Spieletest: Chrono Trigger NDS

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Weitere Infos

Releasedate:
6. Februar 2009

keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: 1 Meinungen

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Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
+ endlich ein neues, klassisches RPG
+ keine Levelling-Orgien
Negativ:
- etwas angejährte Grafik
- etwas lahme Extras

Mit der Wiederveröffentlichung von Chrono Trigger kommen endlich auch wir Nerds in Europa in den Genuß eines echten RPG-Klassikers, der bisher nur für die PSX in den USA neu aufgelegt wurde und jedoch schon zu seiner Premiere auf dem SNES wie gemacht schien für die Steuerung über einen Touchscreen.

Zudem war die PS1-Version im Spielspaß unnötig belastet durch die hohen Ladezeiten des technisch unausgereiften Laufwerks, doch nun gönnt Square uns das Spiel endlich wieder auf „Kartridge“, und mit allen Extras des Playstation-Rereleases.

Die Story

Entgegen meinen sonstigen Gewohnheiten gehört bei der Besprechung eines Rollenspiels einfach die Geschichte an den Anfang.

Die Geschichte spielt in einer typischen Fantasy-Welt der Super Nintendo-Ära: Tief in einem fiktiven Mittelalter mit sympathiscen Charakteren, die in einer idealisierten Alternativ-Vergangenenheit alle für ihren Lebensunterhalt nicht sonderlich hart arbeiten müssen bzw. ihr Hobby als Beruf ausleben dürfen. Dieses gerade für uns hart arbeitende Werktätige wohltuende Setting wird ergänzt durch niedlich wirkende, anachronistische Technologien, die eher dem Cyber Steam-Genre zuzurechnen wären.

Wir schreiben das Jahr, öhm, 1000. Das Mädchen Lucca stellt auf einer Handelsmesse eine neuartige Teleportationsmaschine (hust) vor. Auf einmal erscheint ihr Freund Chrono, die geheimnisvolle Marle im Schlepp, deren ebenfalls geheimnisvolles Amulett natürlich unbedingt prompt ein unkontrolliertes Zeitportal öffnen muß. Um Marle zu retten, müssen Lucca und Chrono durch die verschiedenen Epochen reisen, und zunächst gelangen sie 400 Jahre in die Vergangenheit. Dummerweise löschen sie jedoch unbeabsichtigt durch die Interaktion mit den Menschen der Vergangenheit die Geburt Marles aus der Geschichte, und eine spannende Aufholjagd gegen selbstverursachte Paradoxa und Zeitmanipulationen beginnt, an deren Ende die Vernichtung eines außerirdischen Angreifers steht...

Das Spielprinzip

Das Spiel besteht aus insgesamt sieben Epochen, die von der langsam wachsenden Gruppe der Helden durchforscht und durch das Bestehen von Abenteuern nach Kräften manipuliert wird. Dabei dient es der Übersichtlichkeit im Spiel, daß man zwar beständig das Gefühl hat, die Spielwelt frei erforschen zu können und eigenen Entscheidungen zu trffen, beim Vorankommen der Geschichte jedoch in Wirklichkeit immer wieder unsichtbar gelenkt wird. Eine nette Geste ist dabei, daß man jedoch vollkommen frei darin ist, wann man dem außerirdischen Angreifer gegenübertritt – dies ist bereits recht früh möglich.

Für den Kampf muß man aus der verfügbaren Crew an Charakteren drei aufstellen, die die Mannschaft im Fight vertreten. Dabei lassen sich unterschiedliche zweier- und dreier-Kombinationen der jeweiligen Kampffertigkeiten der Charaktere entdecken und ausprobieren. Die für Konsolen-RPGs üblichen Zufallskämpfe entfallen wohltuenderweise bei Chrono Trigger; stattdessen kann man den Kampf durch berühren der Gegner auf dem Dungeon-Bildschirm herstellen bzw. natrülich gibt es einige vorprogrammierte, zwangsweise Kämpfe.

Auch die Siegesdarstellungen fallen ungleich kürzer aus als z.B. beim DS-Burner Final Fantasy III oder der Suikoden-Serie, und, einmal ehrlich: an den Luftsprüngen und dem niedlichen Gehopse der Charaktere hat man sich doch nach dem dritten Zufallskampfsieg satt gesehen.

Wie bei den Spielen aus dem Hause Square üblich, ist das Aufleveln und Erleernen neuer Techniken ein eher geruhsam-linearer Prozeß, für den der Spieler eben nicht ganze Nachmittage extra in ein Spiel investieren muß. Jeder Charakter hat genau eine Entwicklungslinie, ohne „Customisation“, dafür jedoch unterschiedliche Kombo-Techniken mit jeweil anderen Teammitgliedern, so daß nur wenige Experimente möglich sind und man immer wieder neues ausprobieren kann, ohne à la Castlevania in einer Flut möglicher Spezialattacken erschlagen zu werden.

Doch dies bedeutet im Spielgefühl lediglich den Verzicht auf mäßig interessante Füller und zeitraubende Levelling-Experimente, die gerade den an die herausfordernden, aber weniger zeitraubenden Spiele der NES/SNES-Ära gewöhnten Anhängern älterer Spieletypen wahrscheinlich immer noch sauer aufstoßen.

Umsetzung, Sound und Grafik

Während die Umsetzung des Spiels auf die zwei Bildschirme des DS sehr gut gelungen ist und die Steuerung des Spiels mittels Stylus sehr viel glatter wirkt, als man es auf dem Super Nintendo von vergleichbaren Titeln gewöhnt war, muß zur Graphik ganz klar gesagt werden, daß hier doch etwas Patina angesetzt wurde. Doch zur Abmilderung dessen wurden einerseits die Zwischensequenzen der PS1-Version übernommen; andererseits reizen in der Praxis dann ja doch die wenigsten Titel die Fähigkeiten des DS auch aus.

Zusätzlich hat das Spiel einen kleinen Monster-Trainer-und-Battle-Modus spendiert bekommen, der sich nach dem Freischalten auch direkt aus dem Titelmenü ansteuern läßt und kleine, vollautomatische Kämpfe eigener gezüchteter Monster gegen die eines Freundes ermöglicht. Außerdem können nach dem Beenden des Spiels zusätzliche kleine Story-Fitzel entdeckt werden; das Bonusmaterial ist jedoch insgesamt kein großer Mehrwert.

Zum Ende

Wer bereits die Import-PSX-Version gespielt hat, braucht nicht wegen der Extras erneut zuzugreifen; für alle anderen empfihelt sich schon allein wegen der passenden Steuerung über den Touchscreen die DS-Version. Daß jeder Fan von Rollenspielen und Action-Adventures der klassischen Ära mit diesem Spiel bestenes bedient wird, versteht sich von selbst. Die insgesamt 16 möglichen Enden verlocken zum Wiederspielen nach einiger Zeit, und die von Akima Toriyama gestalteten Charaktergraphiken verleihen dem Spiel noch mehr Tiefe.

Fazit

Mit Chrono Trigger holt sich jeder Fan klassischer SNES-Rollenspiele noch einmal ein neues Stück Square auf den DS, frisch aus ihren besten Jahren.

Grafik
7
Sound
5
Multiplayer
4
Gesamt
8

verfasst von „Angantyr“

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Vielen Dank an die Firma Square-Enix für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 23.März.2009 - 12:48 Uhr