Selbst hartgesottene Fans sollten sich überlegen ob sie sich nicht lieber den Film und eine Packung Popcorn kaufen, anstatt zur 3DS-Version zu greifen. Das Spielkonzept an sich ist nicht schlecht, allerdings wurde es in fast allen Bereichen mangelhaft umgesetzt. Schade, bedenkt man, dass die Entwickler für die 3DS-Variante mehr Zeit hatten. Und so landet der Titel zu Recht in der Schublade mit den misslungenen Filmadaptionen, da er zu schnell zu wenig Spielspaß bietet.
Spieletest: Thor 3DS
Weitere Infos
Releasedate:9. September 2011


Anzahl der Spieler: 1
Leser-Meinungen: Noch keine
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Specials: Auf dem Modul befindet sich eine Episode der Zeichentrickserie mit Marvels Thor.
Plus / Minus
- Positiv:
- deutsche Sprachausgabe
- freischaltbare Kostüme
- Negativ:
- anspruchslos
- altbackene Grafik
- kaum motivierend
Seit 1962 schwingt Thor seinen mächtigen Hammer im Marvel-Universum. Im Zuge der stetig steigenden Begeisterung an Realverfilmungen dieser Heldenserien, durfte in diesem Jahr nun auch der Sohn von Allvater Odin sein Hollywood-Leinwanddebut feiern. Und wie es schon seit einiger Zeit Gang und Gäbe ist, wurden pünktlich zum Kinostart diverse Konsolenversionen veröffentlicht. Für den 3DS Titel welcher zeitnah zum DVD/Bluray-Release erschien, hatten die Entwickler etwas mehr Zeit. Ob sich dies positiv niederschlägt wollen wir im Folgenden beleuchten.
Schwingt den Hammer
Anders als bei anderen Filmumsetzungen spielt ihr nicht die Geschichte des Leinwandabenteuers nach, sondern eine eigens dafür konzipierte. Als Thors Kampfgefährtin Sif bei einem Kampf mit Eisriesen getötet wird, schwört Thor blind vor Wut und angestachelt von seinem ränkeschmiedenden Bruder Loki Rache. Ohne Einverständnis des Allvaters macht er sich sich auf den Weg nach Jotunheim um den Verantwortlichen zu richten. Odin der vom Unterfangen seines Spößlings nichts ahnt, belebt derweil die gefallene Kriegerin wieder. Die dazu nötige Anstrengung zwingt ihn in den Odinschlaf und lässt Asgard schutzlos zurück. Thor seinerseits erweckt auf der Suche nach dem Schuldigen für Sifs vermeintliches Ableben ein Uraltes Ungeheuer was seinerseits von Odin vor Urzeiten gegen die verfeindeten Wanen eingesetzt wurde.
Das Spielprinzip spiegelt sehr gut das wider, was den Gott des Donners auszeichnet. In ungestümer Art kämpft ihr euch durch Horden von Riesen, Trollen und anderen mythischen Kreaturen.
Als Schauplätze dienen unter anderem die eisigen Höhlen Jotunheims und die Wälder Wanaheims.
Um seine Gegner niederzuringen, nutzt Thor den gefürchteten Hammer Mjölnir. Mit roher Gewalt prügelt ihr euch dabei wenig filigran durch die verschiedenen Abschnitte.
Neben den normalen horizontalen und vertikalen Angriffen und Kombinationen aus selbigen, könnt ihr euren Gegner mit Hilfe eines mächtigen Schlages in die Luft schleudern um ihn dort weiter zu bearbeiten.
Weiter entfernte Widersacher können durch gezielte Würfe mit Mjölnir ausgeschaltet werden, Distanzangriffe von diesen mit dem Hammer abgeblockt und durch gutes Timing zurückgeschleudert werden.
Aber als gottgleicher Krieger kann Thor natürlich auch auf übernatürliche Kräfte zurückgreifen.
So könnt ihr die für euren Charakter typischen Blitzstürme herbeibeschwören, eure Angriffskraft erhöhen oder Feinde in Windkäfigen festhalten. Für diese Aktionen benötigt ihr Odinkraft welche ihr durch das Töten von Gegnern auffüllen könnt.
An manchen Orten ist es erforderlich Heldentaten zu vollbringen. Diese werden an markierten Punkten durch simples drücken der R-Taste ausgeführt.
Im Laufe des Spiel könnt ihr Runen finden welche auf Mjölnir angebracht werden können um so eure Fähigkeiten und Attribute zu verbessern.
Der Großteil des Spiels besteht aus Hack and Slay- Abschnitten. Einzige Auflockerung sind die Flugmissionen bei denen Thor sich mit Hilfe seines kreisenden Hammers in die Lüfte schwingt und von dort durch Blitze Verderben über seine Feinde bringt.
Ob nun zu Boden oder in der Luft, der Schwierigkeitsgrad ist in keinem Fall besonders hoch.
Als kleines Extras gibt es Boni wie Konzeptzeichnungen und neue Kostüme die gefunden und freigeschaltet werden können. Ebenso gibt es eine komplette Episode der Zeichentrickserie zu betrachten.
Technisch keine Heldentat
Im Gegensatz zum Protagonisten kann SEGA mit der Grafik keine Bäume ausreißen. Zu kantig und zusammengeschustert wirken die Welten. Die ständigen Wiederholungen lassen auch hier schnell Langeweile aufkommen.
Der 3D-Effekt ist zwar vorhanden aber kaum der Rede wert und auch in keinster Weise in die Spielmechanik implementiert.
Auch wenn die deutsche Sprachausgabe in den wenigen bewegten Sequenzen nicht synchron ist, so ist sie doch ein kleiner Pluspunkt des Spiels. Die Musik passt zum Titel, endet aber mancherorts zu abrupt oder wechselt zum falschen Zeitpunkt.
Die Steuerung des Helden geht auch in der Hitze des Gefechts gut von der Hand. Lediglich der Wechsel vom Slidepad zum Steuerkreuz gestaltet sich manchmal als unbequem.
Nicht ganz begreiflich ist, wieso die Steuerung im Menü, obwohl dieses auf dem Touchscreen liegt, nur mit Hilfe der Tasten funktioniert und eben nicht über den Bildschirm.
Alles in allem wirkt der Titel technisch unfertig und unausgegoren, was gerade bei der längeren Entwicklungszeit unverständlich ist.
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Vielen Dank an die Firma SEGA für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 02.Oktober.2011 - 21:21 Uhr