Aus Robots ist leider nicht mehr geworden, als ein durchschnittliches Jump&Run, dass zwar im Grunde solide umgesetzt wurde aber wegen seiner kurzen Spielzeit und der schlechten Kameraführung auch den Fans der Filmvorlage nur bedingt zu empfehlen ist.
Spieletest: Robots NGC
Weitere Infos
Releasedate:32. März 2005



Anzahl der Spieler: 1
Leser-Meinungen: Noch keine
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Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- original Filmlizenz
- gute Grafik
- ordentliche Steuerung
- Negativ:
- miserable Kamera
- gelegentliche Ruckler
- 08/15 Gameplay
- zu kurz
Mit ihrem Debut-Film "Ice Age" landete das Animationsstudio Blue Sky im Jahr 2002 einen Überraschungshit. Da im Vorfeld niemand mit dem Erfolg des Streifens gerechnet hatte, wurde der Film von der Videospiele-Industrie lediglich mit einer simplen GBA-Versoftung bedacht. Nun, im Jahr 2005, sieht die Sache schon ganz anders aus. Zu Blue Skys zweitem computeranimierten Trickfilm "Robots" hat Publisher Vivendi Universal gleich Spiele für sechs unterschiedliche Plattformen bereit. Ich werde euch hier nun die Gamecube-Version, die von britischen Entwickler Eurocom programmiert wurde, etwas näher bringen.
Das Spiel erzählt die Geschichte des Films nach. Ihr schlüpft in die Rolle des jungen Roboters und Hobbyerfinders Rodney Copperbottom, der sich auf den gefährlichen Weg in die große Stadt macht, um dort seinem Idol Bigweld seine Erfindungen vorzustellen. Dabei lernt er nicht nur neue Freunde kennen, sondern kommt auch einer gefährlichen Intrige auf die Spur. Mehr will ich über die Geschichte auch gar nicht verlieren, schließlich sollen gewillte Kinogänger nicht von mir der Spannung beraubt werden.
Das Spiel ist ein typisches 3D Jump&Run. Die meiste Zeit lauft und springt ihr mit eurem Helden durch die unterschiedlichsten Level, die allesamt an die Schauplätze des Films angelehnt sind, und sammelt dabei Schrauben ein, die euch als Munition für diverse Waffen dienen und außerdem noch als Zahlungsmittel für bestimmte Power-Ups gelten. Zudem solltet ihr noch unbedingt nach Schaltplänen Ausschau halten. Denn in jedem Level gibt es Personen, die euch mit Hilfe der Schaltpläne Upgrades für euch selbst basteln oder für euren Wunderbot, welcher euch wie Daniel Düsentriebs Helferlein bei eurem Abenteuer zur Seite steht. So stehen euch genretypisch im Verlauf des Spiels immer mehr Fähigkeiten zur Auswahl. Und diese neuen Fähigkeiten werdet ihr auch benötigen, um an bestimmten Stellen im Spiel weiter zu kommen. Neben Sammeltätigkeiten werdet ihr in den Jump&Run-Leveln auch noch kleinere Rätsel lösen müssen. Wobei "Rätsel" eigentlich maßlos übertrieben ist - hin und wieder mal einen Schalter umlegen, mehr gibt`s da kaum zu tun. Auf der einen Seite ist dies durchaus verständlich, schließlich ist das Spiel ganz klar auf eine sehr junge Zielgruppe ausgerichtet. Dennoch könnte man auch dem Zockernachwuchs ein wenig mehr zutrauen. Und damit auch ein wenig Action ins Spiel kommt, werden die Welten von haufenweise feindlich gesinnten Blechhaufen bevölkert, welche ihr mit Hilfe von Schraubenschlüssel, Schrottwerfer und Co. in ihre Bestandteile zerlegen müsst.
