Spieletest: UnEpic WES

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Weitere Infos

Releasedate:
23. Januar 2014

USK 12 Gamepad unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
gutes Gameplay
schönes Retrofeeling
gelungene Anspielungen
Negativ:
Weg ist oftmals nicht ganz klar
Viel Trial and Error - Prinzip

Auch wenn es für den einen oder anderen Spieler absolut abwegig erscheint, so gibt es doch immer noch eine große Schar von Menschen die sich an klassischen Spielen, welche ohne eine Form von Elektronik auskommen, erfreuen. Hierzu zählen ganz klar die sogenannten Pen & Paper Rollenspiele. Daniel, der “Held“ in UnEpic, ist eben Teil einer solchen Rollenspielgruppe. Wer selbst schon mal Teil einer solchen Spielrunde war wird sich sofort in der Anfangssequenz wiederfinden. Eine Spielpause ausnutzend will Daniel einfach nur mal eben auf die Toilette als das Licht auf einmal ausgeht. Als er sich mit Hilfe seines Feuerzeugs wieder orientieren kann, muss er feststellen, dass er nicht mit im Haus seines Freundes ist, sondern in einer Form von Gewölbe oder Burg. Als eingefleischter Rollenspieler macht er sich darüber allerdings nicht all zu viele Gedanken, sondern möchte die Herausforderung wieder zurück zu finden direkt meistern.
Als wäre das nicht genug “rennt“ er direkt in einen bösen Schatten der Besitz von ihm ergreifen will. Dumm nur dass Daniel ganz anders ist als seine bisherigen Opfer und der Schatten stattdessen in Daniels Geist gefangen ist. Seine einzige Chance zu entkommen wäre der Tod unseres Helden. Da die beiden kommunizieren können hat der uneingeladene Gast natürlich nichts anders im Sinn als den Protagonisten auf möglichst gefährliche Pfade zu führen. Zumindest erfährt Daniel durch ihn, dass er sich in Harnakons Schloss befindet.
Held wider Willen Vor Spielbeginn habt ihr die Option den Schwierigkeitsgrad festzulegen. Dies beeinflusst zum Beispiel ob das Spiel von alleine speichert oder ihr das selbst machen müsst. Wer einen schwereren Grad wählt darf sich allerdings auch über mehr Erfahrungspunkte freuen.
Der Spielaufbau lehnt sich stark an bekannte Konzepte wie Castlevania und Metroid an. So erkundet ihr nach und nach die finsteren Gemäuer und Schauplätze des Spiels. Insgesamt verfügt der Titel über mehr als 200 Räume die es zu erforschen gilt.
Neben dem Ziel das Gemäuer unbeschadet zu verlassen gibt es noch Nebenquests. So trefft ihr ziemlich früh auf einen verblichenen Abenteurer, der das Verlies erst verlassen kann, wenn ihr die Fallen an denen er zu Grunde gegangen ist deaktiviert.

Nicht alle Kreaturen in der Burg wollen euch gleich an die Gurgel. Dies liegt aber weniger daran, dass sie euch freundlich gesonnen sind, sondern daran, dass Daniel ungeniert und gut lügen kann. So könnt ihr euch beim Händler mit Ausrüstungsgegenständen eindecken und beim Koch Rezepte und Tränke erwerben und mischen.

Um die mit Gegnern und Fallen gespickten Räumlichkeiten wohlbehalten zu durchqueren, benötigt unser unfreiwilliger Hauptdarsteller natürlich einiges an Ausrüstung. Diese steht ihm auch in rollenspieltypischer Form zur Verfügung.
Zum einen wären da die diversen Waffentypen:

- Schwert: Diese Universalwaffe eignet sich am besten zur Bekämpfung von allem was bluten kann. Gegen Dinge aus Holz, Stein oder Holz eher ungeeignet.
- Dolch: Einzusetzen gegen die gleichen Gegner die man auch mit dem Schwert bekämpft. Allerdings ist die Angriffsrate wesentlich höher und man erhält einen Bonus auf Schaden und kritische Treffer wenn man von hinten attackiert.
- Morgenstern/Streitkolben: Wo das Schwert stumpf wird und wenig Schaden verursacht kommt diese Waffe zum Einsatz. Ob nun Skelette, Fässer oder gepanzerte Gegner, die Wirkung ist verheerend.
- Axt: Eine Mischung aus Schwert und Morgenstern. Gut gegen beide Arten von Widersachern. Allerdings ist die Angriffsgeschwindigkeit sehr gering.
- Stangenwaffe: Hier liegt der klare Vorteil in der enormen Reichweite für eine Nahkampfwaffe. Gut gegen Gegner die man sich besser weit vom Leib weghält.
Bogen: Gute Fernkampfwaffe. Allerdings sehr schwach gegen gepanzerte Gegner.
- Zauberstab: Verschießen die verschiedensten magischen Geschosse. Stark und schnell, aber auch nur mit einer begrenzten Anzahl an Ladungen.

