Spieletest: Worldless NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
21. November 2023

USK 12 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Interpretationsreiche Geschichte
Differenzierte Rundenbasierte Kämpfe
Ori-Gefühl mit eigenem Charme
Negativ:
Wenig Entdeckungen
Kreative und doch minimalistische Welt
Einstiegshürde für Neulinge zu beachten

Worldless entführt euch in ein ganz wundersames Platforming Abenteuer, das den irdischen Raum verlässt. Wie Metroidvania, rundenbasierte Kämpfe und eine kosmische Geschichte in Einklang geraten, erfahrt ihr in diesem Nintendo Switch Test!

Ein neues Universum

In Worldless könnt ihr euch auf ein gleichnamiges Szenario einstellen. Ihr schlüpft in die körperlose Haut eines blauen, stellaren Wesens, das sich in einer Umgebung zurechtfinden muss, die sich in der Entstehung befindet. Ohne zu viele Details über das Setting zu verraten, macht ihr euch auf in die Welt von Worldless.

Blaue und orangene Entitäten kämpfen gegeneinander um die Schöpfung einer neuen Welt. Dabei erkundet ihr als abstraktes, blaues Wesen die Areale, während ihr im Hintergrund diverse blaue und orangene Blitze und kämpfende Geistwesen wahrnehmt, die die weitere Schöpfung unter sich auszumachen versuchen.

Ihr lernt euch schnell in der mysteriösen Welt zurecht zu finden, es wird geklettert, gesprungen und später auch gedasht. All das erinnert uns, insbesondere durch die verträumte Farbgebung der Welt, an die Erlebnisse von Ori. Doch Worldless will anders sein als das Metroidvania mit etlichen Gameplay Mechaniken, einem hohen Schwierigkeitsgrad, Platforming und niedlichen Charakteren, die zur Geschichte beitragen. Stattdessen fußt dieses Spiel viel mehr auf eurer Vorstellungsgabe, Interpretationen und dem Wirken von Sinneseindrücken.

Auf eurem Weg werdet ihr gefallene blaue Mitstreiter finden, die euch Fähigkeitspunkte als letzte gute Tat überlassen, die ihr in einem Sternbild-ähnlichen Skilltree flexibel einsetzen könnt, um eure Reise zu beeinflussen. Dies ist auch deshalb mit großer Sorgfalt zu erledigen, weil es nicht viel Zeit braucht, um auf orangene Kontrahenten zu treffen. Diese fordern euch in die Kernmechanik des Spiels: rundenbasierte Kämpfe.

Abwechselnde Herausforderungen

Obwohl das Spiel euch viel Raum zur Interpretation lässt, was die Entdeckung der minimalistischen Welt und der Geschehnisse anbelangt, sind die Tutorials bei der Einführung neuer Mechaniken ausführlich und präzise bebildert. Herzstückstück des Spiels ist nämlich der rundenbasierte Kampf. Wann immer ihr auf orangene Entitäten trefft, könnt bzw. müsst ihr einen Kampf auslösen, um nicht nur die wertvollen, orangenen Fähigkeitspunkte zu erringen, sondern auch im Weg vorankommen zu können.

Doch ehe es soweit ist, gilt das Kampfsystem studiert zu werden. Ihr lernt zügig, dass die Dualität der Wesen auch im Kampfsystem Anwendung findet. Ihr müsst angreifen und parieren, ihr könnt physisch und magisch attackieren, ihr müsst auf euer Timing achten und die Mechaniken verinnerlichen, wenn ihr den Kampf zu euren Gunsten ausgehen lassen wollt. Früh wird erklärt, dass euch eine Zeitleiste zur Verfügung steht, bis zu deren Ablauf eurer Angriffsfenster läuft, ehe der Gegner am Zug ist. In dieser Zeit könnt ihr zwischen Nahkampfattacken mit Schwert, später erlernbaren Fernkampfattacken mit Bogen und den Magieattacken mit Blitz und Eis wählen. Gleichzeitig haben eure Angriffe auf unterschiedlich ausgestattete Gegner verschiedene Wirkungen: Ihr könnt schwächen und absorbieren. Denn eine gegnerische Entität muss nicht nur besiegt werden, sondern am Ende mit ihrer Energie absorbiert werden, um eine neue Fähigkeit zu erlangen.

