TOMMY vs. LUKAS: Classic-Mega Man: Welches ist der beste Teil? Teil 2

TOMMY vs. LUKAS: Classic-Mega Man: Welches ist der beste Teil? Teil 2

TOMMY vs. LUKAS: Classic-Mega Man: Welches ist der beste Teil? - Teil 2

LUKAS: Nachdem es in Teil 3 ja - leider - kein Intro gab, kann ich mich jetzt nicht erinnern, dass der Name unseres vollbärtigen Erschaffers überhaupt jemals in-game genannt wird...oder meinst du im Booklet? Da kenne ich nur die deutschsprachige Variante, wo der gute Thomas allen Ernstes als "Dr. Licht" bezeichnet wird...wie auch immer: Auch wenn es seltsam ist, dass hier "hin und her"-gewechselt wurde, dürfte da wohl kein großartiger Sinn dahinter stehen, sondern die Sache einfach mal wieder das Werk des altbekannten Japanisch-Englisch-Transkriptionsfehlerteufels sein; ganz wie Crash Man und Dr. Light in manchen GB-Episoden anstatt aufgrund der nicht existierenden Unterscheidung zwischen L und R im Japanischen als "Clash Man" und "Dr. Right" bezeichnet werden. Und hast du übrigens gewusst, dass - worauf mich auch erst seit kurzem mein Bruder aufmerksam gemacht hat - der Name des inoffiziellen Mega Man-Serienmaskottchens Mettaur eigentlich eine Fehlübersetzung ist und "Metall" [sic!] tatsächlich die korrekte Variante wäre? Letztere kommt übrigens interessanterweise auch im westlichen Abspann einer Game Boy-Episode vor (und wurde von mir lange Zeit fälschlicherweise ihrerseits für eine Fehltranskription gehalten).

Fazit MM1-3 und abschließende Ergänzungen

Dies aber nur am Rande - ich denke, wir verzetteln uns gerade ein wenig mit der Länge unserer Aussagen, höhö. Mega Man 3 haben wir nun denke ich wirklich ausführlich genug diskutiert; unsere Meinungen zu gewissen Punkten gehen halt bisweilen recht auseinander, was aber auch gut so ist. Wie sagt ihr in Deutschland nochmal? "Jeder Jeck ist anders!", oder? Und eigentlich wollte ich ja schon längst über den direkten Nachfolger sprechen, welcher eines meiner Lieblingsspiele ever darstellt. Nur noch eine kleine Idee davor: Ich würde vorschlagen, dass wir an dieser Stelle noch sehr kurz unser Fazit zu MM1-3 abgeben - komprimiert auf jeweils nur einen Satz. Dann hätten wir dieses Subkapitel abgeschlossen und widmen uns mal meinem Serienfavoriten - bin mal gespannt, was du so zu Dr. Cossacks großem Auftritt sagst; sieht ja zumindest so aus, als würdest du seiner Episode wesentlich wohlwollender gegenüberstehen als MM3.
Dann mache ich mal den Anfang:
Mega Man: Ikonisch, toll spielbar und hübsch knackig - ein wirklich gutes Jump&Shoot der 8-Bit-Ära, das ich immer wieder gerne mal durchzocke, welchem es aber im Vergleich zu den Nachfolgern noch sichtlich an Feintuning mangelt (man denke etwa an Teile der Bomb-Man-Stage, die sich untereinander wie ein Ei dem anderen gleichen).
Mega Man 2: Dieser Teil dürfte - da bin ich ganz deiner Meinung - wohl wirklich dazu zu beglückünschen sein, aus Mega Man eine "Premium-Franchise" gemacht zu haben, indem massiv mit mehr Umfang, mehr Charme und Präsentation (Intro, Wilys coole Schädel-Festung im Vergleich zu seinem eher sterilen Unterschlupf aus dem Vorgänger), mehr musikalischen Ohrwürmern und mehr lustige Hilfs-Gimmicks "gewürzt" wurde...nur der Schwierigkeitsgrad wurde dabei etwas "versalzen", wodurch MM2 zu den einfachsten Episoden der Classic-Reihe gehört.
Mega Man 3: Trotz des fehlenden Intros machte Teil 3 das Mega Man-Universum weitläufiger und runder - siehe Robo-Hund-Rush und den undurchsichtig-tragischen Bruder Proto Man mit seinem unvergesslichen Flöten-Jingle - legte endlich wieder an Schwierigkeitsgrad zu, brachte uns phantastische Melodien wie das Spark Man-Thema, dynamisierte das Gameplay mit der willkommenen Rutsch-Funktion und überraschte umfangsmäßig mit seinen Speziallevels (ohne Anführungszeichen); ein Toptitel seines Genres, auch wenn solch ein Sprung wie von MM1 zu MM2 freilich nicht getätigt wurde (dies geschah aber eigentlich ohnehin nie mehr in der Classic-Serie).
So, und jetzt du!

