So genial die Idee auch ist, umso schlechter ist die Umsetzung. Während Grafik und Sound noch einigermaßen überzeugen können, sorgt vor allem der unfaire Schwierigkeitsgrad für viel Frust im Spiel. Anfangs macht es zwar sehr viel Spaß, gegen Mitte ist dafür dann häufig nur noch Frust angesagt. Eigentlich schade, denn hier hätte Nintendo deutlich mehr draus machen können. Hoffentlich lernen sie bald aus ihren Fehlern und schaffen in Zukunft wieder Innovationen, die auch auf Dauer Spaß machen!
Spieletest: Yoshi`s Universal Gravitation GBA
Weitere Infos
Releasedate:32. April 2005


Anzahl der Spieler: 1
Leser-Meinungen: 1 Meinungen
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Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- geniale Idee
- Negativ:
- teilweise unfair
Es gab ein Buch, das Dinge in Papier bannen konnte. Das ‚Verbotene Aufklappbuch’!!! Hongo, der große Geist des Buches, besaß dessen Magie. Er sah, dass Bowser, König der Koopas, überall für Ärger sorgte. Hongo blieb keine Wahl. Er sperrte Bowser in das Buch. Bowsers letzte Randale fand auf Yoshis Eiland statt. Aber das ‚Verbotene Aufklappbuch’ hielt nicht nur Bowser gefangen. Ganz Yoshis Eiland wurde in die Geschichte gesperrt! Als Yoshis Angst immer größer wurde, erschien ihm jemand: ein einzelner kleiner Geist: „Ich bin der kleine Geist des Buches. Ich liebe Überraschungen. Ich wollte nicht, dass die ganze Insel gefangen wird. Aber wenn Hongo erst in Fahrt ist, kann ihn niemand aufhalten. Ich wurde gefeuert, weil ich meinen Mund nicht halten konnte. Wir Geister haben zwar Macht, doch offensichtlich nicht genug. Es tut mir leid. Es gelang uns nicht, nur Bowser einzusperren. Aber erreichst du die letzte Seite des Buches und findest einen Weg, Bowser einzusperren, dann wird Hongo vielleicht seine Meinung ändern. Vielleicht lässt er Deine Insel wieder frei. Andere Geister bewachen andere Seiten des Buches. Möchtest du die Seiten blättern, höre auf die Worte der Geister. Und dann zeig ihnen, was Du drauf hast. Es gibt insgesamt sechs Geister. Überzeugst du sie alle, lassen sie dich zur letzten Seite gehen. Dort lauert Bowser. Hey! Sei nicht böse. Als Zeichen meines Bedauerns verleihe ich Dir eine wahrlich erstaunliche Gabe! Ich schenke Dir die Macht, die gesamte Welt zu neigen! Sieh nur! Probiere es aus.“
Nach dieser sehr niedlich animierten Einleitung beginnt Kapitel 1 beim ‚Geist der Niedlichkeit’. In jedem Kapitel muss Yoshi nun eine unterschiedliche Anzahl von Gebieten betreten und dort jeweils eine oder mehrere Aufgaben erfüllen. Jedes Gebiet ist wiederum in mehrere Seiten eingeteilt, die einen kurzen Levelabschnitt beinhalten. Die meisten Abschnitte sind in unter 15 Sekunden spielbar und beeindrucken somit nicht unbedingt durch ihre Größe. Erreicht Yoshi das Ziel und erfüllt dabei alle Aufgaben, dann bekommt er eine Medaille. Wenn er in einem Kapitel genug Medaillen gesammelt hat, dann darf er ins nächste Kapitel, also auf die nächste Seite des Buches. Das erste Kapitel ist recht kurz und soll den Spieler mit der Steuerung vertraut machen:
Beeinflusse die Schwerkraft
Kaum hat Yoshi das erste Gebiet betreten, wird klar, dass er nicht weit kommt, wenn er nur nach links oder rechts läuft. Denn oftmals stellen sich ihm Hindernisse in den Weg, die er nur überwinden kann, wenn sich die Welt um ihn herum verändert. Doch zum Glück hat er ja die Gabe, die gesamte Welt zu neigen. Das funktioniert wie folgt:
Steht Yoshi vor einer senkrechten Wand, neigt man einfach den GBA so, dass die Wand nicht mehr ganz so steil ist und Yoshi kann sie problemlos erklimmen. Doch das ist nicht die einzige Möglichkeit, diese Gabe zu nutzen. Es ist möglich die Umwelt zu verändern, indem durch Neigung des GBA Wege auf- oder zugerollt, Schiffschaukeln betrieben, Wasserstände beeinflusst oder Kugeln durch die Gegend gerollt werden. Alles in allem bereitet dies große Möglichkeiten, um ein völlig neuartiges 2D-Jump&Run zu erschaffen.