Letzteres ist allerdings alles andere als trivial. Durch das offene Gebiet von Worldless, dass sich über diverse Wege, ebenfalls in Sternbildform, verästelt, habt ihr teils Zugang zu Arealen mit Gegnern, für deren Niederlage ihr weitere Fähigkeiten oder größere Resistenzen benötigt. Allein deshalb ist ein gewisses Backtracking unerlässlich bzw. die Routen, die das Spiel durch Markierungen der nächsten Wegpunkte vorgibt, zu beachten. Wollt ihr im Kampf erfolgreich sein, so werdet ihr die Angriffsmuster der Gegner studieren müssen. Durch horizontale bzw. vertikale Lichtblitze wird euch angezeigt, ob euch ein physischer oder magischer Gegenangriff erwartet. Wer rechtzeitig die entsprechende Defensiv-Aktion startet, kann sich vor heftigem und Teils kampfentscheidenden Schaden bewahren. Darüber hinaus müsst ihr zur finalen Absorption der gegnerischen Entität eine Energie-Leiste füllen, die jedoch bei eigenem Schaden wieder reduziert wird. Eure Fehler werden also uneingeschränkt hart bestraft, weshalb das Perfektionieren des Gameplays ein absolutes Muss ist, wenn ihr in Worldless vorankommen wollt. Gleichzeitig haben wir in unserer Testphase das Gameplay als fair empfunden. Denn neben wiederholbaren und leicht verständlichen Tutorials ist das Gameplay äußerst präzise. Wer sich einfuchst, wird schnell Fortschritte machen und auch bei härteren Gegnern, deren physisch-magische Angriffsmuster schnell wechseln können, eine entsprechende Defensive aufbauen können.

Der Weg zur Erfahrung

Begegnungen dieser Art werdet ihr etliche haben, wobei kein Gegner einem anderen gleicht. Sie verfügen allesamt über ein kreatives Äußeres, das unterschiedlich bedrohlich, aber immer zu einem gewissen Maß abstrakt bleibt. Die Animationen sind hervorragend designt und das gesamte Spielerlebnis fühlt sich intuitiv an. Von einer anfänglich blauen Farbpalette geht es später ins grün- bzw. rötliche und auch die Spielgeschwindigkeit variiert, sobald ihr zusätzliche Mechaniken erlernt bzw. Transport-Pads in der Umgebung nutzen könnt.

Es warten auch einzelne Sammel-Items auf euch. Neben den erwähnten blauen Skillpoints, die ihr von gefallenen Mitstreitern erhaltet, sind auch kleinere, antike Steine auffindbar, die ihr mehreren Kartenabschnitten komplettieren könnt, allerdings ohne erkennbaren Mehrwert. Kommt ihr über dies an gewissen Angelpunkten der Karte an, könnt ihr durch eine Art Sternentür schreiten, um zu anderen Abschnitten zu kommen. Teilweise müsst ihr Schalterrätsel lösen oder andere Mechanismen aktivieren, um euren Weg fortsetzen zu können. Das Hauptaugenmerk liegt neben der malerischen und ominösen Kulisse aber weiterhin auf den Kämpfen, die ihr jederzeit wiederholen könnt, egal ob erfolgreich gemeistert oder kläglich mangels Erfahrung, Ausrüstung oder Achtsamkeit gescheitert.

Das Spielerlebnis

So wie es in Worldless um etwas Größeres bei den weltsuchenden Entitäten geht, so ist euer Spielerlebnis ein ebenfalls sehr ganzheitliches Erlebnis. All eure Interaktionen werden durch feinsinnige Soundeffekte begleitet, die Kämpfe fühlen sich wuchtig und effektartig an und der übrige Soundtrack fügt sich nahtlos in euer Platforming-Abenteuer ein. Die Technik läuft, sicherlich auch wegen der überschaubaren Komplexität der Map, zuverlässig und höchstauflösend. Das Gameplay ist beschriebenermaßen hart, aber präzise, was in den vielen Kämpfen eine Grundvoraussetzung ist. Zugegebenermaßen liegt die Einstiegshürde für jüngere Spieler oder Anfänger von Metroids und rundenbasierten Strategie-Spielen recht hoch, die steile Lernkurve ermöglicht es gewillten Spielern aber, trotzdem zügig Erfolgserlebnisse zu verbuchen.

Fazit

Worldless ist ein faszinierend stellares Erlebnis! Rundenbasierte Kämpfe, die viel taktisches Denken, blitzschnelle Reaktionen und Anpassungsfähigkeit erfordern, betten sich in ein galaktisches Abenteuer polarisierender Entitäten. Ihr begleitet euer blaues Wesen durch eine Ori-eske Welt voller Platforming und in klassischem Metroidvania-Stil erkundbarer Areale. Dabei sind Skilltree und Map wie ein Sternbild aufgebaut, der Soundtrack vielschichtig und feinsinnig zugleich und die Technik durchweg flüssig. Der Schwierigkeitsgrad sorgt für schaffbare Herausforderungen, die meist nur wenige Skillpoints entfernt sind. Worldless ist für uns eine willkommene Überraschung im Spiele-Herbst 2023!

Grafik
9
Sound
8.5
Gesamt
8

verfasst von „ Maik“

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Vielen Dank an die Firma Thunderful Games für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 23.November.2023 - 09:13 Uhr