Spieletest: Zombie Army 4: Dead War NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
26. April 2022

USK 18 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 4

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Großartige Portierung
Sehr akkurates Gameplay
Toller Online-Koop Titel
Trash vom Feinsten
Negativ:
Missionen nicht abwechslungsreich genug
Für einige zu brutal
Trash vom Feinsten

Manchmal, wenn eine Reihe mehr als drei Teile hat, liegt ein Qualitätsfranchise vor. In den allermeisten Fällen, vor allem ab Teil 6 oder 7 ist oft mit purem Trash zu rechnen. Zombiefilme und -spiele gehören sehr oft zu letzterer Kategorie und können dennoch ganze Scharen von Gamern über viele, viele Ableger hinweg begeistern. Im nun mehr zwei Jahre alten Zombie Army 4: Dead War kämpfen der Trash- und Spaßfaktor Seite an Seite und liefern ein ganz launiges Shooter Erlebnis. Aber funktioniert das auch auf der Nintendo Switch, die ja bekanntlich um einiges Leistungsschwächer ist, als die Konkurrenz aus dem Hause Sony und Microsoft? Spiegelt sich der Portierungshorror der Entwickler auch im Endergebnis wieder? Oder heißt es Hirn aus und Feuer frei? All diese Fragen klärt der nun folgende Test.

Zombienazis Overkill

Es ist schon nicht ohne, was einem das Spiel storytechnisch aufbinden möchte. Der zweite Weltkrieg schien für Deutschland fast verloren, die Alliierten wähnten sich schon als Siegermächte und da zündet Hitler seinen letzten Joker und lässt die Toten wiederauferstehen in Form von willenlosen und hirnfressenden Zombies. Es entsteht eine schiere Übermacht und Deutschland gewinnt die Oberhand nach und nach zurück. Wäre da nicht eine kleine Truppe waghalsiger Widerstandskämpfer, die sich, als letzte Feuerwelle der restlichen Menschheit, den Untoten in den Weg stellt. Ob das alles in dieser Form wirklich Sinn ergibt und in sich kongruent ist, sei mal einfach so dahin gestellt. Wer sich von massig Trash-Charme, Nazis mit den dazugehörigen Symbolen und einer ordentlich hochgeschraubten Gewaltkurve nicht abschrecken lässt, der bekommt mit Zombie Army 4: Dead War einen ziemlich geradlinigen und knalligen kooperativen Multiplayer-Titel, der nur wenig Kompromisse, wie auch Innovationen bringt.

Schießen!

In klassischer Third Person Manier bewegt man sich, allein oder online mit bis zu drei Freunden, durch die Level und darf mit einigen großkalibrigen Waffen einen Zombie nach dem anderen abschießen. Das geht vor allem Anfangs sehr gut von der Hand, denn zunächst hat man es nur mit einigen wenigen und sehr langsamen Hirnfressern zu tun. Bei größeren Horden oder spezielleren Gegnern (Explosion-Zombies! Was sonst?) kann es schon mal brenzlig werden, sodass die Waffenwahl auch immer situationsbedingt angepasst werden sollte. Die Waffen kann man im Laufe des Spiels upgraden, so dass die Dezimierung der Gegnerschar immer wilder und wuchtiger wird. Angenehm ist dabei, dass das Gameplay 1a auf den Controller abgestimmt ist. Ob mit Joycons, Procontroller oder im Handheldmodus, die Schüsse kommen stets präzise dort an, wo es dem Zombie so richtig schmerzt und das ist bekanntlich der Kopf. Trifft man diesen bei den Schlurfenden immer wieder und in rascher Folge entsteht so ganz schnell eine nette Combo mit entsprechendem Highscore. Durch die Jagd nach Punkten und dem höchstmöglichen Ranking entsteht echtes Arcade-Feeling, was natürlich stark auf Kosten des Horroraspekts geht. Gruselig wird es bei Zombie Army eher selten. Dafür wummst es aber immer wieder gewaltig und vor allem die X-Ray Animationen werden sanftere Gemüter dennoch abschrecken. Es geht in diesem Titel, selbst an ähnlichen Titeln gemessen, schon sehr brutal zu und diese, auf die Spitze getriebenen Gewaltphantasien in Kombination mit bereits verstorbenen Deutschen Soldaten und Hakenkreuzen werden definitiv nicht jedermanns Geschmacksache sein. Allerdings dürfte die solide Fanbase der Nazi-Zombies in Film und Spiel genau diese Aspekte abfeiern – ganz im Gegensatz zur bald aufkommenden Monotonie.

