Spieletest: Trek To Yomi NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
30. Januar 2023

USK 16 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Einzigartiger Art-Style
Toller, authentischer Sound
Negativ:
Kampfsystem auf Dauer ermüdend
Grafikfehler und miese Präsentation

Asiatische Samuraispiele gibt es wie Sand am Meer und nur wenige schaffen es aus der Masse herauszustechen. Immer wieder gibt es dabei aber eine Perle, die es sich zu spielen lohnt. Zählt Trek To Yomi dazu? Der einzigartige schwarz-weiße Artstyle lässt so etwas vermuten, jedoch präsentiert sich die Realität in unserem Test etwas anders.

Style over Substance

Die Trailer ließen schon vermuten, dass Trek To Yomi die Spieler vor allem mit seiner Optik überzeugen möchte. Wunderschöne schwarz-weiß Bilder, die einem fernöstlichen Gemälde entsprungen zu sein scheinen, gepaart mit einem wunderschönen und authentischen Score sollen den Spieler nostalgisch an die guten alten Samuraifilme denken lassen, die man heute kaum noch zu sehen bekommt. Schmeißt man die Switch aber an, fällt einem nach Ladezeiten von insgesamt 1 ½ Minuten unweigerlich auf, dass sämtliches Promomaterial zum Spiel von stärkeren Konsolen oder gar der PC-Version stammen muss. Die Gesichtsanimationen lassen an Gamecubetage denken und das Geflacker im gesamten Bildschirmbereich verursacht nicht nur Kopfschmerzen, sondern lenkt auch von der ansonsten recht gelungenen Story ab. Entflieht man nämlich den unansehnlichen Cutscenes, kommt man rasch in den Genuss eines gleichzeitig simplen, wie auch angenehmen Kampfsystems und einer Geschichte, die vor Klischees zwar nur so strotzt, diese aber immerhin gekonnt zusammensetzt.

Der Kampf

Die Geschichte nimmt mal realistische, mal mystische Wendungen und zeigt den Held Hiroki in mehreren Abschnitten seines Lebens. Es gibt einige genre-typischen und dennoch unerwarteten Wendungen, wobei man nie von all zu langen Textblöcken geplagt wird. Das Spiel verlässt sich auf seine Präsentation und das treibende Kampfgeschehen, wobei man sich meistens auf einer 2D-Ebene bewegt und der Rest dreidimensional dargestellt ist. Mit leichten und schweren Schlägen, die es gekonnt zu paaren gilt, kann man Gegner gehörig Schaden zufügen und die schwarzen Blutfontänen nur sprießen lassen. Besonders gelungene Combos können dazu führen, dass die Gegner taumeln und ein Todesschlag ausgeführt werden kann – dieser ist immer sehr befriedigend, da entsprechend rasant animiert. Jede Aktion verbraucht (wie in anderen Spielen dieser Art) Ausdauer. Ist diese erschöpft, muss man sich wehrlos hinhocken, was mitten im Kampf mit dem Tode bestraft werden kann. Es gilt also gekonnt zwischen, Angriffen, Blocks und Ausweichmanövern zu wechseln und die Ausdaueranzeige im Blick zu behalten. Das alles macht durchaus Spaß und wird im Laufe des Spiels mit zusätzlichen Features erweitert. Wurfsterne werden ebenso unverzichtbare Utensilien, wie Pfeil und Bogen. Während der niedrigste Schwierigkeitsgrad keinen Kummer bereitet, wird es bereits ab Stufe zwei deutlich schwerer und man segnet immer wieder das Zeitliche. Zum Glück gibt es unterwegs immer wieder Schreine an denen wir uns aufladen können und an die man im Falle des Ablebens zurückgesetzt wird.

Das Spiel kommt meist sehr linear daher und deshalb wird der Spieler sich über die geheimen oder auch alternativen Wege freuen, die dazu führen können, dass Gefechten ausgewichen wird oder diese auf einfachere Weise erledigt werden können. Auch optionale Upgrades können die Schleichpfade bereit halten. Ein Samurai hält seine Augen also stets offen.

Samuraikino

Wie schon erwähnt, orientiert sich die gesamte Präsentation an alten Samurai-Filmklassikern. Die Kompositionen sind dabei sehr schön und authentisch und auch die Soundeffekte kommen satt. Mit einer Surroundanlage oder Kopfhörern wird man hier richtig verwöhnt. Die kleinen beabsichtigten Bildfehler, die liebgewonnenen abstrusen Kamerawinkel und vor allem die asiatische Synchronisation unterstützen das Retrofeeling enorm. Bloß nicht auf englische Synchro umschalten, denn die deutschen Untertitel reichen in diesem Falle völlig. Leider kann die optische Präsentation auf der Switch so gar nicht überzeugen, was ein Skandal ist, wenn man sich das Spiel auf anderen Platformen anguckt. Wo das Spiel von düsteren Lichteffekten, dem Spiel mit der Monochromie und den glatten Animationen eigentlich lebt, kommt die Switch-Version verbuggt, platt und krisselig daher. Alles flirrt, ist kantig und versuppt in der Unschärfe. Gerade letzteres könnte man als künstlerische Absicht erachten, aber nicht wenn es derart random auftritt. Im Handheldmodus fällt es erstaunlicher weise weniger auf, vor allem deshalb, weil dort die gesamte Präsentation schwammiger, wenn auch einheitlicher ist. Es ist und bleibt unangenehm zu Spielen und gerade mobil fangen die Augen an zu tränen wegen der ständigen Unschärfe. Immerhin kann man das Spiel in bereits 6 Stunden durchspielen, was auch mit den monotonen Gegnermechaniken betrachtet das Maximum sein wird, was man investieren will. Hat man sich nämlich seine Lieblingscombo gut zurechtgelegt, wird man alle Gegner auf die gleiche Art und Weise besiegen können. Selbst die Endgegner bringen dabei nicht all zu viel Auflockerung.

Fazit

Trek to Yomi ist auf anderen Konsolen bestimmt ein tolles Spiel. Das simple, aber befriedigende Kampfsystem, der Art-Style und die akustische Präsentation sind auf der Switch zwar toll, die grafische Präsentation liegt aber meilenweit hinter den anderen Platformen. Das Flirren, die Grafikfehler, die Kantigkeit und die gruseligen Körperanimationen machen das Spiel auf der Switch nicht nur zu seiner schlechtesten Version, sondern auch zu einer echten Geduldsprobe für waschechte Samuraifans.

Grafik
4
Sound
9
Gesamt
5

verfasst von „MatEusZ“

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Vielen Dank an die Firma Devolver Digital für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 07.Februar.2023 - 20:36 Uhr