TOMMY: Doch, der wurde tatsächlich direkt von Dr. Light vor Beginn der Dr. Wily-Stage als Wiley bezeichnet. Im Abspann steht dann statt Dr.Light Dr. Wright. Spielt nicht so eine große Rolle, fragwürdig ist dies aber allemal. Das mir Dr. Licht in der Anleitung ist mir hingegen überhaupt noch nicht aufgefallen. Wer wohl auf die glorreiche Idee kam?!? Die Sache mit "Metall" und "Mettauer" ist mir schon bekannt, allerdings auch erst seit ungefähr einem Jahr. Erstmals ist mir das auch im Gameboy-Abspann aufgefallen. So richtig klar wurde es mir aber erst als ich die Bezeichnungen in den Mega Man Artbooks gelesen habe, in denen diese alle den Namen "Metall" tragen.

Ja, bevor wir uns immer weiter mit unseren Aussagen zu MM3 verzetteln, ist es wirklich ratsam mit den ersten drei Episoden abzuschließen. Auf jeden Fall ist es gut, dass jeder eine andere Meinung hat - sonst würde es solche Diskussionen überhaupt nicht geben was dann doch irgendwo langweilig wäre.
Mega Man: ein gelungener Start, der mit gutem Gameplay, knackigem Schwierigkeitsgrad, gelungener Grafik und Soundtrack aufwartet - leider fehlt es dem Spiel deutlich an Feintuning. Dennoch versprüht es seinen ganz eigenen, speziellen Charme.
Mega Man 2: Grandiose Fortsetzung eines Spiels in der man alles Besser gemacht hat als beim Erstling - der Schwierigkeitsgrad ist etwas gesunken, dank der 2 anwählbare Stufen aber so auch für Neulinge interessant.
Mega Man 3: Rush und Rutsch-Funktion sicherlich eine Bereicherung, ebenso die 4 „Spezial-Level“ die auf mich jedoch etwas lieblos wirken. Insgesamt gesehen bis zur Wily-Stage keinesfalls schlechter als sein Vorgänger, danach jedoch wirkt das restliche Gebotene eher Mau als Wow! MM3 versprüht keinen wirklichen Scharm, so wie es andere Teile tun - kein schlechtes Spiel aber auch keineswegs ein Toptitel...
Aber nun bin ich wirklich gespannt, was du so alles zu deinem Serien-Liebling Mega Man 4 zu sagen hast.

