Spieletest: chick chick BOOM WiiWare

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Weitere Infos

Releasedate:
29. Oktober 2010

USK 6 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-4

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
abwechslungsreich
Mehrspielerspass pur
absolut stimmiges Konzept
Negativ:
kein Online-Modus
nur 3 Arenen

Made in Germany

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah. Dass Deutschland nicht gerade das Mekka der Spielentwicklung ist, dürfte kein Geheimnis sein. Dennoch gibt es immer mal wieder innovative Lichtblicke aus dem Land, in dem Videospiele leider meist nur durch Schlagwörter wie Sucht oder Gewalt in den Medien präsent sind. Ein kleines Team aus Frankfurt hat nun wieder gezeigt, dass wir auch hierzulande durchaus kreative Köpfen haben, die in der Lage sind kurzweilige und unterhaltsame Spiele zu schmieden. Das momentan aus fünf Personen bestehende Studio hat den bereits 2007 als Flashgame erschienen Titelchik chick BOOM für die Wii umgesetzt.

Simpel, aber mit Spieltiefe

In den groben Grundzügen ähnelt der Titel ein bisschen Worms. Zwei Teams treten gegeneinander an, um sich gegenseitig mit diversen abgedrehten Waffen an die Gurgel zu gehen. Dennoch unterscheidet sich das Spiel nicht nur in der Wahl der Tiere von seinem berühmten Vetter. Die Kontrahenten stehen sich auf einer Art Spielfeld gegenüber und der Spieler selber hat keinerlei direkte Kontrolle über die Bewegung seiner Küken oder Hühner. Diese hüpfen wie es ihnen gerade beliebt in der eigenen Hälfte des Feldes herum und können lediglich in Lemmingmanier durch das Ziehen von Strichen am Weiterkommen gehindert werden.
Ziel ist es wie gesagt, den generischen Hühnerhaufen aufzumischen. Dies könnt ihr durch verschiedene Attacken erreichen.
Als Grundangriffe stehen euch Bomben, Gewichte und fleischfressende Pflanzen zur Verfügung. Sobald euer Team am Zug ist, könnt ihr eine dieser Attacken befehlen, indem das entsprechende Symbol mit dem Pointer nachgefahren und der Angriff mit dem A-Knopf gestartet wird. Seid ihr schnell genug, so besteht die Möglichkeit diesen noch zu verstärken, wenn ein extra Auslöser getroffen wird. So kann aus einer normalen Bombe ein Käferkracher werden, der sich nach seiner Explosion nochmals in 2 kleinere Bomben aufteilt.
Der Gegner hat immer die Chance den Angriff zumindest teilweise abzuwehren. Mit Hilfe des Pointers können Linien gezogen werden. Mit diesen können die Teammitglieder zum Beispiel vor einer Bombe geschützt, oder ein herabfallendes Gewicht geblockt werden.
Aber Achtung die Linien halte nur kurze Zeit und es befindet sich nur begrenzt Tinte in eurem Wunderfüller. Es gilt also die Abwehrmaßnahmen genau zu timen. Damit das Ganze nicht zu einfach wird, kann euer Gegenspiel eure Abwehrlinien durch das Ziehen eigener Linien sabotieren und somit verhindern, dass ihr euch schützen könnt. Auf der anderen Seite fehlt ihm dadurch Tinte um gegebenenfalls eigene Abwehrmaßnahmen einzuleiten.
Um noch mehr Action ins Spiel zu bringen, taucht ab und zu der Porncopman auf, ein Maiskolben der hinter dem Spielfeld läuft. Beschießt ihr diesen, fliegen Maiskörner auf das Feld die eure Spieler heilen können. Desweiteren hängt oberhalb der Mittellinie eine Piñata. Sobald eine gewisse Menge an ausgeteiltem Schaden überschritten wird, kommt sie automatisch ins Spiel. Dabei gilt es, sie durch Abschießen sie in die eigene Hälfte zu bugsieren. Im Inneren befinden sich nützliche Extras, die euch unterstützen oder den Gegner behindern. So verwandelt sich zum Beispiel eines eurer Küken in eine Krankenschwester, die andere heilen kann. Oder aber die von eurem Gegner nachzufahrenden Linien verschwimmen oder drehen sich im Kreis.
Doch damit nicht genug des Guten: ab und zu ziehen auch Gewitterwolken übers Feld. Diese können wie eigene Attacken durch Nachziehen der Blitzlinie aktiviert werden. Zeichnet der Spieler, über dessen Feld sich das Gewitter entlädt, nicht schnell genug einen Blitzableiter, so richtet das Unwetter ziemlichen Schaden in diesem Team an.
Auch wenn das Ganze nun ziemlich komplex und aufwändig klingt, hat man das System nach ein bis zwei Runden verinnerlicht.
Vor jedem Match kann aus drei verschiedenen Arenen gewählt werden, die jeweils ihre speziellen Eigenheiten haben.
Bekämpft ihr euch in der Stadt so spielt sich die Auseinandersetzung auf einem wohlgepflegten und umzäunten Rasenstück ab. Die Spezialattacke dieses Levels ist das Ufo, (Steigerungsformen Robo Ufo und Barbecufo) welches euch einen Spieler aus dem Feld beamt wenn ihr nicht richtig reagiert und den Traktorstrahl blockiert.
Auf dem Schiff bekriegt sich das angriffslustige Gefieder auf hoher See. Die Spezialattacken sind dementsprechend angepasst. So könnt ihr Seemonster auf euren Kontrahenten loslassen, als da wären der Oktopus, die Fiese Qualle und die Kranke Krabbe.
Der dritte Schauplatz ist der Spukwald. Hier stehen euch stilgerecht Geister zur Verfügung um sich lästiger Gegner zu entledigen, nämlich das einfache Gespenst, der Schubser und der Linienmampfer.

