, sowie auch Fahrer freigespielt werden, welche allerdings nur in den anderen Spielmodi einsetzbar sind.
Die Steuerung ähnelt der von Mario Kart, hat aber doch seine Eigenheiten. Dass man mit A beschleunigt und mit B bremst dürfte wohl niemandem ungewöhnlich vorkommen, auch der Einsatz der vielen einsammelbaren Waffen und anderen Items auf R ist nix neues, sowie die Möglichkeit mit L zu springen. Allerdings ist der Powerstart anders aufgebaut und die Möglichkeiten mit einem Boost-Drift aus einer Kurve blitzschnell heraus zu beschleunigen ist neu gegenüber Nintendos Fun-Racing-Serie. Allerdings erfordert der Einsatz dieser Techniken ein gewisses Maß an Geschick und Timing, aber mit etwas Übung klappt das schon.
Das Tunier an sich werdet ihr ziemlich schnell hinter euch gebracht haben, aber wie auch in den Crash Bandicoot Jump&Runs müsst ihr auch hier die Welten mehrmals spielen, um alle Geheimnisse des Spiels zu lüften. Denn nach dem Sieg über Velo müsst ihr noch die CNK-Herausforderungen, bei denen ihr neben dem Erreichen des ersten Platzes auch noch die Buchstaben C, N und K auf der Strecke einsammeln müsst, sowie die Relikt-Rennen, welches eine Art Time Trail darstellt, bei denen ihr die Zeit durch Einsammeln von Kisten für ein paar Sekunden zum Anhalten zwingen könnt. Auch Cup-Rennen, wie wir sie von der Mario Kart-Reihe gewohnt sind, gilt es zu bestreiten.
Cup-Rennen können auch außerhalb des Abenteuer-Modus im Action-Modus gefahren werden. Dort sind auch Einzel-Rennen möglich, sowie Schnellrennen, bei denen ihr keine Einstellungen treffen müsst und per Zufall in ein Rennen geschickt werdet. Auch ein gewöhnlicher Zeit-Modus, in dem ihr nur gegen die Uhr fährt, ist in diesem Spiel enthalten.
Linkkabel-Besitzer können sich auch noch über einen Multiplayer-Modus freuen, in dem ihr Rennen gegen eure Freunde austragen könnt oder euch in Battle-Arenen mit den vielen zur Verfügung stehenden Waffen bekämpfen könnt. Schade, dass dieser Link-Modus nur dann funktioniert, wenn alle Teilnehmer ein Crash Nitro Kart-Modul besitzen. Eine Single-Cartridge Möglichkeit, wie sie Mario Kart Super Circuit bietet, wäre wünschenswert gewesen.
Vom Umfang und der Steuerung her könnte dieses Spiel ein durchaus ebenbürtiger Konkurrent zu Nintendos Fun-Racer sein, würde die technische Seite nicht ein großes Manko aufweisen. Der Sound ist ja noch in Ordnung. Die Melodien und Soundeffekte sind Crash-typisch, was Fans der Serie sicher freuen wird. Aber auf der optischen Seite gibt es ein Problem. Und das ist nicht die Grafik an sich. Denn diese wirkt durch die gut erkennbaren Charaktere und die tollen Hintergründe sogar einen Tick besser als die von Mario Kart SC, auch wenn die Locations bei weitem nicht so abwechslungsreich sind, wie bei unserem Klempner. Die Framerate ist hier das corpus delicti, denn wenn das gesamte Fahrerfeld im Bild ist, bricht diese so stark ein, dass ihr glauben werdet, es handelt sich um eine Dia-Show ("Na, wann kommt das nächste Bild?"). Da dies leider gar nicht selten vorkommt, zieht dies die Endwertung des ansonst gelungenen Titels doch deutlich nach unten.
P.S.: Das Spiel enthält noch ein kleines Easter-Egg. Haltet beim Einschalten eures GBA die L- und R-Tasten gedrückt und ihr könnt ein kleines Musikspiel namens "Crash Party" spielen, bei dem ihr korrekte Tastenfolgen eingeben müsst. DSDS lässt grüßen!
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Vielen Dank an die Firma Vivendi Universal für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 23.Dezember.2003 - 11:56 Uhr