Der Spielwitz erreichte mit Episode 4 einfach seinen Höhepunkt

LUKAS: In einem Satz: Meines Erachtens nach kombiniert Mega Man 4 den höchsten spielerischen Anspruch seit dem Serien-Erstling mit einer Weiterentwicklung des präsentationstechnischen und spielerischen Polishments, welches MM2 und (auch wenn du mir da wohl widersprechen wirst) und MM3 auszeichnete! Der Spielwitz erreichte für mich mit Episode 4 einfach seinen Höhepunkt: So sorgt der aufladbare Mega Buster tatsächlich für mehr Strategie der Marke "Schieße ich ein paar mal schnell, aber schwach oder weiche ich noch ein wenig aus, bevor ich einen aufgeladenen Charge Shot aus dem Hut zaubere?" - auch wenn sein ziemlich lauter Soundeffekt dabei die Musik des öfteren bedauerlicherweise übertönt.
Bedauerlicherweise, da die MM4-Melodien überwiegend einfach großartig gelungen sind - ja, es gibt ein paar unspektakulärere wie Toad Man oder Ring Man, welche aber dennoch durchaus zu gefallen wissen, auch wenn sie nicht vom Hocker hauen, aber der schwungvolle Badespaß bei Dive Man, der abenteuerliche Tune in Pharao Mans Reich, der melancholische Müllplatz Dust Mans und zahlreiche andere gehen enorm ins Ohr - und insgesamt von vorne bis hinten einfach den Eindruck eines wunderbaren Gesamtkunstwerks erwecken: Sogar das kurze Continue-/Stage Select-Thema wirkt anspornend und, passend zum Originalnamen des Hauptcharakters, "rockig", während es in MM3 seltsam fröhlich-deplatziert und in MM2, Verzeihung, einfach nur langweilig und für Serienverhältnisse geradezu uninspiriert vor sich hin dudelte.
Überhaupt, die Präsentation: Auf seine Art wirkt Mega Man 4 für einen NES-Titel so richtig "high-end"! Das fängt mit dem cineastischen Intro an (das ich auch musikalisch mindestens auf dem gleichen Niveau wie den MM2-Vorspann einordnen würde), geht über den "You got weapon"-Screen im Cyberspace-Stil und kulminiert in der kurzen, aber optisch und akustisch einfach nur kultigen Vorstellungs-Sequenz von Dr. Cossacks Zitadelle.
Und apropos Dr. Cossack: Während sich Capcom etwa in Teil 6 in puncto "Pseudo-Oberschurke" fast schon selbst parodierte - anstatt Dr. Wily zieht hier der ominöse Milliardär Mr.X die Fäden, der aussieht wie unser Albert mit Sonnenbrille und Vollbart...hmmm, wer könnte das bloß sein...? - ist die Vorspiegelung, der allseits bekannte Serien-Bösewicht sei hier tatsächlich nicht der Antagonist, in Episode 4 tatsächlich glaubwürdig geraten. Und seine verschneite Festung mit ihren Zinnen und Zwiebeltürmen hebt sich dabei auch noch massiv von Dr. Wilys klassischem High-Tech-Schädelschloss ab (welches in kleinerer Form letztendlich natürlich auch noch vorkommt und ebenfalls sehr zu gefallen weiß) - nicht zu vergessen auch die formidable Musikuntermalung in Cossack-Stage 3...
Verzeihung, wenn ich nun ein wenig ohne Punkt und Komma herumgeplappert habe - um also wieder auf das Thema Spielwitz zurück (und damit auch langsam zum Ende meiner schon viel zu langen Ausführungen) zu kommen: Mega Man 4 gelingt es einfach stets, entweder wirklich neue Ideen für Levels, Bosse und Waffen umzusetzen - siehe etwa Pharao Man, seinen Wüstentempel und seine wirklich originelle Waffe, Toad Mans Regenschauer, Dive Mans Lenkraketen, Dust Mans Müllhalde oder das trockene Reich des Knochen-Sammlers Skull Man - oder zwar von bekannten Ideen auszugehen, diese aber so auszubauen und zu verändern, dass sie massiv Eigencharakter bekommen: Wasserwelten mussten zuvor schon einige durchwatet werden, aber ein Design wie bei Dive Man gab´s noch nie! Bright Mans Fähigkeit hat er sich vom Kollegen Flash Man geborgt, aber seine Welt und Erscheinungsform hat ansonsten überhaupt nichts mit dem MM2-Boss zu tun. Und Ring Mans Waffe mag funktionstechnisch entfernt an den Quick-Bumerang erinnern, seine spacige Welt voller Regenbögen und riesigen Mechano-Hippos erinnert dagegen ungefähr genauso stark an Quick Mans Unterschlupf wie Dr. Wily an Dr. Hasenbein.

Kurz und gut: Es sind wohl Präsentation, Musik, Atmosphäre, Leveldesign, Anspruch und Originalität jene Aspekte, welche mir an Mega Man 4 besonders gut gefallen! In den - freilich immer noch guten - Nachfolgern mit den Nummern 5 und 6 dachte ich mir nur allzu oft "Ah, das ist jetzt das Re-Hash von Boss/Level/Waffe XYZ aus Mega Man ABC", während MM4 das Kunststück gelingt, entweder genuin neuartige Ideen toll umzusetzen, oder eben nicht ganz so neuen Einfällen ein liebevoll designtes, eigenständiges Gewand auf den Leib zu schneidern - und sie dadurch tatsächlich wieder frisch wirken zu lassen!