Sollte gerade mal kein Spielpartner parat stehen, so könnt ihr natürlich auch gegen eine künstliche Intelligenz antreten. Aber prinzipiell ist ganz klar für zwei Spieler konzipiert. Neben der Möglichkeit gegeneinander anzutreten kann man auch zusammen ein Team steuern. Dabei übernimmt einer die Angriffe und der andere die Abwehr. Entweder wird auf Zeit gespielt, wobei am Schluss die meisten Kills zählen, oder aber auf Runden. Neben den normalen Modi gibt es noch den Pro Modus. Hier gilt es, mit einem Team so viele Gegner als möglich auszuschalten. Da sich das gegnerische Team, im Gegensatz zum eigenen, immer wieder auffüllt, kein leichtes Unterfangen.
Zu Beginn stehen euch fünf verschiedene Teams zur Auswahl. Durch das Erreichen bestimmter Ziele können bis zu zehn weitere Mannschaften freigeschaltet werden.

Klein aber fein

Technisch gibt es zu dem Spiel nicht all zu viel zu sagen. Sowohl die Optik als auch die Akustik sind bunt und peppig, ohne dabei zu grell oder aufdringlich zu wirken. Hier wurde wirklich ein genau passendes Maß gefunden, welches absolut stimmig mit dem Spielkonzept ist. Durch die Remote ist die Wii die ideale Plattform für das Spiel, da man im Endeffekt ja nur Linien zeichnen bzw. nachfahren muss. Dies funktioniert ohne Probleme, verlangt aber ein gutes Timing.

Fazit

So sollten WiiWare Titel sein. Kurzweilig, ansprechend und innovativ. Auch wenn das Spielprinzip relativ simpel ist, ergeben sich doch unzählige Kombinationen und taktische Manöver, die jedes Match einzigartig machen. chick chick BOOM ist ein ganz klarer Pflichttitel für jeden der sich gerne gepflegt mit Freunden an der Konsole messen will.

Grafik
8
Sound
8
Multiplayer
9
Gesamt
9

verfasst von „Nimmerlandjunge“

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Letzte Aktualisierung: 21.November.2010 - 19:47 Uhr