Spieletest: Thunderbirds GBA

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Weitere Infos

Releasedate:
32. September 2004

USK 0 unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

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Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
3 Charaktere steuerbar
ordentliche Animationen
gute Steuerung
Negativ:
Passwort Speichersystem
nicht lokalisiert
Flugmissionen viel zu kurz
zu wenig Rücksetzpunkte

Der Name Thunderbirds wird wohl den meisten von euch weniger geläufig sein; auch ich kann mich nur ganz dumpf an die alte, trashige Puppentrickserie aus den 60er Jahren erinnern, die ich in meiner Kindheit das eine oder andere Mal im Samstagvormittag-Programm gesehen habe. (Natürlich nicht als Erstausstrahlung - so alt bin ich auch wieder nicht!) Nun hat sich Hollywood ein genauso trashiges Remake mit echten Schauspielern gebastelt, welches vor kurzem auch in unsere Kinos gekommen ist. Und was darf bei einem neuen US-Film nicht fehlen? Natürlich die passende Videospielumsetzung! Jene kommt diesmal von Vivendi und Saffire und ist gar nicht mal so trashig, wie ich es mir erwartet hätte, aber leider auch weit entfernt vom Prädikat "gut".

Wenn man das Spiel zum ersten Mal startet, fällt einem sofort auf, dass auch die Macher nicht wirklich von Erfolg dieser Software überzeugt gewesen zu sein scheinen und gleich an zwei Stellen gespart haben. Erstens: bei der Lokalisierung. Das Spiel kommt nämlich komplett in englisch daher. Das ist bei dem wenigen Text zwar kaum problematisch, aber gerade bei Vivendi, die bei ihren Titeln sonst immer eine Übersetzung in die gängigen europäischen Sprachen mitliefern, ist dies doch verwunderlich. Außerdem hat der Hersteller noch bei der internen Speicherfunktion gespart, was uns ein nerviges Passwortsystem beschert. Aber nun habe ich vorerst mal genug gelästert, kommen wir zu den Story- und Gameplay-Details.

Die Geschichte des Films und somit auch des Games spielt im Jahre 2065 und dreht sich um die Geheimorganisation "International Rescue", die vom Wissenschaftler Jeff Tracy zusammen mit seinen vier ältesten Söhnen geleitet wird. Der Name "Thunderbirds" bezieht sich auf die fünf Fluggeräte, mit denen die Tracys ihre Rettungsmissionen ausführen. Als die fünf Helden allerdings von ihrem Erzrivalen "The Hood" in eine Falle gelockt werden, schlägt die große Stunde von Alan, des jüngsten Tracy-Sprosses, und er macht sich mit seinen Freunden Fermat und Tin-Tin auf, seine Familie und die Welt vor den finsteren Plänen des Oberschurken zu retten.
Und hier kommt ihr ins Spiel. Ihr übernehmt die Steuerung der drei Kids und arbeitet euch durch die neun Level. Der Hauptteil der Level besteht aus Adventure-Kampagnen, welche sich zwischendurch öfters mit Flugmissionen abwechseln. Diese Fluglevel hätten sich die Entwickler allerdings ruhig sparen können. Hier fliegt man nämlich mit einen der Thunderbrids-Fahrzeuge in isometrischer Perspektive durch eine Pseudo-3D-Landschaft und muss entweder ballern oder Rettungsmissionen erfüllen. Dabei ist die Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt. Ein wenig nach links oder rechts lenken und schon stößt man an die Grenzen des Levels. Auch die Länge der Missionen ist teilweise lächerlich kurz. Oft hat man nach nicht einmal einer Minute die gestellte Aufgabe erfüllt. Interessanter sind da schon die Adventure-Abschnitte. Hier muss man versuchen, mit den drei Hauptcharakteren den Ausgang eines Raumes zu finden, was sich vielleicht einfacher anhört, als es ist. Jeder der drei Jugendlichen hat nämlich persönliche Stärken, aber auch Schwächen. Alan, der Anführer der Truppe, kann als Einziger Kisten verschieben und ist zudem noch ein guter Springer. Tin Tin kann auch über Abgründe springen und ist zusätzlich noch in der Lage, telekinetische Fähigkeiten einzusetzen, um so Gegenstände auch durch Wände hindurch zu verschieben. Fermat hingegen besitzt keine der genannten Möglichkeiten. Nicht mal Springen ist mit ihm möglich. Dafür kann nur er sich durch kleine Löcher in der Wand rollen und auch das Bedienen von Computeranlagen beherrscht nur er. Durch diese Konstellation ergeben sich recht nette Rätselaufgaben. So müsst ihr immer mit der richtigen Person zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein, damit ihr tatsächlich alle drei Charaktere zum Levelausgang bekommt. Dabei gilt es Kisten zu verschieben, Schalter umzulegen, Schlüsselkarten zu besorgen oder mit dem Computer Fallen auszuschalten oder Türen aufzusperren. Die Gehirnzellen von erfahrenen Knoblern werden hier natürlich nicht allzu sehr beansprucht, dennoch sorgen diese Level doch für ein wenig Unterhaltung. Das Einzige, was man hier noch bemängeln könnte, ist, dass es innerhalb eines Raumes keine Rücksetzpunkte gibt. So kann man sich schon mal ärgern, wenn man in einem großen Raum kurz vor dem Ziel doch noch in einen Abgrund fällt und so die ganze Arbeit erneut erledigen muss.