TOMMY: Du wirst es vermutlich kaum glauben, aber ich kann dir in fast jeglicher Hinsicht im Bezug auf MM4 zustimmen. Das mag daran liegen, das Teil 4 tatsächlich ein sehr gelungener und durchaus deutlich besserer Teil ist als sein Vorgänger MM3 ist. Das fängt bei dem tollen Intro an, der überaus gelungenen Musik, den 2 versteckten Items, dem Leveldesign bis hin zum Umfang und der Dr. Cossack-Stage. Ich will hier auch nicht groß drum herum reden, Teil 4 macht so gut wie alles besser als MM3. Auch die von dir erwähnte Stage-Select und Continue-Musik ist besser als die seiner Vorgänger. Richtig - dennoch sollte man bedenken, das dies nun wirklich Kleinigkeiten sind und diese bei besagten Vorgängern keinesfalls schlecht waren und durchaus sehr gut zu Diesen passten.
Was mich etwas gestört hat ist die Geschwindigkeit, mit welcher der Held die Treppen hoch- und runtersteigt bzw. der Bildschirmwechsel. Dies verlangsamt das Spielgeschehen doch merklich. Ebenso ist der Mega-Buster ein zweischneidiges Schwert. Er bringt tatsächlich etwas an Strategie mit ins Spielgeschehen, allerdings macht dieser das Geschehen auch deutlich einfacher - vom übertrieben lauten Mega-Buster-Geräusch ganz zu schweigen. Mega Man 4 bietet zwar tolles Level-Design, dennoch spielt es sich für mich irgendwie etwas zu "trocken". Das Gebotene ist auf hohem Niveau, bietet aber weder höhen noch tiefen. Das ganze Geschehen ist immer auf ein und der selben Ebene - irgendwo vermisst man da mal etwas anderes. Wie etwa bei MM5 die Grafity Man-Stage oder die Bootsfahrt in der Wave Man-Ebene; sowas halt. In MM3 gabs da immerhin noch die Begegnungen mit Protoman, die etwas das Geschehen auflockerten - es ist für mich einfach schwer zu beschreiben. Des Bombers vierter Auftritt ist durchaus genial und für mich das zweitbeste Mega Man-Spiel auf dem NES, dennoch spielt es sich für mich etwas zu "trocken" im Vergleich zum Nachfolger Mega Man 5 oder den beiden Vorgängern.

Wie du schon sagst Präsentation, Musik, Atmosphäre, Leveldesign, Anspruch und Originalität sind in MM4 durch und durch gelungen - jedoch fehlt mir irgendwo der letzte Funken damit das Spiel den Thron erklimmen kann. Übrigens fand ich Dr. Cossacks Auftritt sehr gelungen und deutlich besser als die Nachfolger in MM5 und MM6. Da merkte man schon, dass den Entwicklern die Ideen so langsam ausgehen. Obwohl ich ja persönlich MM5 lieber spiele als Teil 4, auch wenn es Wertungstechnisch knapp hinter diesem liegt. Mega Man 5 ist erfrischend anders, auch wenn es viel zu leicht ist! Einfach anschalten, losspielen und Freude haben - das ist es, was ich am fünften Teil so liebe. Es ist anders; und das ist auch gut so! LUKAS: Gemach, gemach, mein junger Freund - nicht so übertreiben: "keine Höhen und Tiefen" klingt schon etwas arg nach biblischer Hyperbolik, insbesondere angesichts dessen, dass du das Spiel ja eigentlich magst und du es auf Rang 2 der NES-MM-Hitliste einordnest. Ich kann mir schon denken, wie du es eigentlich meinst - du vermisst in Mega Man 4 Gameplay-Auflockerungen. Aber mal ehrlich: Wo gab es solche in der kompletten Serie denn überhaupt? Ja, der Wasser-Autoscroller in Teil 5 ist spaßig, aber halt auch eine einmalige Angelegenheit und kurz; die (aus heutiger Sicht stark an das viel jüngere Super Mario Galaxy erinnernde) Gravity Man-Stage mit ihren Schwerkraft-Spielereien ist ein origineller Level, aber jetzt für mich nichts, was rasend heraussticht, um MM5 (was ich, ähnlich wie dessen Sequel, als gut, aber sich schon spürbar mehr selbst-wiederholend als die ersten vier Episoden bewerten würde) als auffällig "anders" glänzen zu lassen.

