Voidwrought ist ein kurios-fesselndes Metroidvania. Für ein Indie-Werk wartet Voidwrought nicht nur mit einem beachtlichen Umfang, sondern auch mit einer sehr hohen spielerischen Qualität auf. Ihr dürft euch in mehr als 10 abwechslungsreichen Biomen über 90 Monstern stellen und habt beinharte Bosskämpfe mit teils widerwärtigen und trickreichen Kreaturen vor euch. Die Geschichte speist sich aus antiken und futuristischen Elementen und lässt sich nur durch Lesefreude und etwas Kreativität verfolgen. Spielerisch macht Voidwrought eine überraschend ausgewogene Figur, was maßgeblich durch ein breites Fähigkeitenset begründet ist, das sich über den Spielverlauf konsequent erweitert.
Spieletest: Voidwrought NSW
Weitere Infos
Releasedate:24. Oktober 2024




Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus
Anzahl der Spieler: 1
Leser-Meinungen: Noch keine
Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- faszinierende Biome
- mehr als 90 tolle Gegner
- voller Mystik und Entdeckungen
- Negativ:
- Schwierigkeit schwankt
- Story schwer zu folgen
Voidwrought ist ein ambitioniertes Metroidvania aus der Feder eines kleinen Indie Teams, das die Aufmerksamkeit von Publisher Kwalee erregt hat. Warum wir mit diesem Titel eine wirklich gute Zeit hatten, verraten wir euch in unserem Nintendo Switch Test zu Voidwrought.
Das Blut der Götter
In Voidwrought erlebt ihr eine höchst mysteriöse Geschichte. Im Intro ist per Standbild von einem Roten Stern die Rede, ein Archipel wird gezeigt und unter einem Berg verbirgt sich ein verwirrendes Labyrinth aus Biomen, das gleichermaßen antik wie futuristisch anmutet. Als wäre dies noch nicht kurios genug, schlüpft euer Protagonist aus einem Kokon und wird von einer eindrucksvollen Gestalt losgeschickt, diese verborgene Welt zu erkunden und das Blut all jener Monster zu sammeln, die sie beherbergt.
Metroidvania mit Charme
Als menschen- und gleichzeitig insektenartiges Wesen wagt ihr euch durch die verdeckten Gänge des Spiels. Dabei reihen sich insgesamt mehr als 10 abwechslungsreiche und wirklich spannend inszenierte Biome aneinander. Ihr werdet über 90 angriffslustige Gegnertypen kennenlernen und müsst euch in aller Vehemenz gegen 10 erbarmungslose Bosse zur Wehr setzen.
Dabei bleibt Voidwrought bei den Biomen ähnlich kryptisch wie bei seiner Story. Es geht durch alte Gewässer, sumpfartige Areale, eine industrielle und verlassene Expedition oder zum Rat. Auf eurem Weg werdet ihr diversen NPCs begegnen, die euch in der Regel wenig hilfreiche Informationen übergeben, sodass das Gesamtverständnis über die Spielgeschichte sich nur sehr mühsam und mit viel Lesarbeit über den Spielverlauf hinweg ergibt. In der Mitte der Biome könnt ihr einen Schrein aufbauen, der sich sukzessive ausbauen und erweitern lässt, was euch an mehr Fähigkeiten und Geheimnisse kommen lässt. Auch warten dort Händler, denen ihr Relikte und Seelen abkaufen könnt, wenn ihr genug Ingame Währung gesammelt habt. Diese Werkzeuge sorgen für hilfreiche Effekte wie zusätzliche Gesundheit, Resistenzen oder können ganze Angriffsmuster sein. Insgesamt gibt es über 30 dieser im Kampf aktivierbaren Relikte oder passiven Seelen. Um alle zu finden, müsst ihr nicht nur jeden Stein auf links drehen und Geheimgänge entdecken, sondern auch allerlei Gegnern trotzen.
Kartenaufbau und Gameplay
In Voidwrought dürft ihr euch auf ein recht klassisches Metroidvania-Erlebnis freuen, dass euch sukzessive die Karte aufdeckt, sobald ihr voranschreitet. Kleinere Indikatoren zeigen euch an, in welche Richtung ein Raum noch offen ist oder ob ihr ihn komplett erforscht habt. Darüber hinaus verfügt die Map über ein Farbsystem, dass z.B. lila die Speicherpunkte anzeigt, die sich in eigenen, Schrein-artigen Räumen befinden. Fair ist auch, dass ihr beim Sterben, was so manches mal passieren dürfte, zum letzten Speicherpunkt zurückgebracht werdet, ohne jedoch danach gesammelte Items, Währung oder Fähigkeiten zu verlieren.
