Für Fans des Jump and Run Genres ein klarer must-have Titel. Das schräge Comic-Konzept, gepaart mit skurrilem Humor ist eine wirklich gelungene Mischung. Technisch leistet sich The Kore Gang auch keine gröberen Schnitzer. Wer also eine Abwechslung oder Alternative zu Nintendos rotbemütztem Klempner sucht, ist hier bestens beraten.
Spieletest: The Kore Gang WII
Weitere Infos
Releasedate:11. August 2010





Anzahl der Spieler: 1
Leser-Meinungen: Noch keine
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Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- tolle Optik
- überragender Sound
- abwechslungsreich
- einsteigerfreundlich
- Negativ:
- Texturschwächen
- Kameraführung
Was lange währt...
Wer kennt es nicht, ein interessantes Spiel wird angekündigt, aber der geplante Veröffentlichungstermin wird immer nur vage angegeben und ständig nach hinten geschoben.
Oft endet das Ganze dann darin, dass der Titel komplett in der Versenkung verschwindet, oder aber bei Release technisch total unter dem Standard liegt.
Auch The Kore Gang Invasion der Inner-Irdischen schien dieses Schicksal zu blühen.
Ursprünglich sollte das Spiel für die Xbox erscheinen. Nachdem das Projekt dem Rotstift zum Opfer fiel und der Entwickler seine Pforten schloss, sah es düster aus. Der zweite Versuch Kore Gang für Xbox und PC zu veröffentlichen, schlug ebenso fehl. Danach wurde es ruhig um das abgedrehte Jump and Run und niemand rechnete mehr wirklich damit, dass das Spiel tatsächlich Goldstatus erreichen würde.
Überraschend war also nicht nur die Ankündigung des Titels für die Wii, sondern vor allem, dass es diesmal auch fertiggestellt wurde.
Der Untertitel selber sagt schon so einiges über das Spiel aus: Invasion der Inner-Irdischen. Kommen Invasionen nicht von außen? Oder müsste man Invasion dann nicht mit zwei n schreiben? The Kore Gang stellt so einiges auf den Kopf und ist vor allem eines: herrlich schräg.
Die inneren Werte
Da die Inner-Irdischen ihr Dasein ohne Sonnenlicht und den offenen Himmel mächtig satt haben, beginnen sie mit Hilfe des riesigen Bohrers, dem Krank-Tank, die Invasion der Oberwelt.
Angeführt werden die Kreaturen von den drei Krank-Brüdern als da wären :
Dr.Ooond seines Zeichens zuständig für die Energiegewinnung der Maschinerie. Und er wäre ja kein richtig guter Schurke wenn er eben diese nicht aus den Schmerzensschreien seiner Gefangenen extrahieren würde.
Tic von Tac koordiniert die Wirtschaft innerhalb des Panzers. Um sicherzustellen, dass auch alles planmäßig abläuft, trägt er an allen möglichen Stellen Uhren am Körper.
Hunter Bunter ist der Waffenfanatiker der drei Brüder. Er ist so besessen von seiner Sammelleidenschaft, dass er sich sogar eine Kanone auf den Kopf hat implantieren lassen.
Um den Weg nach oben zu finden, haben die drei den Wissenschaftler Dr. Samuelson entführt. Dieser hat mit Hilfe seiner Erfindungen schon so ziemliche jeden Winkel des Planeten erkundigt, und ist somit der perfekte Führer. Außerdem hat er den Kore-Suit entwickelt. Ein Multifunktionsanzug, den vor allem Hunter Bunter in die Hände bekommen will, um ihn für seine fiesen Zwecke zu Missbrauchen. Doch wie es der Zufall so will, landet der Anzug in den Händen von Pixie, die beim Versuch ein Hochhaus zu erklimmen abstürzt und durch einen Kanaldeckel direkt ins Labor des Dokors fällt.
Zu Beginn wird euch schrittweise die Steuerung nähergebracht und auf die Besonderheiten des Suits hingewiesen.
Denn je nach dem welcher der drei Helden die Kontrolle über den Anzug hat, wechseln dessen Fähigkeiten.
Übernimmt Pixie das Steuer so verfügt ihr über einen Doppelsprung, die Fähigkeit an markierten Stellen zu klettern und die Pirouette, die es euch ermöglicht Hindernisse zu überwinden.
