Spieletest: ZooCube NGC

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Weitere Infos

Releasedate:
1. August 2002

USK 0 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-4

Leser-Meinungen: 1 Meinungen

Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
gute Spielidee
Negativ:
unpräzise Steuerung
mittelmäßige Technik

Habt ihr euch nicht auch schon einmal gefragt, was passieren würde, wenn ein verrückter Doktor auf die Idee kommen würde, Tiere in unnatürliche, dreidimensionale Hüllen zu stecken, um sie so von der Erdoberfläche verschwinden zu lassen? Nicht wirklich...
Mit dieser ungeheuren Problematik beschäftigt sich allerdings Acclaim´s Puzzlespiel ZooCube. Der böse Dr. Buc Ooze führt genau dies im Schilde, und an euch ist es nun die transformierten Tiere zu retten. Eure einzige Möglichkeit euer Ziel zu erreichen trägt den Namen ZooCube. Mit Hilfe dieser von Menschen entwickelten Maschine habt ihr die Möglichkeit die Auswirkungen von Oozes Experimenten rückgängig zu machen.
Ob man diese Hintergrundstory jetzt wirklich spannend findet oder nicht muss jeder für sich selbst entscheiden. Doch für ein Puzzlespiel ist die Story sowieso hinterste Nebensache. Oder habt ihr euch beim Spielen der verschiedenen Tetris-Varianten jemals gefragt, warum überhaupt ihr Stein für Stein nebeneinander stapelt?

Acclaim liefert uns mit ZooCube das erste wirkliche Puzzlespiel für den GameCube. Dabei handelt es sich löblicherweise um eine neu entwickelte Spielidee, und nicht um eine weitere Umsetzung der etlichen, schon erhältlichen Spiele.
Ihr steuert eine Art Würfel, den ZooCube, auf den von mehreren Seiten transformierte Tiere zufliegen. Habt ihr zwei gleichartige Tiere zusammen gebracht lösen sie sich auf und ihr kassiert den oft ersehnten Spielraum zurück, und natürlich Punkte. Klingt einfach, wird aber gegen Ende des Spiels höllisch schwer. Da ihr den Würfel nur in vier Richtungen (rauf, runter, rechts und links) drehen könnt, ist es oft nicht möglich, die gewünschte Würfelseite direkt anzusteuern. Anfangs bringt das noch keine großen Probleme, da die Spielsteine sich nur in geringer Geschwindigkeit und von lediglich drei Seiten auf den Würfel zu bewegen. Dass sich das allerdings ändert, wenn sich die Tiere mit hohem Tempo aus sechs Richtungen praktisch auf den Würfel stürzen, dürfte jedem klar sein. Zu oft kommt es zu Aktionen im Spiel, die der Spieler gar nicht beabsichtigt hatte.
Da hofft man lieber auf das ein oder andere Goodie, wie beispielsweise eine Bombe, die auf dem Feld mal richtig aufräumt, anstatt sich auf das eigene Können zu stützen. Leider bringt die Steuerung auch ansonsten keine weiteren Möglichkeiten gezielter zu agieren. Ihr könnt lediglich noch die Spielsteine mit dem A-Knopf sofort auf den ZooCube stürzen und die bereits an einer Würfelseite angesammelten Objekte in beide Richtungen rotieren lassen, um es so zu ermöglichen dass zwei transformierte Tiere aufeinander treffen. Im Normalfall würde diese Steuerung für ein Puzzlespiel auch vollkommen ausreichen, doch für ZooCube ist eine solche Steuerungsart zu unpräzise. Eine komplexere Steuerung hätte viel zum Spielspaß beigetragen.

An Spiel-Modi-Quantität leidet ZooCube ganz und gar nicht. Dafür lässt die Qualität leider zu wünschen übrig.
Im Einspieler-Modus kann man immerhin aus vier Spielmodi wählen, die sich alle in verschiedenen Schwierigkeitsgraden spielen lassen. Neben dem Klassik-Modus stehen dem Spieler die Modi Blind, KO und KO Blind in den Schwierigkeitsgraden Silber, Gold und Platin zur Auswahl. Unterscheiden sich die verschiedenen Schwierigkeitsgrade in der Geschwindigkeit, der Anzahl der zu beachtenden Würfelseiten und auch der Anzahl an verschiedenen, transformierten Tieren doch beträchtlich voneinander, so ähneln sich die Spielmodi zu sehr. In Blind verlieren die Tiere sobald sie den Würfel berühren lediglich ihre markante Farbgebung und sind somit nur noch an der Form unterscheidbar, in KO sind von Beginn an ein paar Spielsteine vorrangiert und in KO Blind kommt beides zusammen. Das war´s, wirkliche, spielentscheidende Unterschiede kommen also nicht zum Tragen.
Im Mehrspieler-Modus sieht es nicht anders aus. Man kann lediglich noch zwischen einem kooperativem Modus oder einem Wettkampf wählen. Doch auch hier lassen sich nicht wirklich große Unterschiede erkennen. Hinzu kommt noch, dass die Übersicht stark leidet, sobald man den Bildschirm mit mehr als zwei Spielern teilt. Man muss schon wirklich nah am Bildschirm sitzen um die verschiedenen Spielsteine voneinander unterscheiden zu können.

Auch technisch ist ZooCube sehr unausgereift. Die 24 Sekunden lange Ladezeit nach dem Einschalten spricht für sich, dabei ist das GameCube-Logo noch nicht einmal mit einberechnet! Man könnte jetzt denken, dass eine perfekte grafische Präsentation die lange Ladezeit rechtfertigen würde, doch dem ist nicht so. Die vorgerenderten Hintergrundbilder sind zwar schön anzusehen, und bieten auch die eine oder andere Animation, bieten aber ansonsten kaum Abwechslung. Für diese kommen hingegen die geretteten Tiere auf. Jedes Mal wenn man zwei gleichartige Spielsteine zusammenbringt wird eine recht gelungene Animation entsprechend dem geretteten Tier eingeblendet. Auf dem Bildschirm ist also immer was los... Die wirklich wichtigen Spielelemente, die man stets im Auge behalten muss, bestehen hingegen lediglich aus geometrischen Formen, die mit Texturen überzogen wurden.
Im Gegensatz zur zweckmäßigen In-Game-Grafik wissen die Videosequenzen wirklich zu gefallen. Man sieht also, dass man insgesamt hätte mehr daraus machen können.

Mit dem Sound verhält es sich ähnlich wie mit der Grafik des Spiels. Wenn man von den piepsigen Tierstimmen absieht, liefert ZooCube Hintergrundlieder, die zwar nie nervig, aber auch nicht zu einem Ohrwurm werden.

Fazit

Wer auf Puzzlespiele steht wird letztendlich sicher nicht enttäuscht sein, denn dem Spielprinzip liegt eine sehr gute Idee zu Grunde. Zum großen Problem wird jedoch die unausgereifte Umsetzung, die das große Potenzial des Spiels einfach erdrückt. Ein wenig mehr Entwicklungszeit hätte womöglich Wunder bewirkt. Wenn kann man hier zur Verantwortung ziehen?

Grafik
5
Sound
5.5
Multiplayer
5
Gesamt
6.5

verfasst von „Seppel“

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Vielen Dank an die Firma Acclaim für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 23.September.2002 - 14:44 Uhr