Spieletest: The Legend of Heroes: Trails from Zero NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
30. September 2022

USK 16 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Gelungenes Remaster
Spielerfreundliche Neurungen
Tolles Kampfsystem
Negativ:
Unendlich lange Dialoge
Spielbeginn kann zäh sein
Teilweise nur Pseudo-3D

Die Globalisierung hat Spieler aller Länder näher rücken lassen. Release-Termine werden über Kontinente hinweg synchronisiert und es gibt kaum noch Schlupflöcher für regionale Geheimtipps. Durch E-Shops, Onlinekaufhäuser und Gebrauchtbörsen kommt der geneigte Fan so ziemlich immer sicher ans Ziel. Einzige Ausnahme: die ausufernde Welt der japanischen Rollenspiele, kurz jRPGs. Die Lokalisierung ist derart aufwendig, dass es bis heute Perlen gibt, von denen noch kein westlicher Spieler je gehört hat. Die The Legend of Heroes Serie beispielsweise hat eine unglaublich alte Tradition und ist nur mit einigen PSP-Ablegern im Rest der Welt in Erscheinung getreten. So auch The Legend of Heroes: Trails of Zero, welches nun als Remaster für die Nintendo Switch erscheint. Warum gerade der angesetzte Staub ein absolutes Proargument darstellt, klärt der nun folgende Nintendofans.de-Test!

Lang, lang ist’s her…

Als das Franchise im Jahre 1989 geboren wurde, damals noch unter dem Titel Dragon Slayer: the Legend of Heroes, dachte wohl keiner, wo die Reise hingehen würde. Von Heimcomputern, über das Super Famicom, die Playstation bis zur Blütezeit auf der Playstation Portable gab es unheimlich viele Releases und Re-Releases und umso unglaublicher ist es auf den erste Blick, dass davon so wenige Menschen weltweit erfahren haben. Immerhin bietet die Reihe optisch und akustisch allerhöchste Genrekost. Auf den zweiten Blick präsentiert sich die Erzählweise hingegen etwas weniger typisch. Es wird sehr viel Zeit auf Gespräche und nachvollziehbare Geschichten gelegt und nicht immer geht es dabei um die Rettung des gesamten Universums, sondern um Einzelschicksale im Mikrokosmos einer kleinen Stadt beispielsweise. Hier dürfte der Kern der Zögerlichkeit bei der Exportierung der Reihe liegen – eine Lokalisierung wäre auf Grund der Textmassen sehr teuer und der Erfolg unkalkulierbar gewesen. Immerhin gelang es einigen Titeln einen deutschen PSP-Release zu erhalten, das vorliegende Trails of Zero zählte nich dazu. Es erscheint nun, gut zwölf Jahre später, erstmals in westlichen Gefilden, bzw. auf Deutsch. Die Entwickler des Remasters haben dabei einiges richtig gemacht, wie der nächste Absatz belegen wird.

Retro und erstaunlich frisch

Man startet das Spiel und die allerersten Klänge, welche das Logo von Nihon Falcom begleiten ziehen einen in den Bann. Kristallklare Klavierklänge mit einer ganz einfachen Melodie erwecken Hirnareale zum Leben, die zuletzt bei den ganz großen Klassikern der späten 90er und frühen 2000er Jahre aktiv waren. Ebenso mutet das Figurendesign erfreulich eingängig an. Die Chibi-Figuren, welche in Gesprächen durch aufwendige Mangazeichnungen ihrer selbst ergänzt werden, haben alle Sympathien auf ihrer Seite und brechen auch mit einer grundlegenden Charakteristik japanischer Rollenspiele. Die Gruppe muss sich nicht erst im Laufe des Spiels finden, sondern ist von Anfang an ein Team. Interessanterweise leidet die Spannung darunter keineswegs. Im Gegenteil ist dies der Figurenzeichnung sehr zuträglich. Die Story unterscheidet sich dann auch noch sehr von großen Vorbildern wie Final Fantasy oder Dragon Quest. Hier geht es sehr lange nicht um globale oder gar universale Konflikte, sondern man ist Teil einer kleinen Spezialeinheit der örtlichen Polizei von Crosbell. Man erledigt größere und kleinere Aufgaben und lernt die Stadt und ihre Bewohner kennen wie seine eigene Westentasche. Zwar reist man hin und wieder nach Außerhalb, aber ein großer Teil des Spiels findet in Crosbell selber statt. Hier sind verschiedene Mächte am Wirken und als Spieler gilt es die Geheimnisse, die unter der Oberfläche brodeln zu lüften. Eine herrlich willkommene Abwechslung im jRPG Business.

Die Grafik wurde im Vergleich zum Original ordentlich hochskaliert, in ihrem Kern aber belassen. So ist die PSP-Vergangenheit permanent sichtbar und nur in einigen Kleinigkeiten störend. Beispielsweise können sich die Figuren nicht wirklich bewegen. Sie schreiten zwar über den Bildschirm, sobald aber jemand aufstehen will, wird dies mit einem kurzen Blurr-Effekt kaschiert und die Figur sitzt nicht mehr. Wenn sich Autos bewegen sieht das auch sehr nostalgisch, kantig aus. Ebenso sind einige Gegenstände (Balustraden, Tischbeine, Accessoires etc.) zwar so gezeichnet als seien sie dreidimensional, sind aber in Wirklichkeit flach wie eine Flunder, was sich bei Kameradrehungen zeigt. Wie aber zuvor erwähnt fällt dies keineswegs negativ ins Gewicht. Das gesamte Design ist derart gelungen und wird durch die HD-Optik weiter aufgewertet, dass es eine wahre Freude ist. Man fragt sich zwischendurch tatsächlich, ob das Spiel vor zehn Jahren oder tatsächlich heute „auf retro gemacht“ entwickelt wurde. Die Anime-Zwischensequenzen sind eh, wie bei den meisten Genrevertretern, erste Sahne.

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