Spieletest: Wartile NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
19. November 2020

USK 12 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Unverbrauchte Mechaniken
Schöne Gestaltung
motivierendes Gameplay
Negativ:
generische Story
stereotype Charaktere
Steuerung nicht intuitiv

Mit dem neusten Teil der Assasins Creed-Reihe und dem letzten God of War sollte es selbst im hintersten Winkel der Pampa angekommen sein. Nordische Mythologie liegt im Trend! Nur das Nintendo-Spieler leider bei beiden Titeln in die Röhre schauen. Warum dann nicht mal einen Blick auf Wartile werfen. Das hat Wikinger, nordische Mythologie und einen interessanten Ansatz. Es kommt als „Cool-Down basiertes Strategiespiel“ im Gewand eines Tabletop-Rollenspiels um die Ecke. Man ist sicher nicht alleine wenn man sich darunter jetzt nicht direkt etwas vorstellen kann.

Was ist Wartile?

In diesem Strategiespiel werdet ihr in schön gestaltete Dioramen versetzt, in denen ihr kleine Spielfiguren über hexagonale Felder bewegt. Dabei bekommt ihr verschiedene Aufgaben und müsst es mit diversen Gegnern aufnehmen. Soweit klingt Wartile wie viele andere Strategie-Titel. Kommen wir also zu den Dingen die diese Wikinger Geschichte aus der Masse abheben sollen. Ihr seid nicht, wie man erwarten könnte, rundenbasiert unterwegs. Jede eurer Figuren besitzt einen Cool-Down, der erst ablaufen muss bevor ihr eure Figur wieder bewegen könnt. Dies gilt auch für eure Gegner. Ihr müsst also in Echtzeit eure Charaktere im Blick halten, um sie rechtzeitig wieder ins Geschehen zu werfen. Dabei hat jede Figur eine besondere Fähigkeit, die nach und nach freigeschaltet wird, jedoch kann nur eine davon ausgerüstet werden. Weitere Fähigkeiten stehen euch in Form eines Kartendecks zur Verfügung. Auch hier schaltet ihr nach und nach Karten frei. Sechs dieser Fähigkeiten könnt ihr mit in den Kampf nehmen. Allerdings solltet Ihr sie mit Bedacht einsetzen, da diese Punkte verbrauchen, die ihr im Kampf verdienen könnt. Im Gegenzug gehen euch diese Fähigkeiten aber nie aus, denn immer wenn ihr eine der drei Karten, die ihr gleichzeitig haben könnt, verbraucht, zieht ihr eine zufällige Karte nach. Ihr habt also stets drei eurer sechs Fähigkeiten zur Verfügung. Dazu kann jeder Charakter noch einen Gegenstand auf dem Feld aufnehmen, der wiederum eine Fähigkeit darstellt. Das alles in Echtzeit zu managen kann durchaus Hektisch werden. Aber das Spiel führt euch ganz gut an die Mechaniken heran, da ihr am Anfang nur zwei Kämpfer im Auge behalten müsst und außerdem könnt Ihr per Knopfdruck die Zeit massiv verlangsamen, damit ihr in Ruhe eure Schritte planen könnt. Wenn ihr euch dann zwischen den Schlachten befindet, könnt ihr an einer Art Tisch eure Abenteuer vorbereiten. So könnt ihr dort bereits alle Freischaltbaren Charaktere begutachten, in einem Laden Waffen und Ausrüstung kaufen oder gefundene Gegenstände verkaufen, die Ausrüstung und Fähigkeiten eurer Gruppe verändern, das Kartendeck bearbeiten und die Charaktere für eure nächste Aufgabe zusammenstellen. Im Zentrum des Tisches ist eine Landkarte, die euch eure Aufgaben anzeigt. Dort gibt es dann Story-Missionen und Extraaufgaben, die man nach dem Erfüllen auch in höheren Schwierigkeitsgraden wiederholen kann. Dies gibt auch immer eine Belohnung in Form von Gegenständen und Gold, als auch Erfahrungspunkten, um eure Charaktere zu leveln. Wartile ist mit vielen Features gespickt. Das gibt dem Ganzen zwar eine gewisse Tiefe, kann aber auch überladen wirken. Besonders im Cool-Down basierten Echtzeit-Kampfsystem. Die Kämpfe an sich laufen zwar automatisch, sobald ein Gegner in Reichweite ist, aber dennoch hat man viel zu tun. Nicht jeder wird diesem System etwas abgewinnen können.

Die Präsentation

Wie bereits erwähnt , stellt sich Wartile als digitales Tabletop-Rollenspiel dar. Das sorgt natürlich auch für diverse Stereotypen. Seien es die Charaktere, die aus der altbekannten Mischung aus fern und Nahkämpfen bestehen oder die Story, die so oder so ähnlich in vielen Pen & Paper Runden bereits erzählt wurde. Dass diese dann auch wie von einem Spielleiter von einer Erzählerstimme vorgetragen und in Textboxen angezeigt wird, kann man dann entweder konsequent finden oder etwas trocken. Das kommt ganz auf die Sicht des Spielers an. Überhaupt kann diese Wahrnehmung wohl stark über den Spielspaß entscheiden. Die einen werden sagen, dass viele Möglichkeiten eines klassischen Videospiels über Bord geworfen wurden, um ein Spiel zu simulieren, das sehr von seinen physischen Attributen lebt - wie bauen und bemalen sowie auch die Haptik des Spiels. Andere könnten es als eine tolle zwischendurch Variante ihres Hobbies sehen. Bei Letzteren stellt sich allerdings die Frage ob der digitale Gegenspieler das Wettkampfgefühl des menschlichen Gegners ansatzweise ersetzen kann. Am Ende bleibt aber ein durchaus anspruchsvoller Titel für Strategiespieler, der schön gestaltet ist und, bis auf ein paar einzelne Ausrutscher, eine gelungene Soundkulisse bietet. Auch Tiefgang im Gameplay ist gegeben. Nur die Steuerung ist anfangs nicht gerade eingängig - mit ein wenig Übung ist dies aber kein Problem mehr. Die Testversion enthielt noch ein Paar Bugs, die das Spiel zum Absturz bringen konnten. Aus diesem Grund hat der Entwickler das Spiel verschoben um diese noch zu entfernen. Im Testzeitraum lag die Überarbeitete Version noch nicht vor.

Fazit

In Wartile wird ein inzwischen oft genutztes Setting in ein paar unverbrauchte Ideen eingebettet. Allerdings ist das ein oder andere eventuell etwas gewöhnungsbedürftig und überladen. Während das Gameplay motivieren kann und die Gestaltung wirklich gelungen ist, bleibt das Spiel in Sachen Story und Erzählung weit hinter seinen Möglichkeiten.

Grafik
7.5
Sound
7
Gesamt
7

verfasst von „Marcel“

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Vielen Dank an die Firma Playwood Games für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 21.November.2020 - 07:46 Uhr