Spieletest: XGIII - Extreme G Racing NGC

Screenshot Screenshot Screenshot

Weitere Infos

Releasedate:
1. Mai 2002

USK 6 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-4

Leser-Meinungen: 9 Meinungen

Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Karriere-Modus für 2 Spieler
gelungene Streckenführung
sehr guter Sound
ungeheure Geschwindigkeit
Negativ:
kleine Ruckler
kein 60Hz Modus

Zu Fuß zu gehen ist dir zu langweilig? Fahrrad fahren ist dir auch zu langsam? Du willst das Extreme? Dann ist XGIII - Extreme g Racing genau das Richtige für dich!
Steige auf´s Motorrad und rase über waghalsige Strecken zur Pole Position, Acclaims Future-Racer geht in die dritte Runde.

Aus den Fehlern der beiden Vorgänger, die zu ihrer Zeit auf dem Nintendo 64 Erfolge feierten, hat man gelernt. Viele Nörgler kritisierten die zu kurvige Streckenführung, Nebelschwaden, die die Sicht erschwerten und die zu große Wirkung der Waffen auf den Spielverlauf. Doch nicht nur diese Kritikpunkte wurden verbessert, XGIII bietet noch viele andere Neuerungen.

Startest du das Spiel werden dir nach dem Titelbildschirm fünf Möglichkeiten geboten fortzufahren: Neue Karriere, Team-Karriere, Laden, Arcade und Optionen. Als Solospieler steigst du sofort ins eigentliche Spiel ein und entscheidest dich für "Neue Karriere". Hier stehst du auch schon vor einem der neuen Spielelememte. Wo man sich in den Vorgängern einfach für eines, der zur Auswahl stehenden Bikes entschied, muss man nun zunächst ein Team aus 5 (+1 erspielbares) auswählen. Als einer von zwei Teamfahrern startet ihr nun eure Rennen. Von 250G, der niedrigsten Liga-Klasse, bis hin zur 1000gG-Klasse steigert sich die Geschwindigkeit eurer Fahrzeuge und somit auch der Schwierigkeitsgrad.
Leider hat die Tatsache, dass ihr Mitglied eines Teams seid, keine Auswirkungen auf den Spielverlauf des Einspieler-Modus. Euer Teamkamarade wird euch weder auf irgendeine Art und Weise hilfreich zur Seite stehen, noch bringt er euch bei guter Platzierung seinerseits Punkte. Für euch ist er ein Gegner, wie alle anderen Fahrer auch.

Bei den Rennen selbst geht es sehr rasant und actionlastig zur Sache. Ihr startet stets als letzter der 12 Fahrer und müsst versuchen euch soweit wie möglich nach vorne zu kämpfen. Dafür habt ihr zwei Möglichkeiten: Waffen verschiedenster Art, sowie die Fähigkeit zu boosten. Diese Funktionen sind jedoch am Anfang jedes Rennens noch deaktiviert. Erst ab einem bestimmten Streckenpunkt könnt ihr diese nutzen um euch Vorteile zu verschaffen. Bis dahin ist einfaches, waffenloses Gerangel um die bessere Position angesagt. Wurde die Schußmöglichkeit und der Booster jedoch erst einmal aktiviert, geht es richtig zur Sache.
Eure Kontrahenten scheuen nicht davor von ihren Waffen Gebrauch zu machen und euch so zu verlangsamen und kostbare Energie zu rauben. Warum sollten sie auch? Du kannst, und solltest, dich auch wehren! Nur so kannst du an die Spitzenposition gelangen.
Dabei solltest du stets deine Anzeigen, Waffenenergie und Schild, im Auge behalten. Ist deine Waffenenergie aufgebraucht kannst du keine Waffe mehr nutzen bis du diese durch das Überfahren eines Energiefeldes wieder aufgeladen hast.
Genauso verläuft es mit dem Schild. Geht die Schildenergie dem Ende zu solltest du möglichst versuchen die Bande und Schüsse deiner Gegner zu vermeiden, bis du ein Energiefeld erreichst. Doch die Schildenergie hat noch eine andere, sehr wichtige Funktion: sie ist verbunden mit der Boost-Funktion. Hast du zuwenig Schildenergie, kannst du den Boost nicht mehr nutzen; und setzt du zu oft den Boost ein, kannst du nicht mehr viele Schüsse deiner Gegner einstecken. Du drohst zu explodieren, womit das Rennen vorbei wäre.
Mit dieser Verbindung zwischen Schild und Boost kommt ein taktischer Aspekt ins Spiel. Nicht nur, dass ihr selber aufpassen müsst den Boost zu oft zu nutzen und euch so in Gefahr zu bringen, sondern ihr nehmt euren Kontrahenten auch die zum Boost wichtige Energie indem ihr sie beschießt.

Auch neu in XGIII ist die Möglichkeit eure Bikes aufzurüsten. Desto besser eure Endplatzierung ausfällt, desto mehr Geld erhaltet ihr um euch Boni für euer Fahrzeug zu kaufen. Von stärkeren Motoren über verschiedene Waffensysteme bis hin zu Bike-Upgrades habt ihr eine interessante Mischung zur Auswahl.

