Spieletest: Agatha Christie - Tod auf dem Nil NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
25. September 2025

Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Interessante Rätsel
Packende Geschichte
Glaubwürdige Schauplätze
Sehr gute Vertonung
Negativ:
Technisch rückständig
Gelegentliche Bugs
Geringes Spieltempo

Von Stil und Wohlklang

Wenn wir über das technische Niveau von Tod auf dem Nil sprechen, bewegt sich der Titel insgesamt im soliden Mittelfeld. Die grafische Basis ist funktional, aber nicht herausragend. Besonders die Charaktermodelle und deren Gesichtsanimationen wirken steif und hölzern. Hier merkt man deutlich, dass man heutzutage visuell deutlich mehr gewohnt ist. Mimik und Gestik bleiben oft statisch, was gerade in emotionalen Dialogen etwas von der Wirkung nimmt. Dennoch gelingt es dem Spiel, aus diesen begrenzten technischen Möglichkeiten das Beste herauszuholen.

Die Spielwelt überzeugt mit einer stimmungsvollen Farbgestaltung, die die verschiedenen Schauplätze lebendig und atmosphärisch erscheinen lässt. Ob das warme Licht der ägyptischen Sonne, die kühlen Schatten in den Kabinen des Dampfschiffs oder die geheimnisvolle Aura historischer Tempel, die Umgebungen sind glaubwürdig und mit einem genau passenden Maß an Detailgrad gestaltet. Sie laden zum Erkunden ein, ohne überladen zu wirken. Auch wenn die Figurenanimationen nicht mit modernen Standards mithalten können, sind die Charaktere selbst optisch gut ausgearbeitet und besitzen einen hohen Wiedererkennungswert, was gerade bei einem Ensemble aus vielen Verdächtigen wichtig ist.

Im Bereich Sound liefert der Titel eine durchweg starke Leistung. Besonders die musikalische Untermalung sticht hervor: Die Kompositionen passen hervorragend zu den jeweiligen Settings und unterstreichen die Spannung, die Ruhe oder das Drama der Szenen auf subtile, aber wirkungsvolle Weise. Die Musik trägt viel zur Atmosphäre bei und bleibt dabei angenehm im Hintergrund, ohne sich aufzudrängen.

Auch die Synchronisation ist gelungen. Die deutsche Sprachausgabe ist sauber produziert und profitiert von einer guten Übersetzung, die den Ton der Vorlage trifft. Ein kleiner Wermutstropfen bleibt jedoch: Der markante belgische Akzent von Hercule Poirot kommt in dieser Version nicht so deutlich zur Geltung wie im Vorgänger. Gerade Spieler, die die mutigere deutsche Synchronisation von Mord im Orientexpress erlebt haben, könnten das als Rückschritt empfinden. Insgesamt wirkt die deutsche Vertonung etwas zurückhaltender als die englische und französische, insbesondere was die Darstellung von Akzenten betrifft.

Etwas getrübt wurde das Spielerlebnis ebenfalls durch gelegentliche Bugs, bei denen das Spiel reproduzierbar innerhalb der Mindmap einfriert. Glücklicherweise sorgt die automatische Speicherfunktion dafür, dass solche Aussetzer keinen spürbaren Rückschritt im Spielfortschritt bedeuten.

Zugänglichkeit

Auch wenn Tod auf dem Nil keine expliziten Barrierefreiheitsoptionen wie Screenreader-Unterstützung, anpassbare Schriftgrößen oder Farbmodi bietet, gelingt es dem Spiel dennoch, eine insgesamt gute Zugänglichkeit zu schaffen. Das gemächliche Spieltempo erlaubt es, sich in Ruhe mit den Ermittlungen auseinanderzusetzen, ohne unter Zeitdruck zu geraten. Die visuell klar hervorgehobenen Marker für Hinweise und interaktive Objekte erleichtern die Orientierung in der Spielwelt und helfen dabei, nichts Wichtiges zu übersehen. Unterstützt wird dies durch die gelungene Vertonung, die nicht nur zur Atmosphäre beiträgt, sondern auch die Informationsaufnahme erleichtert.

Darüber hinaus bietet der Titel drei Schwierigkeitsgrade, die das Spielerlebnis individuell anpassen lassen. Wer sich ganz auf die Geschichte konzentrieren möchte, kann im leichtesten Modus spielen, bei dem Hinweise nahezu auf dem Silbertablett serviert werden. Für ein ausgewogenes Erlebnis mit fordernder, aber fairer Ermittlungsarbeit steht der mittlere Schwierigkeitsgrad zur Verfügung. Und wer seinen Spürsinn wirklich auf die Probe stellen möchte, wählt die höchste Stufe – hier gibt es keinerlei Hinweise darauf, wo sich noch Spuren oder Beweise verstecken könnten. Diese Abstufung sorgt dafür, dass sowohl Genre-Neulinge als auch erfahrene Adventure-Spieler die passende Herausforderung finden.

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Fazit

Agatha Christie – Tod auf dem Nil bietet ein atmosphärisches Krimi-Abenteuer, das klassische Detektivarbeit mit modernen Gameplay-Elementen verbindet. Zwar bleibt die Technik hinter heutigen Standards zurück, doch Schauplätze, Sound und Story-Inszenierung überzeugen. Die Ermittlungen sind logisch aufgebaut, abwechslungsreich und durch verschiedene Schwierigkeitsgrade für alle Spielertypen zugänglich. Kleine Bugs und eine zurückhaltende deutsche Synchronisation trüben das Erlebnis nur geringfügig. Wer sich auf Poirots Spuren begeben will, bekommt ein solides Adventure mit Charme und Spannung.

Grafik
7.5
Sound
9
Gesamt
8

verfasst von „Marcel“

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Vielen Dank an die Firma Microids für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 10.Oktober.2025 - 09:32 Uhr