Spieletest: Xenoblade Chronicles WII

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Weitere Infos

Releasedate:
19. August 2011

USK 12 keine Onlinefunktion Remote Nunchuk Classic Controller unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: 3 Meinungen

Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen

Specials: roter Classic Controller Pro (bei der Limited Edition)

Plus / Minus

Positiv:
einzigartige, riesige Spielewelt
tolles Kampfsystem
genialer Soundtrack
fesselnde Handlung
Negativ:
fehlender Mehrspieler-Modus
kleine Probleme in der Lippensynchronität

Helden unterwegs

Während man mit seiner Heldentruppe unterwegs ist, gelangt man an die verschiedensten Orte. Überall gibt es etwas zu entdecken, Rohstoffe zu sammeln oder Personen, mit denen man reden und/oder tauschen kann. Wichtig ist auch immer die Harmonie der Truppe. Immer wieder gibt es Orte, an denen „Harmoniegespräche“ möglich sind. Im Laufe dieses Gesprächs muss man oft zwischen verschiedenen Gesprächsoptionen wählen, damit sich die Mitglieder der Gruppe besser kennenlernen. Deine Entscheidungen wirken sich dann auf die Harmonie der Truppe aus. Solche Gespräche sind immer nur zwischen zwei Personen möglich, welche je nach Örtlichkeit vorgegeben oder momentan überhaupt noch nicht möglich sind, da sich das notwendige Mitglied nicht in der Nähe befindet.

Harmoniegespräche sind auch mit anderen Koloniebewohnern möglich. Diese gehen aber komplett automatisch. Je öfters man mit verschiedensten Personen spricht oder Nebenquests absolviert, desto mehr steigt deine Harmoniestufe und man erhält Harmoniemünzen (dazu etwas später). Xenoblade Chronicles wurde mit einer Vielzahl an Nebenaufgaben vollgepackt, die einem nicht nur zu neuen Freundschaften, sondern auch zu Erfahrungspunkten, Geld und Items verhelfen. Diese werden natürlich für Ausrüstung und Einkäufe verwendet.

Im Spiel gibt es auch eine Tag- und Nachzeit. Manche Personen trifft man nur zu bestimmten Uhrzeiten bzw. gewisse Quests lassen sich nur an gewissen Zeiten ausführen. Auch hier wurde dem Spieler eine kleine Hilfe zur Seite gelegt. Erstens kann man im Menü nachsehen, wen man schon aller getroffen hat und zu welcher Uhrzeit diese anzutreffen sind. Auch lässt sich jederzeit der Status der angenommenen Aufträge einsehen. Weiters gibt es die Möglichkeit, die Uhrzeit nach belieben zu verstellen, also die Stunden vor- und zurückzudrehen. Je nachdem, was man gerade erledigen möchte.

Auf in den Kampf

Das Kampfsystem von Xenoblade unterscheidet sich wesentlich von den für viele Japano-RPGs üblichen, rundenbasierten Schlachten. In jeder Ecke der Spielewelt begegnet man immer wieder irgendwelchen Kreaturen und Monstern. Diese sind auch sichtbar und somit gibt es nicht nach allen paar Schritten Zufallskämpfe. Grundsätzlich liegt die Entscheidung beim Spieler selbst, ob er sich in einen Kampf stürzt oder nicht. Es ist bloß ein Anvisieren und der richtige Knopfdruck notwendig. Es gibt aber auch Gegnertypen (welche durch spezielle Symbole gekennzeichnet sind) die einen automatisch angreifen. Manche reagieren nämlich auf Geräusche, andere darauf, wenn sie mit eurer Party Blickkontakt aufnehmen. Andere wiederum sind Gruppenloyal und auf einmal hat man es nicht nur mit einem, sondern gleich mit mehreren Gegnern zu tun.

Wie andere Rollenspiele verfügt auch Xenoblade über ein Levelsystem. Das Level der Feinde ist immer über diesen präsent und nach dem Sieg erhält man EP (Erfahrungspunkte) und TaP (Talentpunkte). Je nachdem erhöht sich danach auch dein aktuelles Level und man erhält Items. Auch wichtig ist der Mut eines Gruppenmitgliedes. Es gibt hier fünf verschiedene Mutstufen. Je höher diese ist, desto größer ist die Chance, einen kritischen Treffer zu landen. Was für unsere Helden „Mut“ ist, ist für die Gegner „Wut“. Gerät ein Gruppenmitglied ins Visier eines Gegners, wird dieser mit einem roten Ring gekennzeichnet. Die Angriffe gelten nun fast nur noch diesem einen Charakter. Natürlich ist dies die Chance für die anderen spezielle Angriffe (zB von hinten) auszuführen.

