Trauma Center New Blood ist ein unterhaltsames und forderndes Spiel geworden. Die Möglichkeit die zahlreichen Missionen erneut mit einem Freund zu spielen, verlängert die Spielzeit deutlich. Allerdings wurde außer der Sprachausgabe wenig in die Technik investiert, so dass der nächste Teil ein Rundum-Lifting verträgt!
Spieletest: Trauma Center: New Blood WII
Weitere Infos
Releasedate:7. November 2008





Anzahl der Spieler: 1-2
Leser-Meinungen: Noch keine
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Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- Sehr umfangreich
- Saubere Steuerung
- Deutliche Lernkurve
- Negativ:
- Grafisch ist mehr drin
- Standbilder statt Videos
- Unoriginelle Geschichte
Trauma Center wurde ursprünglich auf dem Nintendo DS geboren und faszinierte die Spieler damals mit einer unglaublich fordernden Touchscreen-Steuerung und einer frischen Spielidee. Durch die Möglichkeiten der Wii wurde der DS-Teil dann mit kleineren Verbesserungen unter dem Titel Second Opinion veröffentlicht. Mit Trauma Center New Blood ist nun ein von Grund auf für die Wii entwickelter Teil der Serie erschienen, und die Verbesserungen sind offensichtlich, obwohl das Spielprinzip nahezu unangetastet geblieben ist.
Von Quacksalbern und Labertaschen
Im Zentrum der Geschichte stehen diesmal die beiden Ärzte Markus Vaughn und Valerie Blaylock. Wie bereits Derek Stiles im ersten Teil der Serie zeichnet „die heilende Hand“ die beiden neuen Mediziner aus, eine Technik, die Operationen unter schwierigsten Umständen zulässt. Bevor allerdings wirkliche Herausforderungen auf den Spieler warten, beginnt die Geschichte in einem kleinen Ort in Alaska, wo sehr einfache Verletzungen behandelt werden müssen. Auf diese Weise werden auch Neulinge an die verschiedenen medizinischen Gegenstände herangeführt. Im weiteren Verlauf des Spiels wechseln die Ärzte an das Concordia Medical Institute, wo sie mehr und mehr in die spannende, aber stark an den Vorgänger erinnernde, Geschichte gezogen werden. Nachdem GUILT im ersten Teil besiegt wurde, wartet eine neue Krankheit namens STIGMA auf die erfolgreiche Ausrottung. STIGMA besteht aus mehreren Parasiten-Typen, die ein jeweils anderes Vorgehen erfordern. Nach und nach werden bis zum großen Finale die verschiedenen Methoden eingeübt, um das Virus zu vernichten. Zwischendurch müssen immer wieder auch konventionelle Eingriffe erfolgreich abgeschlossen werden, etwa das Platzieren eines Herzschrittmachers, die Behandlung von Tumoren und die Erstversorgung von Unfallopfern.
Die Präsentation wurde gegenüber dem Vorgänger durch die konsequent eingesetzte Sprachausgabe verbessert. Sowohl die teils langen Gespräche zwischen den OPs, als auch die Gespräche während eines Eingriffs sind komplett englisch synchronisiert. Leider wurden die statischen Bilder beibehalten und Videosequenzen gibt es nicht. Einzige Ausnahme stellt das kurze Intro dar, das sich so schamlos bei Dr. House bedient, dass es als Hommage verstanden werden kann.
Gott in weiß oder Kurpfuscher? Du hast es in beiden Händen!
Gespielt wird mit der Wii-FB und dem Nunchuk. Auf der linken, unteren Seite des Screens ist ein kreisförmiges Diagramm mit allen wichtigen Utensilien abgebildet. Durch die Auswahl der Richtung lassen sich die Gegenstände anwählen. Mit der Bewegungssteuerung der Wii lassen sich so Schnitte vollziehen, Spritzen setzen und Verbände anlegen. Neben diesen aus dem DS-Teil bekannten Möglichkeiten kommen noch der Einsatz eines Defibrillators und das manuelle Massieren des Herzens. Weitere Gegenstände können mit einer kleinen Pinzette, dem Forceps, genommen und wieder abgelegt werden.
Die Steuerung erfordert einige Eingewöhnungszeit, vor allem weil die Hände freier agieren können, als bei der Stylus-Variante des Nintendo DS. Aber selten sieht man bei einem Spiel die Lernkurve so beeindruckend an den eigenen Leistungen: Operationen, die zunächst aussichtslos erscheinen, gelingen nach wenigen Versuchen hervorragend. Obwohl New Blood einfacher ist als Second Opinion, wird selbst auf dem leichten Schwierigkeitsgrad die perfekte Kontrolle des OP-Bestecks vorausgesetzt.
Um die Operationen differenzierter betrachten zu können wird jede Aktion mit Punkten bedacht. Sitzt der Verband gerade und ist der Einschnitt gelungen? Die Endpunktzahl lässt sich dann über die Nintendo Wi-Fi Connection hochladen und mit Spielern aus aller Welt vergleichen. Der neu hinzugekommene Kooperations-Modus für zwei Spieler bietet über die recht umfangreiche Einspieler-Kampagne noch weitere Stunden Spielspaß. Für hartgesottene Spieler stehen zudem Herausforderungen zur Verfügung, die es wirklich in sich haben. Da müssen gleich mehrere Patienten in einem engen Zeitlimit versorgt werden oder die berühmten X-Missionen schrauben die Herausforderung auf das Maximum.
Technisch wohl eher Trauma Center Old Blood
Technisch wurde im Vergleich zum Vorgänger leider nicht mehr viel getan. Bis auf die neu hinzugekommene Sprachausgabe sind die Grafiken und Musiken nicht verbessert worden. Die Operationen selbst sind nicht realistisch sondern stilisiert dargestellt. Das bedeutet, dass nach einem Einschnitt sofort das zu behandelnde Areal sichtbar wird, und die Möglichkeiten der Behandlung nach einigen Missionen immer wiederholt werden, während wichtige Arbeitsschritte generell übersprungen werden. Beispielsweise muss ein Patient niemals voll narkotisiert werden und ein Anästhesist ist auch weit und breit nicht zu sehen.
Vor allem die albernen Standbilder wirken trotz nun eingesprochenem Text einfach nicht mehr zeitgemäß, so liebevoll die Hintergründe auch gezeichnet sein mögen. Dann lieber knappe Filmsequenzen, die mehr Arbeit machen, als ausufernde und teils öde Gespräche. Die Sprachausgabe ist allerdings professionell und gerade während eines Eingriffs kommt so die richtige Dramatik auf, wenn etwa die Herzfrequenz des Patienten fällt. Die Musik ist nett, aber steht stark im Hintergrund, so dass keine epischen Kompositionen erwartet werden dürfen.
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Vielen Dank an die Firma Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 05.Dezember.2008 - 12:47 Uhr