Im späteren Spielverlauf werdet ihr auch die Schnellreise freischalten, sodass ihr euch zügiger über alle Biome hinweg bewegen könnt, insbesondere beim Aufsuchen eures Schreins ist das hilfreich, denn wer will sich schon durch 6 Biome kämpfen, in denen die monströsen Gegner ständig respawnen, wenn man nur kurz beim Händler eine neue passive Fähigkeit erwerben will.
Die Steuerung entwickelt sich, ähnlich zur Karte, über den Spielverlauf. Wo es anfangs nur das Laufen und den einfachen Sprung gibt, kommen mit der Zeit ein Klauen-Angriff, ein Rutsch-Move (ohne Unverwundbarkeit beim Ausweichen), ein Griff an Vorsprüngen, Doppelsprung, das Aktivieren von Generatoren und viele weitere Fähigkeiten dazu. Gerade das Fehlen des Doppelsprungs wird euch in den ersten 2 Spielstunden sehr fehlen, denn wie es zu einem Metroidvania gehört, entdeckt ihr sehr früh einige Gänge, die ihr liebend gern verfolgen könnt, es aufgrund mangelnder Fähigkeiten aber noch nicht könnt. Für diese Situation verfügt die Karte im übrigen eine Marker-Funktion, wer also ganz eifrig unerreichbare Geheimnisse notieren möchte, der kann das direkt auf der Map per Icon tun.
Über den gesamten Spielverlauf haben wir die Tasteneingabe als allgemein sehr scharf wahrgenommen. Dies ist auch unumgänglich, denn Voidwrought macht seinem Genre alle Ehre und ist kein leichtes Spiel. Spielt ihr jedoch etwas weiter, sammelt ihr genug Währung und auch erste Relikte und Upgrades, sodass ihr mehr Möglichkeiten zum Besiegen der Gegner habt. Auch könnt ihr zwischen Seelen und Relikten wechseln, denn jeder Gegnertyp verlangt eine eigene Behandlung. Auch euren Lebensbalken könnt ihr erweitern, indem ihr drei rote Kristalle findet, ehe die Leiste verlängert wird. Vor unserem zweiten Boss hätten wir uns allerdings sehr gewünscht, dass unsere Leiste schon größer gewesen wäre oder wir nicht so knausrig bei den Händlern an unserem Schrein gewesen wären. Denn ihr müsst in drei Etappen das fleischigen Metall Monster niederstrecken, ein Gehirn zertrümmern, ein paar Minions beseitigen, um am Ende den Boss zu meistern.
Im Übrigen ist jeder Bosskampf gleichzeitig ein Gate-Keeper für eure nächste Fähigkeit, die ihr im Raum nach dem Boss erreicht. Wollt ihr also alle Geheimnisse von Voidwrought entdecken, habt ihr keine Wahl, als durch den Schmerz zu gehen, euer Gameplay zu perfektionieren und die Angriffsmuster der Bosse bei perfektem Timing zu studieren.
Design und Soundentscheidungen
Voidwrought macht zu keinem Zeitpunkt ein Hehl daraus, dass es mystisch, mysteriös und düster ist. Die Gegner variieren von ulkig, eklig und komplett verstörend-mutiert. Gegner in Raumanzügen mit Flammenwerfern, Zombie-Soldaten, Schrott-Helikopter, gepanzerte Käfer und vieles mehr warten auf euch. Dabei sind alle Charaktere einzigartig und handgezeichnet designt worden, ebenso die Biome sind nicht nur farblich höchst abwechslungsreich, sondern durch diverse Details gespickt, sodass jeder Raum mit seinen Hintergründen höchst ansprechend ist. Die Kampfanimationen von eurem kuriosen Protagonisten, genauso die der Gegner sind ansprechend und mit vielen Gimmicks versehen, sodass der Spielspaß zu keinem Zeitpunkt auf der Strecke bleibt.
Gleiches macht sich beim Sound bemerkbar. Ihr erhaltet Soundeffekte noch und nöcher. Sie sind ulkig, bedrohlich, geheimnisvoll, schrill, markerschütternd, derb, magisch und bei manchen Wesen passenderweise eklig. Die Soundkulisse deckt sich damit nahtlos mit dem Spielerlebnis und trägt zur Stimmung bei.
Technik
Technisch lief Voidwrought in unserem Spieldurchlauf einwandfrei. Wir haben weder Fehler in den fähigkeits-basierten Levelabschnitten entdeckt, noch sind wir stecken geblieben oder haben Glitches oder Bugs erlebt. Die Framerate ist in jedem spielbaren Modus erstaunlich konstant geblieben, obwohl es Gelegentlich schon ordentlich zur Sache gehen kann und die Giftsalven, Feuerbälle und Klauen nur so um sich fliegen.
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Vielen Dank an die Firma Kwalee für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 08.November.2024 - 14:15 Uhr