Spieletest: Worms 3D NGC

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Weitere Infos

Releasedate:
32. Oktober 2003

USK 0 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1-4

Leser-Meinungen: 3 Meinungen

Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Gameplay perfekt von 2D nach 3D transportiert
abwechslungsreiche Missionen
geniale Multiplayer-Action
tonnenweise Einstellungsmöglichkeiten
Negativ:
nur 1 Controller im Multiplayer einsetzbar
hoher Schwierigkeitsgrad

Für kleine Kinder sind Regenwürmer eine faszinierende Spezies und auch ich habe im zarten Knabenalter die eine oder andere Grausamkeit mit den glitschigen Kriechtierchen angestellt. Hätte ich die "Worms"-Reihe damals schon gekannt, hätte ich die Würmer wohl nur mit Samthandschuhen angefasst, denn seit der britische Entwickler Team17 im Jahre 1994 seinen Strategie-Hit "Worms" auf den Markt gebracht hat, ist allen Computer- und Videospielern eines bewusst: die Würmer schießen zurück!
Über die Jahre hinweg sind uns die Würmer in etlichen Fortsetzungen und Spin-Off's erhalten geblieben, welche allerdings allesamt zweidimensionales Gameplay enthielten. Dass in der Zeit von High-Speed-PCs und extrem leistungsfähigen Spielkonsolen der Schritt nach 3D unumgänglich ist, war sich auch Team17 bewusst. Und da ist es nun: Worms 3D. Ob das Spielprinzip auch in der dritten Dimension noch zu begeistern weiß, versuche ich mit folgendem Text zu klären.

Für alle, die tatsächlich noch nie etwas von der Worms-Serie gehört haben, folgt eine kurze Erklärung, worum es überhaupt geht. Im Grunde handelt es sich bei Worms 3D um ein rundenbasierendes Strategiespiel. Dieses ist allerdings mit einer gehörigen Portion Humor versehen, so dass auch Strategie-Muffel wie ich ihren Spaß daran haben werden. Ihr befehligt ein Team von bis zu sechs Würmern, welches sich auf einem zufällig generierten Schlachtfeld gegenüber einem bis drei weiteren Würmergruppen durchsetzen muss, indem ihr eure Kontrahenten mit Hilfe einer Vielzahl von gewöhnlichen und bizarren Waffen in die ewigen Jagdgründe schicht. Dies geschieht, in dem ihr die Gesundheitsanzeige der Würmer auf null bringt, oder eure Gegner im Wasser versenkt. Dazu führt jedes Team abwechselnd einen Zug durch, bis nur noch ein Team übrig ist, wobei jeder Zug auch zeitbegrenzt ist. Das wäre das gröbste zum Thema Gameplay, gehen wir nun auf die Features ein.

Nach dem ihr die Konsole eingeschaltet habt und das Spiel 10 Blöcke auf eurer Memory Card für sich beansprucht hat, gelangt ihr in das schön aufgeräumte Hauptmenü. Vier Auswahlmöglichkeiten stehen euch dort zur Verfügung: Einzelspieler, Schnellstart, Mehrspieler und Optionen. Schnell erklärt ist der Schnellstart. Dort haben ungeduldige Kenner des Spiels die Möglichkeit, ein Match gegen den Computer auszutragen, bei dem alle Einstellung per Zufall ausgewählt werden. Alle die hingegen Lust und Zeit haben, sich mit den unzähligen Einstellungsmöglichkeiten des Spiels zu beschäftigen, sollten einen Blick in die Optionen werfen. Neben den obligatorischen Sound-, Rumble-, Spracheinstellungen und der Wahl des Schwierigkeitsgrades kann man hier auch noch unzählige Spiel- und Waffeneinstellungen vornehmen. Damit man über die Möglichkeiten dieser Einstellungen bescheid wisst, haben die Entwickler noch die "Wormopedia", eine Art Enzyklopädie, eingebaut. Hier könnt ihr alle wissenswerten Fakten aus dem Worms-Universum nachschmökern. Aber nun haben wir genug konfiguriert, gehen wir zum Spiel selbst über.

