Spieletest: WarioWare: Do It Yourself NDS

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Weitere Infos

Releasedate:
30. April 2010

USK 0 WiFi unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: 1 Meinungen

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Specials: Minigames, Platten und Comics können von und auf die WiiWare-Version übertragen werden.

Plus / Minus

Positiv:
Spiele, Comics und Musik selber machen
viele Möglichkeiten
anschaulische, detaillierte Tutorials
online Inhalte versenden und erhalten
Negativ:
nicht alle Möglichkeiten des DS ausgeschöpft
komplexere Ideen schwer umsetzbar

Ihr gehört zu den Kritikern, die meinen, euer Vierjähriges Kind hätte das besser machen können? Dann beweist es uns doch! Denn Wario Ware: Do It Yourself ist nicht der verbale Stinkefinger eines entnervten, Knoblauchfressenden Game Designers, sondern auch die Möglichkeit, eure eigene Kreativität unter Beweis zu stellen.

Garlic Special

Die Wario Ware-Serie zeichnet sich durch einfache Minispiel aus, die in sekundenschnelle bewältigt werden müssen. Jeder Teil hat eine eigene Besonderheit, wie z.B. die Steuerung. Doch die D.I.Y.-Fassungen beschränken sich auf das antippen von Objekten, was wir ja schon bei Touched in wesentlich größerer Vielfalt bestaunen konnten. Also was ist das besondere an den beiden neuesten Ablegern?

Mit Do It Yourself könnt ihr Comics, Schallplatten und sogar Spiele selbst erstellen und über Internet mit der ganzen Welt teilen. Da die Minigames maximal 16 Sekunden dauern ermöglicht es dadurch auch Anfängern ihre kreativen Ideen schnell und einfach zu verwirklichen.

Das Leben ist wie ein Theaterstück - Ein Spiel wie eine Bühne

Nach eurer ersten Partie in eurem eigenen Laden wird Wario auf euch aufmerksam. Ihr sollt ihm ein Monster für sein nächstes „WarioQuest“ designen. Nachdem ihr ihm dabei geholfen habt, den wichtigsten Teil seiner Kreation mit Hilfe des Touchscreens fertig zu zeichnen, lädt er euch zu kostenlosen Kursen in seiner Firma ein. Hier lernt ihr auf detaillierte Weise von der Tochter des Erfinders des „Kreativators“, wie man damit umgeht.

Ihr lernt von Penny also, dass ein Spiel wie eine Bühne ist. Man braucht das Bühnenbild (Hintergrund), Musik, Darsteller (Objekte, alles was etwas tut) und das Drehbuch (Skript bzw. „KI“). Wie ihr seht werden einem die Objektorientierte Programmierung (passiert A mache B) und die Grundlagen des Gamedesigns auf sehr anschauliche Weise erklärt. In zwei weiteren Tutorials erfährt ihr auch noch, wie man Vorlagen, Grafiken, Musikstücke und weiteres aus anderen Spielen importiert, solltet ihr wie Wario in diesen Bereichen eher inkompetent sein.

Habt ihr die Kurse absolviert, könnt ihr im Dojo dann auch noch in einer Art Rätselmodus beweisen, ob ihr die KI-Befehle gut genug beherrscht, um gestellte Anforderungen zu erfüllen. Als Belohnung gibt es weitere Tipps zur richtigen „Behellschung“ der Kommandos. Außerdem gibt es noch kreative Ratschläge im „Spielerforum“, welches aus Fake-Einträgen der Entwickler besteht.

Profis machen beim Dojo nicht halt

Um zu unserem Beispiel zurück zu kommen: Durch diese Erläuterungen könnte wirklich jeder Vierjährige seine Spielideen umsetzen, denn bei sekundenlanger Spielzeit kann man auch nicht viel falsch machen. Doch hat man etwas komplexere Ansprüche, weil man schon früher mit Game Creation-Tools experimentiert hat, so muss man tricksen. So können sich Objekte nur fünf KIs merken, möchte man mehr Bedingungen muss man das über „Schalter“ lösen, die ein anderes Objekt überwachen soll. Denn andere Objekte können nur erkennen, ob der Schalter eines anderen „an“ oder „aus“ ist (also 1 oder 0) und auf diese Weise eine weitere Bedingung für Objekt A ausführen. Denn den Standort oder den Zustand von Objekt A feststellen. Denn den Standort oder den Zustand von Objekt A kann Objekt B nicht feststellen.

