Spieletest: 2 Fast 4 Gnomz 3ES

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Weitere Infos

Releasedate:
5. Dezember 2012

USK 6 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
einfaches, aber sehr spaßiges Spielprinzip
leicht zu erlernen, schwierig zu meistern
coole Spezialfähigkeiten
viel zu tun für Perfektionisten...
Negativ:
...aber sehr rasch "normal" durchgespielt
Zeitreisen-Move kommt etwas zu kurz

Mein König rief mich zu sich und befahl mir, auf Abenteuerreise zu gehen und ja nicht ohne eine Prinzessin und Hunderten von Socken zurück zu kommen, bevor er mich aus dem Fenster seines tanzenden Schlosses warf. Wie? Ob ich jetzt völlig durchgeknallt bin? Verstehe ich nicht, ist doch eigentlich ganz logisch...ach so! Ich habe vergessen zu erwähnen, dass wir uns in Gnomia befinden, es sich um Zaubersocken handelt und ich ein Gnom bin, der mit einem Affenzahn 45 Levels lang durch Wälder, Winterlandschaften und wahre Albträume saust und so manchen verwunschenen Frosch zu küssen hat, bevor es zum gewünschten Happy End mit einer holden Prinzessin kommen kann – so, jetzt ist doch gleich alles viel nachvollziehbarer, nicht wahr...?

Thank you, Gnomio. But our princess is in another castle!

2 Fast 4 Gnomz, der neueste Streich des polnischen Entwicklerteams QubicGames, gehört zur selben besonderen Jump&Run-Subspezies wie Bit Trip: Runner: Euer Alter Ego düst in rasantem Tempo automatisch von links nach rechts durch freilich ihrerseits autoscrollende Welten, während ihr nur Sprünge (bei den Gnomen ausgelöst mittels A-Knopf) und bestimmte Specialmoves selbst kontrollieren könnt – eine deutliche Simplifizierung gegenüber Mario & Co, was jedoch keineswegs mit einem grundsätzlich niedrigeren Schwierigkeitsgrad einher gehen muss; denn auch wenn die vollbartlastige Gnomen-Hatz nicht ganz so bockschwer wie Commander Videos vergleichbares Abenteuer daherkommt, ist sie doch definitiv anspruchsvoll!

Gnomz: Masters of Time and Space

Dafür sorgen neben vielerlei haarigen Sprüngen und zahlreichen Hindernissen wie fies grinsenden, knorrigen Bäumen, fallenden Felsbrocken und mittels Schaltern manipulierbaren Zugbrücken insbesondere die coolen (nach und nach erlernten) Zusatzfähigkeiten des namenlosen Helden, welche komfortabel mittels "oben", "unten", "rechts" und "links" auf dem Steuerkreuz bzw. dem Schiebepad ausgelöst werden können: Ersteres Kommando öffnet einen Gleitschirm zum Zurücklegen weiter Strecken auf dem Luftweg, wobei in Verbindung mit starkem Wind sogar in vertikaler Richtung gen Himmel geschwebt werden kann. Zweiteres aktiviert den "Berserker"-Modus zwecks höherer Bodenhaftung (so können ansonsten tödliche Tornados passiert werden), lässt mittels Hörnerhelm á la Bull Wario bestimmte Hindernisse zertrümmern und macht in Verbindung mit Knopf A sehr niedrige Sprünge (perfekt bei dornengespickten Höhlendecken).

Prince of Gnomia: The Socks of Time

Drittgenannter Steuerkreuz-Befehl macht unserem Gnom ordentlich Dampf, wodurch das ohnehin schon flotte Geschehen noch wesentlich rasanter wird und raschere Reaktionen vonnöten sind – dafür sind so extrem weite Hüpfer möglich und fallende Felsbrocken stellen im Spurt keine Gefahr mehr dar. Letztgenanntes Steuerkreuz-Kommando dagegen dreht die Zeit zurück: Befindet sich etwa ein wichtiger Schalter direkt vor einer Felswand (gegen die man besser nicht rennen sollte) und die zugehörige Zugbrücke weiter links (Umdrehen ist nicht!), so kann er betätigt und vor dem Kontakt mit der letalen Mauer das Geschehen im Prince of Persia-Stil "zurückgespult" werden, bis der Zwerg wieder vor der (seltsamerweise nach wie vor gesenkten – ein Zeitparadoxon halt!) Brücke steht und unbeschadet weiterlaufen kann. Ein sehr cooles Gimmick; schade eigentlich, dass sein Einsatz im Gegensatz zu den anderen Moves sehr beschränkt wird und nur dann möglich ist, wenn sich in der Nähe eine Uhr befindet.

