Contact versagt nahezu auf ganzer Linie und ist meilenweit von den Königen des Genres entfernt. Gameplay, Grafik, Sound und Umfang entsprechen nicht dem heutigen Stand der Technik und können nicht einmal mit Spielen mithalten, die es bereits seit 10 und mehr Jahren gibt. Spart das Geld für Magical Starsign, kauft die beiden Golden Sun-Teile, oder wartet auf die Perlen der SNES-Ära für die Virtual Console.
Spieletest: Contact NDS
Weitere Infos
Releasedate:32. Februar 2007



Anzahl der Spieler: 1
Leser-Meinungen: Noch keine
Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen
Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- Online spielbar
- Viele Werte verbesserbar
- Negativ:
- Lieblose Grafik
- Kaum Spieltiefe
- Misslungenes Kampfsystem
Die goldene Ära von Action-Adventures auf dem Super Nintendo wollte weder auf dem Game Boy Advance, noch bisher so wirklich auf dem Nintendo DS entflammen. Sogar große Namen, wie Secret of Mana konnten die Spieler nicht mehr in die fantastischen 16-Bit-Welten von damals entführen. Mit Contact schicken die Rising Star Games eine neue Marke in das Rennen. Beginnt man den Titel, wird schnell klar, dass die Entwickler einen etwas eigenwilligen Ansatz verfolgen. Als Spieler kommuniziert man über den Top-Screen mit einem Professor, der sich in einem klassischen 8-Bit-Grafiksetting aufhält. Das NES lässt grüßen! Weil er mit seinem Raumschiff abgestürzt ist, benötigt er die Hilfe des Spielers und des eigentlichen Helden, Terry. Dieser bewegt sich in einer klassischen Spielwelt, wie man sie etwa auch auf dem Super Nintendo dargestellt hätte. Während man also auf dem unteren Screen das eigentliche Abenteuer erlebt, sieht man immer die „andere“ Welt des Professors oben, der viele Aktionen von Terry kommentiert und mehr oder weniger hilfreich zur Seite steht.
Dringend Kontakt zu anderen Spielen gewünscht...
Terry muss nun in seiner eigenen Welt, einem von Wasser bedeckten Planeten mit einigen kleineren Inseln bedeckt, versuchen, Kristalle zu finden, damit der Professor wieder abfliegen kann. Nun beginnt also das Abenteuer, bei dem man Terry durch Dörfer und Dungeons dirigiert und trotzdem nicht wirklich das Gefühl bekommt, man wäre interaktiv wirklich eingebunden, aber dazu später mehr. Die Geschichte bleibt flach und kann nicht mitreißen. Dies liegt zum einen an der mangelhaften Erzählweise, die mit spartanischen Dialogen und spärlichen Zwischensequenzen keinen Spannungsbogen aufbaut. Zum anderen ist die Grafik auf dem unteren Screen, obwohl sie sich deutlich vom Professor darüber unterscheidet, nicht wirklich gelungen. Die Farben sind blass und die Pastelltöne sorgen für keinen Kontrast. Oft kann man Terry kaum vom Hintergrund unterscheiden. Auch die anderen Charaktere sehen unmotiviert und langweilig aus, die Animationen wirken nicht mehr zeitgemäß. Das konnten die Entwickler bereits vor 10 Jahren besser, umso herber ist also die Enttäuschung. So geht es von Ort zu Ort, an dessen letzter Ecke immer ein Kristall wartet. Neun verschiedene Dungeons warten darauf entdeckt zu werden. Das Gamedesign ist dabei teilweise so schlecht, dass die Areale genauso gut auch per Zufallsgenerator generiert sein könnten. Durch einen inflationären Einsatz von Geheimgängen ist der Spieler zudem permanent im Zweifel, ob er nicht eine wichtige Truhe übersehen hat. Die Dörfer warten mit wenigen Häusern auf und die Dialoge mit deren Bewohnern sind kurz und nicht aufeinander abgestimmt. Bei anderen Vertretern des Genres sind die Städte liebevoll gestaltet und laden zum Verweilen ein, während man Informationen für die nächste Mission bekommt. Zudem gibt es dort oft versteckte Gegenstände oder besondere Personen zu finden. Nicht so in Contact, hier sind diese Abschnitte immer nur für den Durchgangsverkehr ausgelegt. Warum also nicht mehr Wert auf eine schöne Grafik und liebevollere Settings gelegt wurde, bleibt schleierhaft, der Nintendo DS wäre dafür wie geschaffen. Die musikalische Untermalung ist nicht der Rede wert, die Stücke sind zwar da, finden aber nicht den Weg ins Gehör, Sprachausgabe gibt es keine und die Soundeffekte allenfalls zweckmäßig. Unterdurchschnittlich lautet das Fazit.
Beschäftigungstherapie statt Gameplay
Neben der schwachen Technik, gibt es ein weiteres Problem bei Contact: Wie im neuen Final Fantasy wurde das Kampfsystem überarbeitet und präsentiert sich als Mischung aus Echtzeit- und Rundenelementen. Der Spieler selbst kann die Waffe von Terry lediglich zücken oder zurückstecken. Sobald Terry seine Waffe hat, greift er in einem bestimmten Rhythmus die Gegner alleine an. Dabei kann der Spieler nur noch zuschauen, oder Terry bewegen. Auf Dauer ist diese Art des Spielens furchtbar öde und wenig interaktiv. Dazu kommt, dass die Gegner alles andere als leicht zu bezwingen sind. Offenbar merkten das auch die Entwickler und spendierten ein geniales Feature: Bei Ableben wacht Terry in der Basis auf, behält aber alle Gegenstände und Level, die er vor dem Umkippen hatte. Auch eine Art und Weise eine ausgewogene Spielbalance zu umgehen, schön für die Entwickler, saublöd für den Käufer. Terry muss also mehrmals durch ein und denselben Dungeon gelotst werden, was den Spielspaß endgültig in den Keller drückt. Da das Standard-Gameplay recht flach bleibt, wurde ein komplexes Level-System eingebaut, das weit mehr Attribute aufweist, als HP, MP und Co.. Leider hat dies aber so gut wie keinen Einfluss auf den Spielverlauf. Schafft man ein Areal nicht, muss so oder so weiter gelevelt werden, ein wirklich zielgerichtetes Verbessern des Charakters ist so unmöglich. Dabei waren die Designer sicher ambitioniert am Werk und wollten etwas Neues schaffen. Sogar die Wi-Fi-Connection wird unterstützt, bei der man mit Freunden zusammen spielen kann. Das Spiel wird dadurch aber leider auch nicht mehr besser.
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Vielen Dank an die Firma Dtp für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 14.März.2007 - 11:53 Uhr