Wie ihr meinen bisherigen Erläuterungen entnehmen könnt, ist der Großteil des Spiels wenig innovativ. Es scheint fast so, als wären die Macher dieses Games mit dem "Großen Handbuch der Standard 3D-Jump&Runs" vor ihren Rechnern gesessen. Und doch gibt es ein paar Ansätze, die das Spiel aus dem Einheitsbrei des J&R-Genres hätten erheben können, leider wurden sie nicht konsequent genug umgesetzt. So befindet sich der gute Rodney teilweise in einer Stahlkugel, welche das Hauptfortbewegungsmittel der Roboter darstellt. So gibt es Abschnitte im Spiel, in denen ihre eine Art Autobahn entlang rasen müsst und dabei entweder ein Wettrennen gewinnen oder Schaltpläne einsammeln solltet. Das könnt ihr euch in etwa wie das "Monkey Race" Minispiel in Super Monkey Ball vorstellen. Die Idee ist an sich sehr lustig. Nur gibt es leider nur eine einzige, einfache Strecke, auf der man fahren kann. Daraus hätte man ruhig mehr machen können, indem man z.B. einen eigenen Rennspiel-Modus einbaut. Ein weiteres Problem beim Rennfahren ist, dass man Energie abgezogen bekommt, wenn man eine andere Rennkugel berührt. Und da die anderen Verkehrsteilnehmer oft mit einem Affenzahn hinter euch auftauchen, kann dies schon zu Frustmomenten führen, wenn man mal wieder die Aufgabe wiederholen muss, weil einem die Energie ausgegangen ist. Spaßig hingegen ist der Level, in dem man in der Kugel sitzend einen Abwasserkanal erkunden muss. Da kommt wirkliches Monkey Ball-Feeling auf und man braucht schon ziemliches Geschick und Balance, um den Level zu meistern. Davon hätte ich gerne mehr gesehen.
An der Steuerung des Spiels gibt es nichts zu meckern. Rodney lässt sich präzise durch die Level steuern und auch die Buttonanordnung geht schnell in Fleisch und Blut über. Selbst beim oben angesprochenen Level im Abwasserkanal gibt es keine Probleme seine Kugel über die schmalen Plattformen zu manövrieren. Und da das Schießen auf eure Gegner bei weiteren Entfernungen in der Verfolgerperspektive nur schwer möglich ist, könnt ihr in einen First-Person-View schalten, wobei sich hier sowohl die X- als auch die Y-Achse invertieren lässt. Eine Option, die ich bei vielen Ego-Shootern schmerzlich vermisse. Dass dennoch Sprünge öfters mal in die Hose gehen und dass ihr von euren Gegnern oft mit Attacken überrascht werdet, liegt nicht an der Steuerung, sondern an der miserablen Kamera. Diese folgt dem Spielgeschehen so gut wie nie, so dass ihr nur durch ständiges, manuelles Nachjustieren mit dem C-Stick den Überblick behalten könnt.
Die Grafik ist an sich sehr gelungen. Unser Hauptdarsteller und die anderen Roboter, welche die Spielwelt bevölkern, wurden der Filmvorlage optimal entnommen und sind auch gut animiert. Auch die Spielwelt ist hübsch anzusehen und hat auch großen Wiedererkennungswert. Ein 60-Hz-Modus ist auch vorhanden, welcher das Spiel allerdings nicht vor Rucklern und Slowdowns bewahren kann, die hin und wieder auftreten. Mittels nicht synchronisierten Filmclips, die eine gute Bildqualität aufweisen, wird die Geschichte des Films zwischen den Leveln weitererzählt. Eine Erzählerstimme gibt dabei die Handlung wieder. Und das auf deutsch, denn das gesamte Spiel ist vollkommen lokalisiert worden. Leider wurden nicht alle Synchronsprecher des Films organisiert, aber die Sprachausgabe ist dennoch ganz ordentlich geworden. Ansonsten ist der Sound recht unauffällig. Das Spiel bietet anständige Soundeffekte, sowie ein paar nette Musikstücke, die sich zwar nicht aufdrängen, aber auch kaum Ohrwurm-Charakter haben.
Das war dann auch schon fast alles, was man zu diesem Spiel sagen kann. Langzeitmotivation wird nur wenig geboten. Das Hauptspiel ist ziemlich schnell durchgezockt und einen anderen Modus gibt es nicht. Ihr könnt zwar noch verschiedene Bilder aus dem Film freispielen, welche ihr bei den Speicherpunkten des Spiels kaufen könnt, aber wirklich prickelnd ist das auch nicht.
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Vielen Dank an die Firma Vivendi Universal für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 01.April.2005 - 17:07 Uhr