Während des Kampfes kann man seiner Gruppe auch Befehle erteilen, wie beispielsweise „Alle auf einen“, „Freier Kampf“ oder „Alle zu mir!“. Setzt man den Gegner unter Druck und verwendet viele Techniken, so füllt sich eine Gruppenleiste. Ist diese voll, lässt sich eine Angriffskette ausführen. Diese unterbricht vorerst alle Gegneraktionen und ermöglich deinen Helden eine Reihe an Techniken einzusetzen. Ein Vorteil im Laufe des Spielabenteuers sind die Visionen von Shulk. Sie warnen einen vor tödlichen Angriffen, um entweder die Gruppe zu informieren oder um sich selbst in Sicherheit zu bringen.

Doch wie kämpft man und setzt Techniken ein? Startet ein Kampf, so öffnet sich auch ein „Kampfmenü“. Der Kampfstil ist eine Mischung aus rundenbasiertem und freiem Kampf. Man braucht schon ein paar Kämpfe, um sich an das Kampfsystem zu gewöhnen und um wirklich alle Feinheiten raus zu haben. Danach macht es aber einfach nur Spaß. Hat man also ein Battle gestartet, so kämpft jeder Charakter für sich selbst. Im Gegensatz zu rundenbasierten Kämpfen sind Bewegungen deines Charakters möglich, um Angriffen auszuweichen oder um sich einfach nur etwas Abstand zu verschaffen. Im Normalfall Shulk, schwingt dieser sein Schwert von alleine, wenn man sich in Gegnernähe aufhält. Auch deine Freunde führen zur selben Zeit Angriffe aus. Im Kampfmenü lassen sich aber auch spezielle Techniken ausführen. Hat man eine bestimmte Wahl getroffen, braucht man nur mehr mit a bestätigen. Techniken können unterschiedliche Effekte und Angriffsmuster aufweisen. Während manche den Angriff verstärken (Spezialattacken), heilen andere Charaktere. Die verschiedensten Technikgattungen, sind durch spezielle Farben gekennzeichnet. Mittels der bereits erwähnten „Angriffskette“ kann man auch seine Freunde Spezialattacken ausführen lassen. Dies ist oft nötig, um vor allem stärkere Gegner umzuhauen und zu besiegen.

Die Techniken lassen sich aber nicht unbegrenzt ausführen. Nachdem eine ausgeführt wurde, wird diese grau und ist für eine bestimmte Zeit nicht einzusetzen. Nach Ablauf der Zeit wird diese wieder hell und kann erneut verwendet werden. Je nach Aktion ist die Länge der Wartezeit unterschiedlich. Das Gute daran ist, man braucht keine Items einzusetzen um aufzuladen. So kann es in wichtigen Kämpfen nie dazu kommen, dass einem die Items und somit die Angriffsvorteile ausgehen.

Angeschlagene Kumpanen lassen sich nicht nur mittels verschiedenster Techniken, sondern auch mittels b unterstützen. Man muss sich aber in der Nähe eines Freundes aufhalten. So kann man diese „Aufmuntern“, ihnen einfach nur „Helfen“ (weckt am Boden liegende, ohnmächtige oder schlafende Gefährten) oder sogar „Wiederbeleben“. Zu Beginn eines Kampfes stärkt man die Moral der Truppe mit einem „Angriffsruf“ oder während des Kampfes mit „Zurufen“ (steigert Mut eines Charakters, der einen kritischen Treffer einstecken musste). Gibt es die Möglichkeit eine dieser Dinge auszuführen, so erscheint der passende Button im Spiel, welchen man dann im richtigen Moment drücken muss.

Das Kampfsystem wird mit der Zeit immer anspruchsvoller und steigert sich im Laufe des Spiels, um auch Neulinge nicht zu überfordern. Der Spielfortschritt lässt sich jederzeit abspeichern. Wichtig ist auch immer die Auswahl der passenden Ausrüstung. Es gibt im Spiel eine Vielzahl an Rüstungen, Helmen, Waffen etc., die man auch durch „Juwelen“ verbessern kann. Besiegt man Gegner, so kann es vorkommen, dass man spezielle Ätherkristalle bekommt. Diese lassen sich ab einem gewissen Punkt im Spiel zu „Ätherjuwelen“ schmieden. Auch hier ist eine gewisse Technik gefragt, damit der Schmiedevorgang auch erfolgreich ist. Diese sogenannten Juwelen erhöhen gewisse Funktionen, wie beispielsweise die Angriffsstärke, die max. KP, die Blockrate usw.