Anfangs ist diese Funktion noch ein wenig ungewohnt und dementsprechend schwergängig kommt man voran. Die Lernkurve ist allerdings sehr steil, so dass man in den unteren Kapiteln schnell Fortschritte macht. Allerdings nimmt der Schwierigkeitsgrad recht schnell zu, so dass man spätestens ab dem vierten Kapitel wirklich Übung braucht um die Aufgaben der Geister zu erfüllen. Diese sind zwar nicht besonders innovativ, bieten aber dennoch ausreichend Abwechslung. So muss man entweder eine gewisse Anzahl Münzen oder Äpfel sammeln, Gegner besiegen oder Zeit unterbieten. Besonders die Gebiete mit Zeitbeschränkung haben es in sich und erfordern einiges an Training, bevor man sie mit der Goldmedaille meistern kann.
Nur mäßiger Umfang oder künstlich in die Länge gezogen?
Anfangs denkt man, dass man sich dem Ende mit sehr großen Schritten nähert, viel zu großen Schritten um genau zu sein. Ein Durchschnittsspieler schafft die einzelnen Gebiete meistens in unter 2 Minuten und da die ersten drei Kapitel jeweils maximal 8 Gebiete beinhalten, dauert es in der Regel keine halbe Stunde bis man die Hälfte geschafft hat. Zumindest denkt man das. Denn danach wird es knackiger, und man schafft nicht mehr alles bei ersten oder zweiten Mal. Allerdings liegt das meistens daran, dass der Schwierigkeitsgrad nicht nur zu hoch, sondern geradezu unfair ist. Spätestens im ersten Bosskampf nach Kapitel 4 steigt der Frustfaktor ins Unermessliche und man braucht Nerven wie Stahl um das Spiel nicht wegzulegen.
Auch nach diesem Bosskampf ändert sich das nicht. Und so steigt die Unlust von Gebiet zu Gebiet. Erfolgserlebnisse werden sofort wieder zunichte gemacht, da man direkt wieder vor einem scheinbar unlösbaren Problem steht. Dies liegt vor allem an der Beeinflussung der Umwelt, denn der Sensor reagiert nicht immer so, wie man das gerade will. Hält man den GBA auch nur ein kleines bisschen schief, werden viele Abschnitte schon absolut ungenießbar. Wenn man daneben auch noch darauf achten muss, alle Aufgaben zu meistern und das Ziel zu erreichen, ist man sehr schnell an seinen Grenzen angekommen. Dazu kommt, dass man das Spiel nur spielen kann, wenn man einen stabilen und aufrechten Sitzplatz hat. Sobald es ein wenig wackelt oder man im Bett liegt, bekommt man die nötigen Drehungen nicht mehr mit der erforderlichen Schnelligkeit und Genauigkeit hin.
Man merkt zwar, dass es immer einfacher wird, je mehr Training man hat, allerdings verliert man einfach die Lust am trainieren, wenn man die selbe Seite zum zwanzigsten Mal wiederholen muss. Man darf zwar immer wieder auf der aktuellen Seite anfangen, wenn man stirbt; sind jedoch alle Leben verbraucht, muss man das Gebiet wieder ganz von vorne beginnen. Auch das fördert nicht unbedingt die Langzeitmotivation. Dies alles führt zwar dazu, dass man doch ein paar Stunden braucht um das Ende zu erreichen, allerdings deutlich zu Lasten des Spielspaßes.
Knuddeloptik und Quietschsound
Wie nicht anders zu erwarten, besticht das Spiel auch nicht durch realistische Grafiken und pompösen Orchestersoundtrack. Die Optik wirkt wie ein Mix aus Yoshis Island und Super Mario World. Die Hintergründe sind knallbunt und sorgen für eine rundum gelungene Atmosphäre, die durch die Musik und die typischen Yoshi-Geräusche perfekt zum Spiel und der eigentlichen Zielgruppe passt. Jüngere Videospieler und Frauen werden sich mit Sicherheit schnell in den Look des Spiels verlieben während alle andern wohl Nintendo ein weiteres Mal wegen ihrer kindlichen Spiele auslachen werden. Doch die Optik alleine bestimmt ja nicht den Spielspaß den ein Spiel bietet, wie jeder gute Nintendofan wissen sollte...
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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 21.Mai.2005 - 17:18 Uhr