Spieletest: Vexx NGC

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Weitere Infos

Releasedate:
1. April 2003

USK 6 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: 2 Meinungen

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Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Gute Steuerung
Gutes Leveldesign
Negativ:
Fähigkeiten ändern sich nicht
Vieles kopiert

Wenn schon der Name eines Helden von "ärgern" bzw. "belästigen" ("vex" im englischen) abgeleitet ist, erwartet man eigentlich ein etwas ungewöhnliches Spiel, bei Vexx nur teilweise zu Recht. Einerseits ist der Stil in der Tat etwas ungewöhnlich, erinnert er doch durch seinen düsteren Comic-Stil an Beetlejuice, andererseits ist die Story geradezu hollywoodreif. Ein böser Magier, lässt sich in einer friedlichen Welt hinab und produziert somit einen jungen Helden, der den Kampf antritt. Vexx, der Held dieser speziellen Geschichte, ist mit mystischen Krallen ausgestattet, die "Dark Yabu", der böse Magier nicht zerstören konnte und daher nur eingesperrt hatte. So ausgestattet geht es nach einer Intro direkt in ein Tutorial, in dem ein kurzer Überblick über die wichtigsten Moves gegeben wird. Neben dem klassischen Sprung, sind besonders der Fernsprung á la Mario64 (Ducken und Sprung aus dem Rennen), der Supersprung (Ducken und Sprung aus dem Stand) á la... Mario 64, oder der Bodenstampfer, der dem von Mario sehr ähnlich ist, jedoch ein Geschoss darstellt, wichtig. Parallelen zu einem anderen Jump&Run sind unverkennbar. Der große Unterschied jedoch ist, dass diese Moves in Vexx ständig genutzt werden, während sie in Mario64 eher in Ausnahmefällen Verwendung fanden. Auch beim Kampfsystem hat Mario Vexx wohl einiges beigebracht, nur, dass Vexx bei seiner Faustcombo die Krallen ausfährt, doch spielt sich Vexx im Kampf wirklich nicht wie Mario. Die Movevielfalt, die Vexx seinen Gegnern entgegenstellt ist zwar beschränkt auf eine Schlagfolge am Boden, einen aufsteigenden Uppercut, einen Angriff in der Luft und den bereits erwähnten Bodenstampfer, doch lassen sich die Moves fast beliebig kombinieren, so dass Gegner nahezu endlos in der Luft jongliert werden können, so dass nach einem Uppercut auch harte Gegner ohne Probleme erledigt werden können, bevor sie den Boden berühren (wenn natürlich nicht andere Gegner Folgeschläge durch ihr Eingreifen verhindern). Alles in allem ist das Kampfsystem sehr unterhaltsam, wenn auch nicht der Kern des Spiels. Gegner machen nur einen geringen Teil des Schwierigkeitsgrades aus, das wesentliche Gameplay ist klassisches Jump&Run. Das beginnt schon im ersten Level, in dem die erste Aufgabe ist an die spitze eines Baumes zu kommen. Der Weg zu den Missionszielen ist meist ausgeschildert, so dass man den Weg gut finden kann, es ist aber stets möglich den Pfeilen nicht zu folgen, sondern auch ein ganz anderes Ziel des Levels zu lösen. Die Ziele selbst umfassen Aufgaben aus verschiedenen Kategorien, wobei die letzten jedes Levels die suche nach sechs "Seelengefäßen" und nach 100 "Blutscherben" ist. Klingt vertraut und auch die "Geisterherzen", die als Belohnung winken erinnern stark an die Sterne aus Mario64, Shines aus SMS oder sonstigen Belohnungsitems, wie es sie schon zuhauf gibt. Stark vertreten sind in Vexx komplexe Geschicklichkeitspassagen, die Teilweise für heutige Jump&Runs unverhältnismäßig schwierig sind. Es folgen verschiedenste, teilweise bewegliche Plattformen, schmale Planken und Fallen aller Art aufeinander, wobei jeder Fehler bedeuten kann, dass die ganze Passage wiederholt werden muss. Die Kamera ist dabei meist nicht sonderlich problematisch, manchmal jedoch kann sie auch bei diesem Spiel durch überraschende Schwenks und ungeeignete Positionen hinderlich sein, viel besser funktioniert sie aber bei keinem Spiel. Sehr positiv wirkt sich auf die Spielbarkeit aus, dass Vexx schnell und präzise auf die Anweisungen reagiert, nur wird oft der hohe und der weite Supersprung verwechselt, da sie sich nur dadurch unterscheiden, dass einer aus dem Laufen und der andere aus dem Stand ausgeführt werden muss. Da jedoch hat man schon um einiges frustrierendere Befehlsverweigerungen erlebt und mit wachsender Spielerfahrung sinkt die Häufigkeit der Verwechslung. Die Designs der großen "Themenwelten" wirken eher zweckmäßig. Keine großen Umwege, sondern einige Abzweigungen, die zu den einzelnen Missionszielen führen, erwarten den Spieler meist, ohne jedoch, dass alles unzusammenhängend wirkt, versteht sich. Zusammen mit Vexx' schneller Fortbewegungsmethode wird so das Suchen nach Missionszielen nicht wirklich lästig, die Levels wirken aber ziemlich Kompakt, da sie eigentlich nur aus relevanten Objekten bestehen und keine unnötige Sucherei verlangen. Doch es gibt eine winzige "Schwäche" die dem Spiel Probleme bereitet: Es gibt kaum Upgrades. Weder ist es möglich die Energieleiste zu erweitern, noch neue Moves zu finden. So hat man als Spieler stets das Gefühl, als würde dem Spiel etwas fehlen.