Auch gibt es, wie bereits erwähnt, Talentpunkte. Hat man eine gewisse Anzahl erreicht, so lassen sich neue Talente erlernen. Dazu gibt es Talentbäume, welche je nach Charakter unterschiedlich sind. Talente eines Zweiges müssen in der Reihenfolge von oben nach unten gelernt werden. Mittels der bereits gesammelten Harmoniemünzen lassen sich Talente mit anderen Charakteren verknüpfen. Bereits bekannte Techniken lassen sich durch die gesammelten „Technikpunkte“ aufleveln. Das alles hört sich jetzt nicht nur sehr komplex an, ist es nämlich auch.

Ein Universum ohnesgleichen

Die Spielweise und die Aufmachung von Xenoblade Chronicles sucht seinesgleichen. Die Welten sind, wie schon öfters erwähnt, einfach bombastisch. Oft verliert man sich an Orten, um die Aussicht auf die bis ins liebevolle Detail gestaltete Spielewelt zu genießen. Das Spiel verfügt über einen eigenen Charme und farbenfrohe Areale.

Besonders wertvoll macht das Game der Soundtrack. Natürlich ist die Gestaltung für Wii-Verhältnisse spitze, dennoch lebt das Spiel von der Hintergrundmusik. Selten gibt es so geniale Stücke wie in Xenoblade. Der Soundtrack ist mitreißend und erinnert an Oscar gekrönte Filmmusikstücke einiger Blockbuster. Jede Umgebung hat seine eigene Geräuschkulisse und diese geht ins Ohr, wirkt nie fehl am Platz und passt zur momentanen Situation. Kurz gesagt, der Soundtrack verleiht dem Spiel eine besondere Note. Das Spiel ist komplett synchronisiert, aber leider nur in Englisch oder Japanisch. Natürlich gibt es aber deutsche Untertitel. Ein kleiner Minuspunkt ist vielleicht, dass die Synchronisierung des Öfteren nicht mit den Mundbewegungen der Charaktere zusammenpasst.

Grafisch hat man sich vielleicht mehr erwartet. Doch über Mankos wie mittelmäßige Texturen, teils unscharfen/pixeligen Grafiken und plötzlich aus dem Nichts auftauchende Dinge/Personen kann man getrost hinwegschauen. Zu mitreißend sind Handlung, Soundtrack und die traumhafte Spielwelt.

Seite

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Fazit

Abgesehen von älteren Titeln sucht Xenoblade im aktuellen Spieleregister seinesgleichen und steht allein auf weitem Flur im Rollenspielsektor (vor allem auf Nintendo-Konsolen). War es früher auf dem Super Nintendo gang und gäbe auf ein großartiges Rollenspiel zu stoßen, ist es heutzutage nicht so einfach. Wir können aber Nintendo ein großes „DANKE“ sagen, dass sie Xenoblade Chronicles nach Europa gebracht haben. Das Spiel glänzt durch Detailreichtum, einer durchaus spannenden Hauptstory und einem genialen Soundtrack. Nicht zu vergessen ist diese großartige und atemberaubende Spielewelt, welche schwer zu beschreiben ist, da es kaum Vergleichbares gibt. Die Sichtweite von einem Ort zum anderen ist gigantisch. Die Plätze im Spiel sind einfach nur schön, ob man jetzt das Gras, die Bäume, den Wind oder irgendwelche Skylines von Kolonien beobachtet. Es sieht einfach verdammt gut aus und kleinere Mankos im Grafikdesign übersieht man einfach. Wer braucht HD-Grafik, wenn das Game unterm Strich fad ist. Xenoblade reißt einen mitten ins Geschehen und ist von der ersten Minute an spannend und fesselnd. Immerhin hat man nach der Hauptstory ca. 50 bis 60 Stunden hinter sich, sogar ca. 100 Stunden inkl. Nebenquests. Dieses Spiel ist ein wirklicher „Must-Have-Titel“ und hat einen sehr tollen Eindruck hinterlassen. Wer es also noch nicht hat, ab in die Geschäfte und holt es euch. Vielleicht habt ihr auch noch etwas Glück und ergattert die „Limited Edition“ mit einem roten Classic Controller Pro.

Grafik
8
Sound
9
Gesamt
9

verfasst von „Ulrich“

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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 02.September.2011 - 10:50 Uhr