Die zehn verschiedenen Strecken des Spiels sind besser gelungen als in den beiden Nintendo64-Vorgängern. Waren die Umgebungen der Strecken früher zu futuristisch aufgebaut, so fallen diese im aktuellen Nachfolger weitaus realistischer aus. Die Strecken wirken sehr viel "vertrauter".
Auch der von vielen bemängelte Streckenverlauf wurde stark verbessert. Aufeinanderfolgende Haarnadelkurven, wie man sie aus den Vorgängern kennt, sind selten geworden. Desweiteren sind die Strecken im Durchschnitt breiter. Dadurch landet man seltener in der Leitblanke.

Der überaus positiv herausragende Team-Karriere-Modus macht den gesamten Einspieler-Karriere-Modus für zwei Spieler nutzbar. Selten kommt es vor, dass ein Zweispieler-Modus die selben, oder sogar noch höhere Qualitäten aufweist als der Einspieler-Modus. Doch hier wurde der ganze Karriere-Modus auf zwei Spieler übertragen. Dazu kommt, dass hier echtes Teamwork gefragt ist. Der zweite Fahrer des ausgewählten Teams ist hier kein Gegner mehr, sondern euer Mitspieler. Beide Spieler müssen eine bestimmte Position erreichen um wertvolle Preisgelder zu bekommen, sich weiter auszurüsten und überhaupt ins nächste Rennen zu gelangen. Hütet euch also davor auf euren Teamfahrer zu schießen und ihm so wichtige Energie zu nehmen oder ihn sogar zu zerstören. Denn auch sein Preisgeld ist für das Weiterkommen im Spiel ausschlaggebend!

Neben dem Zwei-Spieler-Modus bietet XGIII-Extreme g Racing auch noch einen Modus für 3 und 4 Spieler. Dieser besteht jedoch aus einfachen Arcade-Rennen. Auf der einen Seite nichts Besonderes, auf der anderen Seite jedoch exklusiv in der GameCube-Version enthalten. Man kann sich also freuen überhaupt einen soliden Mehrspieler-Modus bekommen zu haben.
Die Mehrspieler-Battle-Modi aus den Vorgängern sucht man allerdings vergebens, wirklich vermissen wird sie aber wahrscheinlich niemand.

Die Optionen bieten leider nicht alle Einstellungsmöglichkeiten, die man sich erhofft. Die Möglichkeit die Tastenbelegung der Controller zu ändern, den Rumble Effekt auszuschalten, sowie die Lautstärke Musik- und Soundeffekte einzustellen gehören mittlerweile zum Standard. Die Dolby Surround Sound Unterstützung fällt positiv aus. Einen 60Hz-Modus wird man jedoch vergebens suchen. Andere Detail-Einstellungen, wie beispielsweise die Auswahl der anzuzeigenden Bildschirmelemente, vermisst man ebenso.

Technisch kann das Spiel auf ganzer Linie überzeugen.
Bei relativ geringer Geschwindigkeit wird glasklare Optik geboten, die zu begeistern weiß. Die Strecken selbst wurden in schöne Umgebungsgrafiken eingebaut, die zwar teilweise ziemlich eckig wirken, im rasanten Spielgeschehen aber sowieso an euch vorbeirauschen. Dabei wird größtenteils eine stabile, flüssige Framerate geboten. Nur selten, vor allem im 4-Spieler-Modus, kommt es zu kleinen, unschönen, aber nicht weiter störenden, Rucklern.
Bei hoher Geschwindigkeit beginnen die Umgebungsgrafiken jedoch zu verschwimmen. Als eigentlich eindeutige Grafikpatzer steigern diese jedoch ironischerweise das Geschwindigkeitsgefühl. Ob man diese "Effekte" also als negativ oder positiv einstuft bleibt jedem Spieler selbst überlassen. Ich persönlich finde sie irgendwie passend.

Auch der Sound kann begeistern, vor allem im Dolby Surround Modus. So spürt man förmlich das Durchfahren eines Tunnels oder eines Bogens aufgrund der passenden Geräuschkulisse. Auch andere Soundeffekte passen gut zum Spielgeschehen: Motorengeräusche, Waffennutzung, Kommentator usw. können überzeugen, heben sich aber nicht wirklich von anderen Spielen ab. Die Spielmusik passt 100%ig zum Spielgeschehen. Wie bei den Vorgängern dröhnen euch Techno-Songs um die Ohren, an denen sogar Hasser der Computermusik Gefallen finden können. Und wenn dem doch nicht ist, so hat man immernoch die Möglichkeit die Musik in den Optionen stumm zu schalten.

Lediglich der fehlende 60Hz-Modus, ein paar kleine Ruckler und das Fehlen der Computergegner im Vierspieler-Modus trüben den ansonsten sehr guten Gesamteindruck. Der herausragende Team-Karriere-Modus und die gute Streckenführung machen diese kleinen Patzer jedoch wett.

Fazit

Insgesamt ist XGIII - Extreme g Racing ein durchaus gelungenes Game, dass durch einen neuen Karriere-Modus, bessere Streckenführung und tolle Technik lange Zeit begeistern kann. Hier hat man wirklich aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt und (fast) das Beste daraus gemacht. Und denkt nie "Schneller geht´s nicht!", ihr werdet immer wieder eines Besseren gelehrt!

Grafik
8
Sound
9
Multiplayer
9
Gesamt
9

verfasst von „Seppel“

Diesen Artikel teilen:

Vielen Dank an die Firma Acclaim für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 15.Mai.2002 - 17:10 Uhr