Spieletest: Tin Hearts NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
20. April 2023

USK 0 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Emotionale Geschichte
Packendes Spielprinzip
Klasse Artdesign
Negativ:
Matschige Texturen
Immer wieder Ruckler

Puzzlespiele für zwischendurch sind wie für die Nintendo Switch und ihren mobilen Ansatz gemacht. Da böte es sich doch an einen der besten Puzzle-Platformer aller Zeiten als Vorbild zu nehmen, die Lemminge durch Zinn-Soldaten zu ersetzen und das Ganze in die dritte Dimension zu verfrachten. Ob den Leuten von Rogue Sun und Wired Productions das unterfangen gelingt oder die Marschkette in sich zusammenfällt, klärt der nun folgende Test zu Tin Hearts.

Oh, eine Story!

In einem Puzzle-Spiel würde man nicht unbedingt erwarten eine emotionale Story serviert zu bekommen, aber genau das macht Tin Hearts ziemlich geschickt. Der Spieler bewegt sich quasi in den Erinnerungen eines alten Spielzeugmachers und erzählt seine Geschichte und die seiner Tochter. Dabei kommt das Spiel meistens, aber nicht immer, ganz ohne Dialoge aus und transportiert dennoch einen ordentlichen Schwung an Emotionen. Schafft man es die einzelnen Aufgaben zu lösen, schaltet man neue Erinnerungen frei und sieht die Zeit des Spielzeugmachers dahinziehen. Die Zimmer verändern sich, die Möbel bleiben oft die gleichen, werden aber umgerückt und so entsteht eine angenehme Erzählung, ohne dass sonderlich viel erzählt werden müsste. Der natürlicher Fluss der Zeit, wenn man so will.

Lemminge in 3D

Die Aufgabe des Spielers besteht darin die Zinn-Soldaten sicher von A nach B zu bringen. Dabei sollen Hindernisse überwunden und die Laufrichtung durch geschicktes Platzieren von Gegenständen beeinflusst werden. Das ist am Anfang genauso einfach, wie es gerade noch klingt. Das Spiel bringt aber immer wieder neue Gameplayfeatures, welche die Aufgabe zwar auf der einen Seite verkomplizieren, auf der anderen Seite aber auch für mächtig Puzzlespaß sorgen. Schön ist, dass es keine klassischen Tutorials gibt, weil sich die Neuerungen sehr sinnvoll und meist selbsterklärend in Szene setzen. So steigt die Lernkurve adäquat zum Schwierigkeitsgrad und innerhalb von 10 – 20 Minuten ist auch das schwerste Level gelöst. Durch angenehme Features wie das Beschleunigen, Anhalten oder Zurückspulen der Zeit ist viel Raum für Erprobung, Irrtum und Neuversuch. Casualgamer werden mit Tin Hearts gut abgeholt, während Hirnakrobaten hier und da die Herausforderung vermissen werden. Im Test fühlte es sich genau richtig an und die Motivation blieb stetig hoch.

Schön, aber matschig

Das Design des Spiels ist sehr schön. Alles ist sehr liebevoll gezeichnet und entworfen, es macht Spaß die riesige Welt aus den kleinen Augen eines Zinn-Soldaten zu erleben. Wie schon erwähnt, wird durch die optische Gestaltung der Welt ein großer Teil der Emotionalität transportiert. Schade nur, dass die Nintendo Switch Fassung mächtig hinterherhinkt, wenn es um Performance und Texturen geht. Ruckler sind an der Tagesordnung und generell wirken viele Bereiche matschig oder schwammig. Das ist bei einem Puzzle-Spiel selbstverständlich kein Weltuntergang, aber schaut man sich die Trailer für die anderen Fassungen an, scheint da einiges mehr zu gehen. Die musikalische Seite und auch die Soundeffekte sind sehr solide und runden die herzerwärmende Geschichte gut ab. Insgesamt haben man es mit einem ansprechenden Titel zu tun, aber bei der Portierung hätte man sich mehr Mühe geben müssen.

Fazit

Tin Hearts ist ein toller Puzzle-Plattformer für „Lemmings“-Fans. Das Spielprinzip ist schnell erlernt, möchte aber gemeistert werden und das macht richtig Spaß. Die Lernkurve ist genau richtig und macht das Spiel für alle zugänglich, wobei Puzzle-Cracks unterfordert sein könnten. Allein die technische Performance der Switch ist ein kleiner Dorn im Auge, der dem Spiel- und Puzzlespaß aber keinen Abbruch tut.

Grafik
7
Sound
8
Gesamt
7.5

verfasst von „MatEusZ“

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Vielen Dank an die Firma Wired Productions für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 07.Mai.2023 - 11:37 Uhr