Neben den Waffen stehen euch noch 70 verschiedene Effekte zur Verfügung die in verschiedensten Formen genutzt werden können. Die einfachsten sind die Tränke die ihr entweder findet oder aber später durch den Fund des entsprechenden Rezeptes auch selbst zusammenstellen und brauen könnt. Mit Hilfe von Schriftrollen können einmalige Sprüche ausgelöst werden. Später erhaltet ihr auch ganze Bücher die es euch erlauben den Zauber zu erlernen. Je nach Spruch ist allerdings eine gewissen Stufe nötig. Wie auch in anderen Spielen gibt es verzauberte Ringe die Effekte auslösen oder eure Stati verbessern können. Im Gegensatz zum Standard könnt ihr an jedem Finger einen Ring, also bis zu acht Stück, tragen. Neben normalen Waffen gibt es auch noch magische Waffen welche über spezielle Eigenschaften verfügen. Zu guter Letzt gibt es auch noch einige wenige Artefakte welche dem Träger große Macht verleihen können.

Eure Gegner verhalten sich ganz unterschiedlich. Während sich manche, wie zum Beispiel Schlangen, einfach nur in den Weg stellen, bewegen sich andere einfach nur auf festgelegten oder zufälligen Pfaden. Dazu gehören zum Beispiel Fledermäuse und alle Sorten von Gewürm. Anders sieht es mit humanoiden Gegner aus. Diese werden schnell auf euch aufmerksam und attackieren euch direkt. Versteckt ihr euch so bleiben sie zumindest an der Stelle an der ihr zuletzt gesehen wurdet stehen.
Nicht nur das Verhalten der Widersacher unterscheidet sich, sondern auch ihre Schwächen. Während einige am besten klassisch mit dem Schwert zur Strecke gebracht werden können, empfiehlt sich bei anderen wiederum zum Beispiel die brachiale Methode mit dem Streitkolben.

Aufstieg eines Helden Um das Spiel interessanter zu machen und von einem gewöhnlichem Platformer abzuheben, haben die Entwickler ein Level-System eingeführt. So erhaltet ihr für eure Aktionen Erfahrungspunkte und steigt in Stufen auf. Durch einen Aufstieg erhaltet ihr Punkte welche ihr in Daniels Attribute investieren könnt. So könnt ihr zum Beispiel eure Konstitution, eure Magiegabe oder den Umgang mit den verschiedenen Waffengattungen verbessern.

In der Statistik könnt ihr allerlei Informationen zu eurem Spielstand aufrufen. Wie viele Gegner wurden bereits besiegt, welche Waffe wurde am meisten Schaden ausgeteilt, wie viele Pfeile verschossen etc..
Außerdem seht ihr hier welchen Anteil der Burg ihr schon erkundet habt.
In den Erfolgen und Herausforderungen könnt ihr Heldentaten und Errungenschaften einsehen. Der erste Erfolg den Daniel erreicht ist für gewöhnlich “100 Monster getötet“
Bei Bedarf lassen sich Tipps und Nachrichten die Anfängern helfen ein und ausschalten.

Technik

Optisch dürfte der Titel am ehesten in die 16-Bit Ära eingestuft werden. Die Animationen unseres Helden sind dabei, wohl absichtlich, leicht überzogen und unterstützen den allgemein nicht ganz so ernsten Stil, der sich durch das gesamte Spiel zieht. Nicht ganz so gut gelungen sind die Gegner welche teilweise etwas blass und uninspiriert wirken. Das Levellayout erinnert stark an Castlevania überall findet man Fässer, Spinnweben, Skelette und was es sonst noch braucht um einen Dungeon “realistisch“ zu gestalten. Auch wenn das Spiel leider über keine Sprachausgabe verfügt so ist die Sounduntermalung doch sehr gelungen. Die Effekte könnten stellenweise etwas besser angepasst sein, aber auch hier kann man sich nicht beschweren. Die Steuerung funktioniert sehr gut. Der Waffenwechsel und der Einsatz von Tränken und anderen Items funktioniert wunderbar über verschiedene Shortcuts. Diese lassen sich schnell und unkompliziert selbst belegen. Wer auf dem TV spielt muss sich die Kombinationen nicht mal merken sondern sieht sie direkt auf dem GamePad.
Die Tasten für euren Aktionen lassen sich im Menü nach den eignen Wünschen komplett neu belegen.

Fazit

So simpel das Spielprinzip und der Aufbau auch erscheint. Wer UnEpic knacken will, der sollte eine gehörige Portion Geduld mitbringen. Allzu schnell verläuft man sich in den finsteren Gemäuern oder stirbt in einer Fall oder weil Daniel vergiftet wurde und gerade keinen Heiltrank zur Hand bzw. auf der Schnellauswahltaste hat. Dennoch besticht das Spiel durch sein Retroambiente und seine mit Anspielungen auf Spiele und Filme gespickten Dialoge. Die Technik mag nicht modern sein, aber man spürt nahezu, dass die Entwickler mit Herzblut bei der Sache waren und sich mit dem Spiel und dessen Inhalt auch selbst identifizieren können
Wer auf ein nicht ganz so ernstes Castlevania steht und genügend Durchhaltevermögen an den Tag legen kann, der sollte sich den Titel auf jeden Fall genauer ansehen.

Grafik
6.5
Sound
8
Gesamt
8

verfasst von „David“

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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 02.Februar.2014 - 14:04 Uhr