Arcade-Fieber

Mario Kart Arcade GP 2

Nie wieder in die Spielothek!" sangen einst die Ärzte. Natürlich nicht - denn die auch als "Spielhöllen" titulierten Etablissements sind in Deutschland oftmals garstige Orte. In vielen anderen Ländern, allen voran Japan, sind Spielhallen oder Arcades aber nicht nur ein Ort, an dem Oppa sein Erspartes verzockt. Die Spielhallen sind dort ein Freizeitspaß für Freunde und Familie. Sehr oft findet man hier Arcade-Automaten, sehr aufwendig gemachte Videospiele.

Nintendo brachte in den 80er-Jahren zahlreiche Arcade-Spiele heraus. Zu den Klassikern zählen die Donkey Kong - Automaten, ebenso die Arcade-Version des Box-Spiels Punch Out!! Auch heute ist das japanische Traditionsunternehmen noch im Arcade-Geschäft anzutreffen. In Zusammenarbeit mit Sega und Namco entwickelte die Firma 2002 das Triforce-Arcade-System. Die Hardware basiert auf dem Nintendo GameCube, wurde aber kräftig aufgemotzt. Die bekanntesten Spielautomaten mit Triforce-Kern sind F-Zero AX, Mario Kart Arcade GP und Mario Kart Arcade GP 2.

Im Folgenden geht es nun um zuletzt genannten Automaten, Mario Kart Arcade GP 2. Den 2007 erschienen Rennspiel-Automaten konnte ich kürzlich in einer Arcade in den Niederlanden probespielen.

Wie einst Schumi

Der Arcade GP 2 - Automat ist quietschebunt. Mit Rennfahrer-Sitz, Lenkrad und Pedalen ist er für Mario Kart, einen Fun-Racer, auf den ersten Blick fast schon zu professionell ausgestattet. Wie bei jeder Arcade, steht vor dem Spielvergnügen der Münzeinwurf. Eine Runde Rasen kostete in meinem Fall zwei Euro. Nicht ganz billig, wenn man bedenkt, dass auch für Erstplatzierte nach einem Rennen ohne Nachwurf Schluss ist.
Zunächst muss eine Spielfigur ausgewählt werden. Neben den bekannten Mario-Charakteren, haben sich auch einige Namco / Bandai - Helden eingeschlichen. So sitzt auch Pacman in einem Kart und super-skurril: Mametchi aus der Tamagotchi-Reihe. Ist die Spielfigur gewählt, heißt es bitte lächeln: Eine im Automat installierte Kamera nimmt ein Photo auf, das euch fortan im Spielgeschehen identifiziert.

Der Spielablauf ähnelt stark den bekannten Mario Kart-Teilen. Auf zuckersüßen Comic-Kursen fahrt ihr mit anderen Fahrern um die Wette. Aus auf der Strecke verteilten Item-Boxen schnappt ihr euch fiese Hilfsmittel, um die anderen Fahrer zu sabotieren. Der Inhalt der Item-Boxen unterscheidet sich stark von dem aus der Serie Bekannten. Zwar gibt es auch die altgewohnten Schildkrötenpanzer, die dazu dienen andere Fahrer von der Strecke zu schießen. Darüber hinaus haben sich die Entwickler aber viele neue Gegenstände einfallen lassen. So kann man den anderen Fahrern zum Beispiel eine Schüssel an die Kappe werfen, ihnen mit einem Kuchenwurf die Sicht vernebeln oder sie mit einem Stock zur Seite drängen.

Damit Spieler, die oft eine Arcade besuchen, nicht jedes Mal von vorne beginnen müssen, unterstützt Mario Kart Arcade GP die so genannte Mario Card. Auf der Karte werden Spielerfolge gespeichert. Außerdem ist mit ihr ein Passwort für die Teilnahme an Internet-Ranglisten verknüpft. Meinem Wissen nach, wird die Karte in Europa allerdings nicht ausgegeben.

Automaten-LAN

Wie auch bei den Mario Kart - Teilen für Nintendos Heimkonsolen, besitzt auch Mario Kart Arcade GP einen Mehrspielermodus. Bis zu vier nebeneinander stehende Automaten können miteinander vernetzt werden.

Ein etwas wackliges Video von Mario Kart Arcade GP 2 auf YouTube (nicht von NFans.de). Gut sichtbar: Den Superstart gibt es auch in Arcade GP!

Insgesamt ist Mario Kart Arcade GP 2 ein netter Spaß. Wer auf einen solchen Arcade-Automaten trifft, sollte ruhig einmal probespielen. Großartig ist der Titel aber nicht. Man hat schon interessantere Strecken in Nintendos Fun-Racer gesehen. Außerdem passen die neuen Fahrer nicht wirklich gut in die Mario Kart - Welt. Und am Wichtigsten: Wer den Titel durchspielen will, muss ganz schön in die Tasche greifen …!

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verfasst von "ThE CaPtAiN"
Letztes Update: 26. Dezember 2009