Spieletest: Baten Kaitos I & II HD Remaster NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
15. September 2023

USK 6 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Aufgehübschte HD-Grafik
Bisher unveröffentlichte Fortsetzung
Schöne Nischen-RPGs
Negativ:
Unnötige Grafik-Einbußen
Kampfsystem nicht für jedermann

Baten Kaitos Origins

Obwohl Baten Kaitos Origins als Fortsetzung erschienen ist, stellt es in Bezug auf die Handlung ein Prequel dar, da es 20 Jahre vor den Geschehnissen des ersten Baten Kaitos spielt. Die Hauptfigur der Geschichte ist Sagi aus dem Alfard-Imperium. Einige Charaktere aus dem soeben beschriebenen Erstling erscheinen erneut, selbstredend um einiges jünger. Das Spiel behält größtenteils das Gameplay des Vorgängers bei, darunter auch das karten- und rundenbasierte Kampfsystem, das jedoch an einigen Stellen überarbeitet und vereinfacht wurde.

Insgesamt besticht Origins durch eine längere Spielzeit und auch die Handlung ist nicht ganz so vorhersehbar, wie im Vorgänger. Allerdings muss in beiden Fällen gesagt werden, dass man vor allem mit dem Wissen von heute, keine Story-Hochkaräter erwarten darf. Es gibt die üblichen Figuren, mit den ebenso üblichen Wendungen in der Geschichte – durch die nette Aufmachung ist das Gesamtpaket dennoch in beiden Fällen sehr gut und mit viel Spaß spielbar.

Das liegt vor allem an der Spielwelt, die sich stets greifbar anfühlt. Das geht schon im ersten Dorf los, wo man doch etwas schmunzeln muss, wenn man im Stall auf Schweine mit Kuhflecken-Fell trifft, die auch noch gemolken werden. Auch die Monster sehen sehr passend aus und helfen dabei sich schnell wie zu Hause in den Abenteuern der beiden Protagonisten zu fühlen.

Das kommt natürlich nicht ganz von ungefähr, denn bei den Entwicklern handelt es sich um die Leute hinter Xenoblade Reihe von Monolith Soft. In Zusammenarbeit mit Tri-Crescendeo, bzw. Namco waren an beiden Spiele echte Schwergewichte zu Gange und das merkt man, vor allem immer dann, wenn einem das Spiel zunächst ungewöhnlich daher kommt, wie bspw. beim Kampfsystem. Die Entwickler haben nicht auf den Mainstream geschielt, sondern wollten ein Spiel mit eigener DANN schaffen und das ist definitiv gelungen, wenn auch Origins sich sehr nah am Original entlanghangelt.

Die Updates und ein Downgrade

Es ist glücklicherweise sehr üblich geworden, den Remastern alter jRPGs Quality-of-Life-Features hinzuzufügen, die viele lästige Altlasten Vergangenheit werden lassen. Wer beispielsweise gerade nur von A nach B möchte ohne lästige Kämpfe, der schaltet zufällige Feindbegegnungen einfach aus. Wem ein Kampf zu hart ist oder wer wirklich nur die Story genießen kann, der kann Feinde mit der Sofort-KO-Einstellung mit nur einem Schlag auf die Matte schicken. Ein Feature, welches heutzutage auch dazugehört, ist die Beschleunigung des Spielgeschehens sowie der Kampfgeschwindigkeit. Schließlich hat man in dieser schnelllebigen Welt nicht immer mehr die Muße, das gesamte Spielgeschehen in seiner vollständigen epischen Breite inklusive Grinding und Controller-gegen-die-Wand-Wurf zu ertragen, sondern möchte einfach schnell und sicher ans Ziel kommen und dabei entspannt den Vibe von damals genießen. Puristen wollen und sollen davon nichts wissen und können alles so erleben, wie es einmal war, wobei niemand etwas gegen die Auto-Save-Funktion einzuwenden haben wird. Das New Game + lässt einen das Spiel nochmal erleben, aber mit den Stats vom Spielende. Das New Game – macht euch den erneuten Durchgang um einiges schwerer. Es ist also für alle etwas dabei.

Der geneigte Fan wird sich aber vielleicht noch an eine grausige englische Synchro im ersten Teil und eine ziemlich gute im zweiten Teil erinnern. Diese wurden ersatzlos gestrichen. Gelauscht werden darf jetzt einer sehr gut gelungenen asiatischen Vertonung bei deutschen Bildschirmtexten, die hier und da ein wenig sperrig, wie aus Spielen dieser Ära bekannt, daherkommen.

Die grafischen Upgrades machen sich vor allem in der Full-HD-Optik bemerkbar. Das Spiel sieht endlich wieder auch am Fernseher (ohne Röhre) richtig gut aus. Wohl gemerkt fällt einem das Alter des Spiels dennoch permanent auf. Es hat durch und durch diese 2000er jRPG-DNA, die man entweder liebt oder eben nicht. Ist man mit Final Fantasy X, Star Ocean: Till the End of Time oder eben Baten Kaitos groß geworden entwickeln die Polygone, die teils vorgerenderten Umgebungen und die alten Klänge einen ganz besonderen Punch, der einen an die gute alte Zeit erinnert.

Auf der technischen Seite

Zur Optik an sich wurde schon viel gesagt und während diese durchweg ansehnlich ist (mit Retro-Brille natürlich), ist die Performance hier und da unerklärlicher Weise schwach. Immer wieder hat man es mit Rucklern und Framerate-Einbrüchen zu tun, die im Flow des Spiels gar nicht so sehr stören. Warum aber bei jedem Bildschirmwechsel die fließende Schwarzblende ins Stocken kommt, bleibt ein Rätsel. Das ist vor allem in Städten, wo man häufig rein und rausgeht ein echter Nervfaktor fürs Auge.

Akustisch wird dem Spieler feinste jRPG-Kost geliefert, was die Immersion in die Spielwelt extrem einfach macht. Die Klänge sind malerisch und lassen direkt den Wunsch entstehen diese gesamte Welt mit all ihren Abenteuern zu bereisen.

Schön ist auch, dass das Game im Docked-, wie auch Handheldmodus gut spielbar ist und gerade in zweitem macht das Spiel richtig Spaß, weil man sich damals bei Spielen dieser Art immer gewünscht hat sie einfach mitnehmen zu können und im Urlaub oder sonst wo weiterspielen zu können. Dies ist dank des Ports nun möglich!

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Fazit

Baten Kaitos I & HD Remaster ist für Fans ein Muss! Die aufgehübschte Grafik und die vielen Quality-of-Life-Features sowie ein in Deutschland bisher unveröffentlichter Nachfolger machen das Game zu einem Pflichttitel für diejenigen, die damals schon auf der Gamecube dabei waren. Heutige Neueinsteiger werden an dem ungewöhnlichen, aber interessanten Kartendeck-Kampfsystem, sowie dem massiven Retro-Charme zu knabbern haben, was für alte Hasen aber auch ein weiterer Kaufgrund sein kann. Eine englische oder gar deutsche Vertonung wäre schön gewesen, aber die deutschen Bildschirmtexte sind schon mehr als man teilweise sonst bekommt.

Grafik
8
Sound
8
Gesamt
8

verfasst von „MatEusZ“

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Vielen Dank an die Firma Bandai NAMCO für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 20.September.2023 - 18:24 Uhr