Ladehemmung

Während das Spielprinzip vor allem zu Beginn sehr launig daherkommt, nutzt es sich doch mit zunehmender Dauer ein wenig ab. Insgesamt kann man, dank der enthaltenen DLCs, bestimmt zwischen 15 und 20 Stunden in diesem Universum verbringen, aber ob man das auch will, steht auf einem anderen Blatt. Es gibt zwar jede Menge Collectibles, aber diese verändern das Spiel in den allermeisten Fällen kaum bis gar nicht. Das ist vor allem deshalb so schade, weil auch die Missionsziele eher monoton ausfallen. Den Weg von A nach B finden, alle Zombies vernichten oder auch mal ein Paket abholen – das reicht am Ende nicht aus, um über ein launiges Spielprinzip mit hohem Gewaltfaktor hinaus anderweitig zu begeistern. Die leider etwas rar gesäten Zwischensequenzen bringen zwar ein wenig Pepp ins Geschehen, aber gerade im Einspielermodus, kann einem nach ein paar Stunden schon die Puste ausgehen. Im Multiplayer sieht dies tatsächlich ein wenig anders aus, obwohl gerade im Zusammenspiel mit 3 Onlinefreunden ein wenig mehr taktisches Geplänkel schön gewesen wäre.

Vorzeigeportierung

In technischer Hinsicht kann Zombie Army 4 wirklich begeistern. Würde man nicht wissen, dass es sich um eine Portierung handelt, man würde es selbst auch nicht erahnen. Der Sound ist immer On Point und beansprucht die Boxen, wie es sich für ein Spiel dieser Kategorie gehört.

Die visuellen Abstriche im Vergleich zu anderen Versionen sind sehr sinnvoll gehalten und die Bildrate bleibt stets stabil bei 30FPS. Den Horror, den die Entwickler bei der Programmierung des Ports gehabt haben sollen, merkt man der finalen Version zumindest in keiner Sekunde an. Es ist, auch im Handheldmodus, ein sehr stimmiges Erlebnis und kann deshalb auch für Kenner und Liebhaber des Originals durchaus einen Blick wert sein, denn zum ersten Mal ist dieser Zombiekracher auch unterwegs genießbar. Wie man die Bilder allerdings dem Sitznachbarn in der Bahn erklärt, muss jeder selber wissen.

Fazit

Zombie Army 4: Dead War ist auf der Switch ein Zombie-Trash-Erlebnis, der allerfeinsten Sorte. Leider geht dem Spiel auf Dauer ein wenig die Puste aus, denn den Missionen fehlt es ein wenig an Abwechslung. Die Technik hingegen kann sich absolut sehen lassen und die Entwickler haben sich bei dieser Portierung nicht lumpen lassen – die Leistung der Switch wird optimal genutzt, es entsteht ein sehr stimmiges Gesamterlebnis für volljährige Spieler. Die derart gewaltverherrlichende Vernichtung von Nazizombies unter Hakenkreuzfahnen wird nicht jedem schmecken, aber einigen dafür um so mehr.

Grafik
9
Sound
8.5
Multiplayer
8.5
Gesamt
8

verfasst von „MatEusZ“

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Vielen Dank an die Firma RebellionInteract für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 29.April.2022 - 10:46 Uhr