Spieletest: Viewtiful Joe: Red Hot Rumble NGC
Weitere Infos
Releasedate:32. März 2006



Anzahl der Spieler: 1-4
Leser-Meinungen: Noch keine
Spiel kaufen: Bei Amazon.de bestellen
Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- interessantes Missionskonzept
- netter Storymodus
- auch im Multiplayer spaßig...
- Negativ:
- ...aber gerade dort zu konfus und hektisch...
- ...und sehr optionsarm
- trotz neuen Ideen viel abgekupfert
Bilden wir einen Sesselkreis und lösen kultiviert die Probleme...
...nachdem wir uns erstmal die Köpfe eingeschlagen haben! Wenig überraschend, orientiert sich das Spiel stark an Smash Bros. und kommt somit als buntes und temporeiches Haudrauf-Spiel daher – wobei Geschwindigkeit und Farbintensität gegenüber dem großen Vorbild noch mal spürbar erhöht wurden, wobei letzteres schon alleine durch den grellbunten Cell-Shading-Stil gewährleistet ist. Schon überraschender ist die gewisse Eigenständigkeit im Gameplay: Prügeln ist logischerweise angesagt, aber nicht nur; vielmehr müssen Missionen erfüllt werden. Dies läuft folgendermaßen ab: Zu Beginn eines Matches wird die Siegesbedingung eingeblendet – etwa das Sammeln von möglichst vielen Edelsteinen, das Auseinandernehmen von möglichst vielen (computergesteuerten) Gegnern, das Absolvieren eines kleinen „Capture the Flag“-Spielchen oder gar der Kampf gegen einen Endgegner (wobei man hierbei tunlichst darauf schauen sollte, den letzten und entscheidenden Schlag zu landen, um noch den zusätzlichen „Viewtiful-Bonus“ zu kassieren) – und die Uhr beginnt zu ticken. Durch Bemühungen in den jeweiligen Missionen werden euch Punkte aufs Konto gutgeschrieben, und wenn das Zeitlimit schließlich abgelaufen ist, wird der Sieger dieser Disziplin festgestellt, welcher als Belohnung eine Menge Münzen erhält. Damit ist das Match aber noch nicht gelaufen, da es in jeder Arena mehrere Missionen hintereinander zu erledigen gibt, bevor der Sieger – jener mit den meisten Münzen am Ende des Kampfes – gekürt wird. Interessanterweise nutzt in der Regel jede Mission einen anderen Teil der Stage – nach dem Wettkampf um die meisten Edelsteine im Hotel etwa scrollt der Bildschirm und die Belegschaft findet sich nun im Aufzug wieder, wo die unliebsamen Konkurrenten in nähere Berührung mit den netten Stacheln an der Decke des Liftes gebracht werden sollten. Manchmal bleibt der Hintergrund jedoch auch gleich – so muss etwa in futuristischer Umgebung nach einer konventionellen Alien-Basis ein riesiges Buddha-Raumschiff mit Raketen beschossen und zerstört werden – meist ändert er sich aber, was wie das missionsbasierte Gameplay wider Erwarten doch einen angenehmen Unterschied zu Smash Bros. darstellt. Ach ja, wo wir schon bei Gegnern und spitzen Dornen sind: Freilich dreht sich das Spiel nicht nur um das friedliche Einsammeln von Juwelen, Flaggen oder anderem; man darf seine Rivalen natürlich auch nach Strich und Faden vermöbeln. Dies ist zwar eher selten von den Missionen her erfordert, verschafft einem jedoch immer wieder große Vorteile: Ein Mitbewerber, dessen Energieleiste vollkommen leergeprügelt wurde, ist nicht nur für eine Weile außer Gefecht, sondern darf auch einen guten Teil seines Gesamtkapitals seinen bedürftigen Mitbewerbern spenden. Was ebenfalls angenehm auffällt, sind die VFX-Kämpfe: Wer eine große Super-VFX-Kugel (mehr zu den kleineren Vertretern dieser Art später) findt und wirft, landet mit sämtlichen Konkurrenten in einer gesonderten Arena, in welcher eines von fünf rasanten Minispielen gestartet wird, wessen Gewinner mit klingender Münze belohnt wird. So müssen etwa linker Stick, C-Stick und Steuerkreuz gleichzeitig gedreht, ein Gegner als Volleyball missbraucht oder einfach auf die Tasten gehaut werden. Jene Intermezzi haben etwa Anspruch und Länge eines Wario Ware-Spielchens und lockern die laufenden Kämpfe angenehm auf. Tja, und so läuft alles eben ab – nachdem alle Missionen in einer Stages absolviert wurden, wird der Spieler mit den meisten Münzen – nachdem letztendlich noch einige Boni für besondere Leistungen vergeben wurden – zum Sieger gekürt, und der nächste Level kann sowohl für den Solospieler betreten werden, als auch von nun an im Multiplayer angewählt werden. Im Storymodus darf immer nach drei Stages einem Endgegner der Garaus gemacht werden, was eine Welt – bzw. einen Film, da jene immer thematisch an Film-Genres wie Cartoon oder Abenteuerfilm angelehnt sind – abschließt und eine neue zugänglich macht (Abzüglich der Trainingsstage gibt es sechs Welten mit jeweils eben vier Levels). Zwischen den einzelnen Episoden treiben meist Gespräche der Protagonisten in Textform die simple Story voran, die hübschen Videosequenzen treten nur selten auf. Und wer in den Welten sämtliche herumliegenden Puzzleteile sammelt, darf auch schwerere Versionen bewältigter Abenteuer in Angriff nehmen, in welchem die Superhelden in alltäglicher Gewandung anstatt grellbunten Rüstungen agieren dürfen.