Seine gesamte Qualität entfaltet Worms 3D - wie seine Vorgänger auch - im Multiplayermodus. Aber auch für Einzelspieler hat das Game einiges zu bieten. Neulinge sollten zuerst die Trainingskampagnen absolvieren, in denen euch der Umgang mit den Würmern und ihren Waffen Schritt für Schritt erklärt wird. Auch Worms-Profis kann ein Blick hierhin nicht schaden, da die Bedienung durch die zusätzliche Dimension doch ein wenig komplexer geworden ist.
Damit Worms-Spieler genauso leicht den Überblick behalten, wie in den guten, alten 2D-Zeiten, hat Team17 ein meiner Meinung nach sehr gelungenes Kamerasystem eingeführt, bestehend aus 3 Perspektiven. Standardmäßig agiert euer Wurm aus der Verfolgerperspektive, mit der ihr leicht die Welten begehen ähh.. "bekriechen" könnt. Habt ihr eine Distanzwaffe, wie z.B. die Bazooka angewählt, könnt ihr durch das Halten der R-Taste in die First-Person-Sicht schalten, in der ihr euren Gegner mittels Fadenkreuz ganz leicht ins Visier nehmen könnt. Für Waffen, die aus der Luft oder über größere Distanzen abgefeuert werden, solltet ihr die Vogelperspektive benutzen, welche ihr durch Halten der L-Taste aktiviert. Diese Sicht eignet sich auch gut dafür, sich einen Überblick über die Verteilung der Würmer am Schlachtfeld zu verschaffen. Wenn man sich einmal mit der Kamerawahl vertraut gemacht hat, wird man keinerlei Probleme mit der Übersichtlichkeit mehr haben. Auch die restliche Aktionsmöglichkeiten gehen leicht von der Hand. Gesprungen wird mit dem B-Button, zweimal B schnell hintereinander führt einen Rückwärtssalto aus, mit dem noch höher gelegene Stellen erreicht werden können. Mit X öffnet ihr eure Waffenleiste, in der ihr auswählen könnt, auf welche Weise eure Kontrahenten das Zeitliche segnen sollen. Mit dem A-Knopf wird die Waffe dann abgefeuert. Gesteuert wird euer Charakter mit dem Analog-Stick, mit dem C-Stick könnt ihr noch die Kamera nachjustieren. Mit dem digitalen Steuerkreuz könnt ihr euren Wurm noch im Stand drehen, was eigentlich selten benötigt wird. Ansonsten war es das schon, was die Steuerung angeht.
Nachdem ihr dies alles im Lernprogramm erklärt bekommen habt, könnt ihr euch an die Kampagnen wagen. Hier geht es darum unterschiedliche Einsätze zu bestreiten, in denen euer Ziel, die zur Verfügung stehenden Waffen und Würmer sowie der Schauplatz immer variieren. Highscorejäger können sich noch am Contest-Modus versuchen. Dort geht es z.B. darum, in einer gewissen Zeit so viele Zielscheiben, wie möglich zu treffen, wobei man für jeder Treffer einen Zeitbonus erhält. Diese Modi allein dürften euch schon eine ganze Weile beschäftigen, was zum Teil auch an dem hohen Schwierigkeitsgrad der Kampagnen liegt, aber so richtig die Post ab geht erst im Multiplayer-Modus.