Santa Gnome, Santa Gnome, we all love Santa Gnome...

Viel mehr gibt es zum Gameplay eigentlich nicht zu sagen (auf das Wesentlichste reduzierte Tutorials tauchen immer angenehm unaufdringlich während der – kurzen – Ladepausen auf), was in diesem Fall gar nichts Schlechtes ist: 2 Fast 4 Gnomz zählt eindeutig zu den Spielen der Marke "leicht zu lernen, schwierig zu meistern" und kann fast schon als "einfach, aber genial" bezeichnet werden: Wenn sich windige Orte als "Antrieb" für den Gleitschirm, fiese Wirbelstürme, welche als "Berserker" durchlaufen werden müssen, Bereiche, wo nur "High Speed"-Gnome eine Überlebenschance haben und Sackgassen mit Zeitreise-Zwang abwechseln, dann fühlt man sich fast schon in NES-Zeiten zurückversetzt, wo auch stets nur wenige Aktionen zur Verfügung standen, welche jedoch perfekt beherrscht und eingesetzt werden mussten, um eine Chance zu haben! Hardcore-Spieler werden (nach den ersten paar einfachen Stages) definitiv auf ihre Kosten kommen; aber auch Gelegenheitsspieler werden Dank der vielen Rücksetzpunkte und unendlichen Leben nicht abgeschreckt.

Ich bin ein Gnom, holt mich hier raus!

Geübte Gamer werden zwar wohl nicht viel länger als 1-2 Stunden brauchen, um die 40 "normalen" Levels im wahrsten Sinne des Wortes zu durchlaufen und die obligatorische Prinzessin zu retten, danach ist jedoch immer noch viel zu tun: In jeder Stage können bis zu drei Sterne in drei Kategorien ergattert werden (fast wie im Dschungelcamp, höhö) – wer in jedem Abschnitt Bestnoten haben will, muss jeweils sämtliche der überall verteilten Socken sammeln, kein Leben verlieren und (mittels des Hochgeschwindigkeitsmodus) möglichst schnell ins Ziel kommen. Und ihr ahnt es schon: Wer genug Sterne sammelt, schaltet nach und nach noch bis zu fünf "Nightmare"-Stages frei, in welchen der Name Programm ist und Hardcore-Spieler ihre Freude haben werden!

Queens of the Gnome Age

Die Grafik ist dabei stets farbenfroh, charmant und mit einem dezenten, aber netten 3D-Effekt ausgestattet – sicher nicht die Grenze des Machbaren, aber stimmig und hübsch anzusehen, wobei es am rasanten Scrolling ohnehin nichts auszusetzen gibt. Dem Sound kann man überdies allenfalls die geringe Anzahl der Musikstücke vorwerfen, während nahezu jedem Track Ohrwurmpotential attestiert werden kann (manche Melodien verfolgten mich gar bis in den Schlaf...) und die BGM niemals nervt.

David, der Kabauter

Kurz, ein wirklich gutes, nettes kleines Spiel, welches sich perfekt als Download-Titel eignet, gerade mal 4.99 Euro kostet und wesentlich anspruchsvoller daherkommt als es anfangs scheinen mag. Wer über den (bei bloßem Durschspielen) geringen Umfang hinwegsehen kann, macht definitiv nichts falsch, einen Fünfer in diese kleine eShop-Perle zu investieren!

Fazit

Ein temporeicher, schmackhafter kleiner Jump&Run-Happen, ausgestattet mit einem knackigen, aber stets fairen Schwierigkeitsgrad der alten Schule und dennoch zugänglich. Kurz, aber richtig gut und nicht nur das ideale Spiel für zwischendurch, sondern durchaus auch ein Titel, in denen man sich richtig verbeißen kann, um alles freizuschalten und sämtliche Herausforderungen zu bestehen. 2 Fast 4 Gnomz zeigt einmal mehr, dass simple Spielkonzepte Gelegenheitsspieler und Profis gleichermaßen begeistern können.

Grafik
7
Sound
8
Gesamt
8

verfasst von „Lukas“

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Vielen Dank an die Firma QubicGames für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 19.Januar.2013 - 12:39 Uhr