In der Game Boy-Serie gibt es mal einen ziemlich flashigen Weltraumshooter-Abschnitt mit Rush, in der PSX-Episode der Classic-Reihe eine spielerisch ähnliche Autoscroller-Ballerei und in der X-Serie die eine oder andere Speedbike-Stage - das war es wenn ich mich recht entsinne auch schon mit "Gimmick"-Stages des blauen Bombers, all seine Inkarnationen und Sub-Serien eingeschlossen! Anders als z.B. die Probotector-Saga (Jaja, ich weiß schon, dass das Original eigentlich Contra heißt, aber bleibt mir bloß vom Leib mit diesen muskelbepackten 08/15-Proleten!), die von Level zu Level immer wieder mit neuen Gameplay-Ideen überrascht und dabei gerne mal von der Seitenansicht in die Vogelperspektive wechselt, oder das ultraharte Battletoads, wo es nicht mal übertrieben wäre, zu behaupten, dass Gimmick-Welten der Marke "vertikaler Autoscroller an einem Kabel hängend", "Kampfloses Rätsel-Jump&Run in 2D mit Riesenschlangen", "fieser Speedbikeparcour", "noch fieserer Surf-Parcour" oder "und nochmal fieserer Turbo-Jet-Parcour" im Vergleich zu den standardmäßigen Jump&Prügel-Abschnitten mit Pseudo-3D-Movement der Turtles 2-Art in der Oberzahl wären, war und ist das Gameplay stets größter Plus- und Kritikpunkt an der Mega Man-Serie gleichermaßen: Wirklich gut designt, oft fordernd, stets motivierend - aber von der bewährten Formel wird kaum abgeschwiffen.

Kurz, ich denke, dass wir - du ja sogar im Wortsinn, höhö - aufgrund des Gesamtpakets mit Grafik, Sound, Atmosphäre, Charme, Herausforderung und insbesondere des wirklich tollen Gameplays, welchem man leicht verzeihen kann, dass es mit Experimenten kaum etwas am Hut hat, zu Mega Man-Freaks geworden sind, nicht aufgrund kleiner, kurzer Gimmicks - so willkommen und auflockernd sie auch sind. Das dürftest du wohl aber eh auch ähnlich sehen, nachdem deine Nummer 2 MM4 ist, du persönlich aber MM5 lieber spielst - ist einfach alles Geschmackssache; jeder erlebt jedes Spiel schließlich anders.

Wohin ich aber eigentlich die ganze Zeit kommen wollte: Warum findest du MM4 aufgrund des Fehlens von Auflockerung, wie du sie in MM5 lobst, "trocken", MM2 aber nicht? Dein Serien-Favorit bietet schließlich ebenso wenig von der Norm abweichende Abschnitte wie meiner - von daher kann im direkten Duell zwischen Episode 2 und 4 Mega Man 5 eigentlich nicht wirklich eine Rolle spielen.

Und, ach ja: Ich glaube an keine simple "Ursache-Wirkung"-Beziehung zwischen neuen Moves wie dem Rutschen oder dem aufladbaren Mega Buster und dem Schwierigkeitsgrad - was ist deine Referenz zu der Aussage, der Charge Shot mache "das Geschehen deutlich einfacher"? Es kommt schlicht und einfach darauf an, in Hinblick auf was ein Spiel designt ist: Bei MM4 wurde der neue Mega Buster nun mal eingeplant und schön ins Gameplay intregriert - aber ich dachte, wir wären einer Meinung, dass besagter Teil schwieriger als dein Serienfavorit ist, der noch ohne Rutschen und aufgeladenen Schüssen auskommen musste...? MM2 ist für ein Mega Man-Spiel ohnehin schon ziemlich leicht - klar, würde man da jetzt einen Charge Shot draufklatschen, kann es gut sein, dass es dann noch viel leichter würde. Ebenso, wie es MM4 möglicherweise erschweren könnte, wenn man ihn gewaltsam entfernen würde - in diesem Fall würde jedoch einfach etwas fehlen, das als Teil des Gameplays eingeplant wurde! Genauso, wie ein aufgeladener Schuss in Mega Man 2 deplatziert wirken würde.

Und noch ein zweites "Ach ja": Es ist Gravity Man, nicht Grafity Man - letzterer schreibt sich mit zwei "f" und liebt es, an Häuserwänden herumzuschmieren, höhö.