Dort habt ihr die Möglichkeit, mit bis zu vier menschlich gesteuerten Teams in die Schlacht zu ziehen. Ihr könnt natürlich auch eure eigenen Teams generieren. Dazu wählt ihr einfach einen Team-Namen, die Namen für die sechs Würmer eurer Gruppe, eure Flagge, die Sprache eurer Würmer, den Grabstein, den ein getöteter Wurm hinterlässt und eure Spezialwaffe aus. Hat jeder sein Team ausgewählt, könnt ihr noch Einstellungen zum Schwierigkeitsgrad vornehmen, ein Spielfeld nach euren Bedürfnissen generieren lassen und dank der Slot-Machine auch noch Bonus-Optionen wie z.B. "niedrigere Schwerkraft" oder "extrastarke Feuerwaffen" vornehmen, bevor das Spiel losgeht. Ihr seht schon, eure Möglichkeiten sind fast unendlich. Das ist auch bei den Waffen nicht anders. Denn euer Arsenal ist sehr umfangreich und beinhaltet neben Bazooka, Schrotflinte, Handgranate und Co. auch die schrägen, Worms-typischen Waffen wie die "Heilige Granate", das Schaf, die "alte Oma" oder die "Wahnsinns-Rinder", um nur einige Beispiele zu nennen. Einziges Manko ist hier, dass man leider nur einen Controller für die Multiplayer-Matches benutzen kann und diesen immer an die Person weiterreichen muss, welche danach an die Reihe kommt. Das kann schon zu einigen hektischen Momenten führen. Vor allem wenn sich die Mitspieler nicht einig sind, wer als nächstes an der Reihe ist, oder wenn ein frustrierter Kollege den Controller einfach nicht hergeben will und euren Wurm danach "versehentlich" in Meer stürzen lässt. Aber auch dies kann den Spielspaß nicht trüben.

Dieser Spielspaß wird auch durch die technische Umsetzung unterstützt. Dies mag jetzt zwar komisch klingen, da das Spiel sowohl visuell als auch akustisch doch höchstens mittelmäßig ist. Wer allerdings genauer hinsieht und hinhört, wird bemerken, dass Team17 den Fokus bei der Technik genau auf die Gebiete gesetzt hat, die schon immer ausschlaggebend für die Worms-Serie waren.
Nehmen wir zuerst die Grafik her. Diese hat einen nicht wirklich berauschenden Polycount und auch keine aufwendigen Texturen. Jedoch wurde einer der wichtigsten grafischen Punke der Serie, nämlich die komplette Zerstörbarkeit der Umgebung, perfekt in 3D umgesetzt. Der zweite große Pluspunkt sind die Animationen der Würmer, welche wirklich liebevoll gestaltet wurden, von den Gesichtsanimationen der Charaktere bis hin zu deren Sterbeanimationen. Diese werden garantiert für einige Lacher sorgen.
Das gleiche gilt für den Sound. Bis auf das wirklich geniale Titellied, dass euch durch die Menüs begleitet, bietet das Game keine wirklichen Hintergrundmelodien. Die Soundeffekte sind allerdings erste Sahne. Sowohl die kultigen Geräusche der Waffen als auch die witzigen Sprachsamples der Würmer, die in unzähligen Sprachen zur Verfügung stehen, machen auch im neuesten Ableger der Reihe einen großen Teil vom Charme des Spiels aus.

Alles in allem ist Worms 3D ein würdiger Nachfolger der Kult-Serie und ist sowohl Fan, als auch nicht Fan wärmstens zu empfehlen. Was man diesem Spiel, sowie auch seinen Vorgängern, vielleicht vorhalten könnte, ist, dass ein Anfänger im Multiplayermodus gegen einen Profi so gut wie keine Chance hat, weil man für Worms doch eine gewisse Eingewöhnungszeit braucht. Wenn man allerdings über seine eigenen Fehler lachen kann, sollte auch der Newbie seinen Spaß haben.

Fazit

Mit Worms 3D hat es Team17 tatsächlich geschafft, den Charme und die Funktionalität der alten 2D-Teile perfekt in die dritte Dimension zu schaffen. Wer noch ein gutes Multiplayer-Spiel sucht, ist hier genau richtig. Zusätzlich ist das Game auch noch für Einzelspieler interessant.

Grafik
7.5
Sound
8
Multiplayer
9
Gesamt
8.5

verfasst von „S.T.E.G.I.“

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Vielen Dank an die Firma Atari für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 03.Dezember.2003 - 17:41 Uhr