Nach einer Weile trifft man auf Madboy. Besser gesagt, ihr müsst ihn retten. Auf der Suche nach seinem entlaufenen Hund Rex in alten U-Bahn Tunneln, wurde er von Inner-Irdischen gefangen genommen, und soll nun in einer Arena gegen ein riesiges Monster kämpfen. Kontrolliert Madboy den Anzug so verwandeln sich die Greifer in große Metalfäuste. Mit diesen könnt ihr nicht nur euren Widersachern zusetzen, sondern auch Kisten zerlegen und Schalter einschlagen.
Aufgrund seiner Stärke kann Madboy auch Geschosse abwehren und Objekte werfen.
Sobald euch der Hund Rex zur Verfügung steht, adaptiert der Kore-Suit dessen tierische Fähigkeiten. Dazu gehören ein guter Geruchs- und Hörsinn. Dies ermöglicht es euch zum Beispiel Schlösser zu knacken. Mit seinem nervenraubenden Jaulen können einige Gegner sogar temporär außer Gefecht gesetzt werden, um ihnen dann mit Madboy den Rest zu geben.
Der Wechsel zwischen den einzelnen Charakteren erfolgt vollkommen problemlos durch drücken des C-Knopfs.
So gerüstet machen sich die drei also auf den Weg Dr. Samuelson und vor allem die Oberwelt vor den Inner-Irdischen zu retten. Aber ihr seid nicht ganz alleine. Innerhalb der Angreifer gibt es eine Gruppe von Widerstandkämpfern gegen das Krank-Regime. Man erkennt sie an den „unscheinbaren“ lustigen Hütchen auf dem Kopf.
Einige Spieler hatten bei Super Mario Galaxy 2 bemängelt, dass die Levels zu linear wären.
Dies ist bei The Kore Gang nicht der Fall. Vielmehr müsst ihr einiges erkunden und verschiedene Aufgaben erledigen. In jedem Abschnitt gibt es zudem eine bestimmte Anzahl von Energiewesen, den Zeeks. Findet man alle, wird als Belohnung ein Kompendiumseintrag freigeschaltet.
Innerhalb der einzelnen Gebiete speichert das Spiel selbstständig zwischen, falls euer Anzug zerstört werden sollte. Dies erspart lange und nervige Laufwege zu verzwickten Stellen, an denen man mehrere Anläufe benötigt.
Angestaubt ?
Von wegen! Auch wenn die Grafik an manchen Stellen schwankend ist und die Texturen stellenweise etwas mager, bzw. blass wirken, ist das Spiel wirklich schön anzusehen. Die Charaktere sind super animiert und passen sich hervorragend ins gesamtschräge Bild ein. So haben die von der Oberwelt besessenen Krank-Brüder zum Beispiel blauen Himmel und Wolken an die Decken malen lassen, und man könnte glatt vergessen, dass man sich unter der Erde befindet. Wären da nicht diese riesigen fliegenden Fische, Metallaffen-Taxis und allerlei andere skurrile Gestalten.
Wer die Aufmachung des Spiels mag, wird die Musik lieben. Schräger und abgefahrener geht es kaum. In der sonst oft von Einheitsgedüdel geprägten Welt der Videospielmusik sticht dieser Soundtrack klar heraus. Nicht zu vergessen die komplett deutsche Sprachausgabe, die den Humor noch besser transportiert und zur Geltung bringt.
Die einsteigerfeundliche Steuerung geht gut von der Hand und ist sehr intuitiv. Gelegentlich gibt es kleinere Aussetzer bei Funktionen mit dem Wii-Pointer. Dies ist aber meist nicht weiter schlimm. Nicht ganz so optimal gelöst ist die automatische Kameraführung. Manchmal wird einem die Sicht durch Objekte im Vordergrund verdeckt, oder es ist schwer zu erkennen wo es weiter geht. Zum Glück kann man die Kamera problemlos manuell nachjustieren. Im späteren Spielverlauf gibt es dann auch die Möglichkeit einer fast freien Umsicht mit der Kamera.
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Vielen Dank an die Firma Pixonauts für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 11.August.2010 - 06:18 Uhr