An der Steuerung lässt sich auch nur wenig aussetzen. Wenn man von der Tatsache absieht, dass ich persönlich Spiele in isometrischer Perspektive nicht sonderlich mag, da man bei dieser Sicht im Allgemeinen zu oft eine diagonale Position des Digipads braucht, was sich am GBA nicht sonderlich bequem halten lässt, ist die Steuerung sehr gut gelungen. Mit A werden Hebel und Computer betätigt, der B-Knopf dient zum Springen bzw. Kriechen und mit R lassen sich die Spezialfähigkeiten (Telekinese und Kisten schieben) einsetzen. Die L-Taste dient zum Gruppieren und Separieren der Truppe und mit Select könnt ihr die zurzeit aktive Person wechseln. Dies gilt natürlich nur für die Adventure-Abschnitte. Bei den Flugmissionen dient A zum Abfeuern der Primärwaffe, B zum Auslösen des Turbos und R für die Spezialfunktion. Alles in allem ist die Steuerung also recht intuitiv aufgebaut.

Grafisch kann man den Programmierern auch nichts vorwerfen. Die isometrisch dargestellte Welt sieht optisch sehr gelungen aus, die Animationen der Charaktere sind auch sehr schön und auch das Scrolling ist sehr sauber und fehlerfrei. Große Effekte sucht man allerdings vergeblich. Über den Sound gibt es nur sehr wenig zu sagen. Relativ unscheinbare und repetitive Hindergrundmelodien und standardmäßige Soundeffekte geben wenig Anlass zur Freude, sind aber auch keine Gefahr für die Gehörgänge.

Und was gibt es sonst noch zu diesem Game zu sagen? Nun, eigentlich nichts. Einen Multiplayer-Modus gibt es nicht und bedingt durch das Passwortsystem sind auch keine freispielbaren Goodies enthalten. So beschränkt sich die Motivation des Games auf das einmalige Durchspielen. Dies mag zwar teilweise durchaus Spaß machen, eine Kaufempfehlung kann ich allerdings nicht aussprechen.

Fazit

Thunderbirds ist eine recht kurzweilige Filmumsetzung, die zwar einige positive Attribute besitzt, allerdings auch genügend negative Eigenschaften hat. So bleibt nicht mehr als ein nett gemeintes, durchschnittliches GBA-Game, von denen es ja schon mehr als genug auf dem Markt gibt.

Grafik
7
Sound
5.5
Gesamt
5

verfasst von „S.T.E.G.I.“

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Vielen Dank an die Firma Vivendi Universal für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 12.November.2004 - 18:48 Uhr