Ein wirklich tolles Spiel - aber es fehlt halt das gewisse Etwas

TOMMY: So jung bin ich dann nun doch nicht mehr, werter Kollege ^^. Aber Spaß bei Seite - die Aussage "keine Höhen und Tiefen" war vielleicht etwas unglücklich gewählt. Du hast aber weitestgehend verstanden wie es eigentlich gemeint war. Es besteht so gut wie ausschließlich aus Höhen aber irgendwo fehlt es dem Spiel an gewissem Reiz, wie ich ihn etwa bei MM2 oder MM5 verspüre. Wie du schon sagst vermisse ich Gameplay-Auflockerungen die dem Spiel den letzten gewissen AHA-Effekt verleihen. Dies jetzt mit Mega Man 2 zu Vergleichen wäre jetzt unfair, da dies ja gerade einmal der zweite Teil der Serie war welcher deutliche Verbesserungen zum Vorgänger aufwies. Zwei Jahre später mit dem vierten Ableger hätte man sich dann doch etwas mehr Abwechslung mit den einzelnen Leveln gewünscht, so wie es dann in Mega Man 5 passierte (von der Kreativität dessen Bossgegner, Waffen etc. mal ganz abgesehen).
Ich sehe MM4 ganz klar auf der zweiten Position weil es auch ein wirklich tolles Spiel ist was sehr viel Spaß macht und auch mehr Scharm und Liebe im Detail besitzt als MM3. Aber es ist bei mir eben so, ich spiele es und wenn ich durch bin denke ich "Was für ein tolles Spiel, aber irgendetwas hat mir noch gefehlt". Es gibt für mich zu wenig AHA-Effekte an die ich mich in des Bombers vierten Auftritt erinnere. Wie gesagt, für mich ist es mit das Beste Mega Man-Spiel, aber es fehlt im auch an gewissen Reiz, auch wenn es deutlich mehr von diesem Versprüht als sein Vorgänger. Die Get-Weapon-Animation war genial, ebenso die Robo-Auswahl mit ihren unterschiedlichen, markanten Farben der Bosse und und und ... Aber es gibt auch das Aber, was eben das Tüpfelchen auf dem I wäre. Im Vergleich zu MM2 spielt sich Teil 4 nicht so flüssig und hatte für mich deutlich weniger Aha-Momente als ich sie beim zweiten Ableger hatte.
Irgendwie hebt sich kein Level über ein anderes und gibt einen WoW-Moment, an den man sich erinnern würde. In Mega Man 2 gab es zum Beispiel die Quick Man-Stage die mit diesen Laser-Barrieren einfach nur genial war, die Heat Man-Stage mit ihren kniffligen Sprüngen über der Lava oder die grandiosen Welten von Air Man und Bubble Man. In Mega Man 4 hingegen gibt es meiner Meinung nach solche Momente nicht, in denen sich bestimmte Level hervorheben. Es ist alles auf ein und der selben Ebene, wenn auch sehr hoch - aber es fehlt halt das gewisse Etwas!
Zum Mega Buster: Dieser macht nicht nur Teil 4 leichter, sondern auch die anderen Teile, vorausgesetzt man benutzt diesen auch. Wenn man dies nicht tut ist das Spiel natürlich deutlich Fordernder - es kommt hier halt auf den Spieler an, benutzt er diesen oder lässt er es. Für die Spiele MM 9 und MM 10 wurde nicht ohne Grund die Funktion des Rutschens und der Mega Buster entfernt. Es spielt sich ohne einfach besser und erzeugt damit auch einen gewissen nostalgischen Flair; vom Schwierigkeitsgrad mal ganz abgesehen. Es gibt Spieler die setzen in den jeweiligen Leveln die unterschiedlichsten Spezial-Waffen ein um am einfachsten und schnellsten zum Endboss zu gelangen. Ich hingegen kann damit nichts anfangen und laufe lieber mit Standard-Blaster durch die Level.
Um nochmal auf deine Aussage zurück zu kommen ist es nicht unbedingt schlecht, dass die Entwickler an altbewährtem Prinzip festgehalten haben - allerdings merkt man ab Teil 5 leider ziemlich stark, dass es den Entwicklern deutlich an Kreativität und Einfallsreichtum gefehlt hat. In den Spielen steckt nicht mehr so viel Liebe und Produktivität wie in den Vorgängern, was man an vielen Kleinigkeiten aber auch Markantem feststellt. Hier muss ich nochmal kurz Mega Man Unlimited ins Spiel bringen, welches letztes Jahr für den PC erschien und ein grandioses Fan-Produkt darstellt. Hier wurde unglaublich viel Kreativität und Liebe hineingesteckt, wie man sich es auch von den Entwicklern andere offizieller Teile gewünscht hätte. Hast du MM Unlimited denn mal gespielt?

Achja, ich hoffe man verzeiht mir, dass ich im Eifer des Gefechts Gravity Man fälschlicherweise als Graffity-Schmierfinken mit nur "einem F" betitelt habe. Musste dir das jetzt unbedingt auffallen??? Lach

Fortsetzung folgt...

verfasst von „Tommy & Lukas“

Diesen Artikel kommentieren:

Leser-Kommentare zur Nachricht "TOMMY vs. LUKAS: Classic-Mega Man: Welches ist der beste Teil? "

Diesen Artikel teilen:

Letzte Aktualisierung: 24.05.2014, 21:01 Uhr