Grafisch schwankt das Spiel enorm. Einerseits verwöhnen schöne Modelle das Auge, detaillierte Gegner und schön gestaltete Landschaften, die mit ebenso schönen Effekten versehen sind und einen Tag/Nacht-Zyklus durchlaufen, andererseits leidet das Spiel an verwaschenen Texturen und einem Späten Bildaufbau (Gegner oder Gegenstände tauchen z.B. plötzlich auf). Es ist auffällig, wie spät Objekte erst auftauchen und hat manchmal sogar Folgen für das Gameplay, da es deswegen nicht immer vermeidbar ist durch die Gegend zu laufen, nur weil man ein Item womöglich nicht aus der Distanz erkennen kann. Qualitativ ziemlich hochwertige Zwischensequenzen zeigen auch, dass die Entwicklung eher professionell von Statten ging. Die Grafik ist somit keine Katastrophe und recht zeitgemäß, aber leider auch nicht wirklich mehr, was darauf zurückzuführen ist, dass sie nicht GCN-optimiert wurde.

Die Akustik des Spiels hält sich in Grenzen. Nein, nicht ihre Qualität, sondern tatsächlich die Akustik selbst. Wenn man nicht besonders auf sie achtet merkt man womöglich überhaupt nicht, dass sie überhaupt existiert. Natürlich fällt die gelungene, deutschsprachige Sprachausgabe auf und einige Effekte (wie die Stimmen an den "Gräbern"), vielleicht auch die üblichen Geräusche, die der Held so von sich gibt, wenn er mal wieder angreift, doch besonders die Musik bleibt dem Spielerohr die meiste Zeit über verborgen. Dennoch ist die Qualität keineswegs zu bemängeln, im Gegenteil, Effekte und Musik klingen gut, nur merkt man speziell von der Musik nicht viel, wenn man sie nicht gezielt beachtet.

Fazit

Von Mario bis Matrix wurden Elemente gesammelt und du einem Spiel zusammengesetzt, das sich sehen lassen kann, vorausgesetzt man mag lange, klassische Geschicklichkeitspassagen und lässt sich nicht von den Klauen des Helden zu der falschen Annahme verleiten, Kämpfe würden eine wichtige Rolle spielen. Nicht einmal das Fehlen einiger Elemente, wie Erweiterbarer Ausrüstung und Movepalette kann das solide Gameplay vollkommen aufwiegen, also "gerade noch" Empfehlenswert.

Grafik
7
Sound
6
Gesamt
8

verfasst von „MOD666“

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Vielen Dank an die Firma Acclaim für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 30.April.2003 - 20:30 Uhr