Auch für die Animationen kann man nur vier Bilder für je vier Grafiksets speichern. Diese Grafiksets kann man quasi als Zustände bezeichnen. „Wario fröhlich“ und „Wario traurig“ sind also zwei verschiedene Grafiksets, aber immer noch dasselbe Objekt. Also sind nur vier Zustände möglich. Diese Begrenzungen kann man jedoch auf das Zeitlimit zurückführen, denn ein Super Mario Galaxy wird man in 5 Sekunden eher nicht bewältigen, weder spielerisch, noch in der Kreativ-Phase. Und unterschätzt den Aufwand nicht! Ein sekundenlanges Game von null aus zu erstellen, kann mehrere Stunden an zeichnen, planen und programmieren beanspruchen.

Komischerweise sind typischen Befehle wie „Zufallszahl“ oder „Objekt zerstören“ auch nicht aufzufinden. Nur ein zufälliger Zeitraum oder ein zufälliger Ort bzw. das springen außerhalb der Bühne ist möglich. Wie gesagt, man muss hier tricksen.

Außerdem könnt ihr nur „antippen“ als Steuerung angeben. Streichen, ziehen oder ins Mikrofon pusten könnt ihr vergessen Das könnte an der möglichst einfachen Programmierung liegen, damit Anfänger nicht überfordert werden, oder damit man alle Spiele auch auf die WiiWare-Variante Do It Yourself: Showcases übertragen kann. Auf jeden Fall bleibt der Topscreen deshalb als Speilfläche unegnützt.

Ihr könnt auch keine Grafiken über euren DSi aufnehmen und in der Komposition verfügt ihr auch nur über die Möglichkeit ins Mikrofon zu summen, um Melodien zu übernehmen. Dies könnte an Nintendos Familien-Image liegen, immerhin könnte man dadurch leicht vulgäre Inhalte übertragen.

Spielegrafiker, Comic-Zeichner oder doch lieber Komponist?

Ihr habt im letzten Absatz nichts verstanden? Keine Sorge, wenn euch von Codes der Kopf brummt, oder wenn ihr einfach keine Spielideen habt, könnt ihr auch einfach die Grafiken für Warios Kreationen fertig stellen. Ihr müsst euch nicht mal an die Vorlage halten!

Sollten eure Talente eher im musikalischen bzw. zeichnerischen Bereich liegen, könnt ihr auch noch Schalplatten zusammenmischen oder Comics zeichnen (jedoch nur in schwarz, weiß und mit Effekten von Rasterfolien).

Sollte euch auch das nicht liegen, so könnt ihr euch immer noch in 90 Minispielen austoben, oder jene als Beispiele für neue Ideen importieren. Damit ihr auch täglich D.I.Y. einschaltet, und um die Spielzeit künstlich zu verlängern, könnt ihr erst an einem neuen Tag neue Spiele und Comics (von Manga-Zeichnern) freischalten. So braucht man mindestens eine Woche, um die 90 inkludierten Games testen zu können.

Raus in die Welt

Eure Kreationen könnt ihr dann über das Internet oder lokal verschicken und auch an Wettbewerben teilnehmen bzw. Spiele von Promis und anderen Nutzern herunterladen. Wenn ihr euch mit einem anderen DS verbindet könnt ihr sogar Freundescodes, ohne lästiges eintippen, tauschen. Multiplayer gibt es jedoch keinen, dafür könnt ihr eure Spiele aber auch auf die WiiWare-Version übertragen und dort den Multiplayer nutzen. Dort reichen zum Austausch von Daten auch die Wii-Codes.

Fazit

Da ihr die Hälfte dieses Spiels selbst machen müsst liegt es auch an eurer Motivation und Kreativität, wie gut und lange es ist. Bei nur 90 inkludierten Minigames wäre es wohl der kürzeste Wario Ware-Titel, bei all den Möglichkeiten ist es aber wohl eher das Gegenteil.

Die anschaulichen und detaillierten Tutorials ermöglichen es auch einfachen Gemütern, wie dem von Wario, kreative Ideen schnell umzusetzen und einen Einblick in die Welt des Game Designs zu bekommen. Erfahrene Programmierer müssen hingegen mit den begrenzten Anforderungen klarkommen, um komplexere Ideen umzusetzen.

Grafik
7
Sound
7
Gesamt
8.5

verfasst von „Bensei“

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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 16.Mai.2010 - 09:45 Uhr