Spieletest: The Incredible Hulk: Ultimate Destruction NGC

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Weitere Infos

Releasedate:
32. September 2005

USK 16 keine Onlinefunktion unterstützt MyNintendo nicht

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Kaputtmachen!!Aaarggh!
zahlreiche Missionen
viele und nette Moves
Negativ:
auf Dauer eintönig
technisch zwiespältig
kein Multiplayer

Mit der Radioaktivität ist es ja so eine Sache. Einerseits faszinierend und sogar teilweise nützlich für die Probleme der Menschheit, bleibt sie doch im wesentlichen unkontrollierbar und extrem gefährlich. Dr. Robert Bruce Banner kann ein Lied davon singen, denn just zu dem Zeitpunkt, in dem er seine neueste Erfindung, die Gamma-Bombe, testen wollte, sieht er einen Jungen auf dem Testgelände herumspazieren. Dr. Banner gelingt es zwar, den ungebetenen Gast in Sicherheit zu bringen, allerdings wird er selber Opfer der freigesetzten Gamma-Strahlung. Von nun an wird Banner zu Hulk, einem riesigen Muskelprotz mit dem Verstand eines Kleinkindes und zwar immer dann, wenn sich der normale Banner zu sehr aufregt.

Die Welt ist deine Waffe

So weit zu der bekannten Vorgeschichte des Marvel Comics. In diesem nun mittlerweile zweiten Hulk-Spiel für den GC geht es allerdings von der Storyline darum, eine Maschine zu entwickeln, mit der die Verwandlung von Banner in Hulk gestoppt werden kann. Dazu müssen nun in zahlreichen Levels Gegner besiegt oder Bauteile der Maschine organisiert werden. Aber das heere Spielziel hält einem natürlich nicht davon ab, in den Missionen mit dem grünem Riesen durch die Gegend zu stampfen und sein Umfeld dem Erdboden gleich zu machen...

Lokalisation: Fehlanzeige

Wenige Minuten nach dem Starten des Spiels wird einem bereits bewusst, dass Vivendi Universal auf eine Eindeutschung komplett verzichtet hat und das mit einer solchen Konsequenz, dass noch nicht einmal eine deutschsprachige Anleitung in der Hülle zu finden ist. Der Frust über die fehlende Lokalisierung hält sich allerdings bei einem Menschen mit durchschnittlich guten Englischkenntnissen in Grenzen, da die Textlastigkeit des Spiels ohnehin eher gering ist und man als Erstes mit dem gut umgesetzten Tutorial-Level startet. Alle wichtigen Moves und Kampfhandlungen werden hier vorgeführt und beigebracht. Die Möglichkeiten der Aggressionsentladung sind dabei äußerst vielfältig gestaltet und auch im weiteren Spielverlauf können noch zusätzliche Attacken gekauft bzw. aufgerüstet werden. Dazu aber später mehr. Als Ansicht haben sich die Entwickler von Radical für die hervorragend umgesetzte Third-Person-Perspektive entschieden. Zudem könnt ihr mit dem C-Stick die Kamera jederzeit wie gewünscht durch die Gegend schwenken.

Das Spiel beginnt nun damit, das ihr von eurem sicherem Quartier, einer Kirche am Stadtrand, in das Stadtzentrum "springt". Hier sind nun nacheinander jede Menge Missionen zu meistern, die allerdings nicht frei wählbar sind, sondern erst nach dem Durchspielen des vorherigen Levels freigeschaltet werden. Als großer Kritikpunkt fällt hierbei die mangelnde Abwechslung der Missionen auf. So gibt es eigentlich nur zwei Haupt-Terrains, nämlich die Stadt und die Wüstenlandschaft, und an beiden hat man sich doch relativ schnell satt gesehen. Und auch die eigentlichen Ziele, der im Übrigen recht kurzen Missionen, wie beispielsweise "Zerstöre X, Y und Z" oder "Sammle Teil A und B ein und flüchte" begegnen einem ständig aufs Neue. In einem typischen Level müsst ihr nun mit dem grünen Wüterich durch die Gegend stampfen und vor allem gegen zahlreiche Armeeeinheiten den Kampf aufnehmen, welche euch mit Fußtruppen, gepanzerten Fahrzeugen und Hubschraubern im Visier haben.

Achtung! 30-Tonner von links oben

Dabei dient euch so ziemlich alles als Waffe, was herumsteht und nicht gerade ein Hochhaus ist. Wer also schon immer mal einen Kranwagen oder ein Bushalte-Wartehäuschen auf seine Mitmenschen werfen wollte: Voilà! Neben allerhand städtetypischen Gegenständen können aber auch Raketenwerfer der Armee erbeutet und somit gegen die ursprünglichen Eigentümer eingesetzt werden. Generell kann bei solchen Angriffen anhand der gedrückten R-Taste ein Gegner anvisiert und beworfen beziehungsweise beschossen werden. Von zentraler Bedeutung sind aber auch die unterschiedlichen Moves und Attacken, die der grüne Riese ausführen kann. So sind gegen einige Gegner nur bestimmte Attacken hilfreich, während Bossgegner mit der Zeit gegen wiederholte Combos immun werden. Allerdings muss ein großer Teil der Moves erst gekauft werden, indem ihr euch durch vorherige Randale-Aktionen Smash-Points verdient und diese dann in eurer Basis eintauscht.

Vom Spielprinzip nichts neues

Innovation wird bei Ultimate Destruction zwar nicht gerade groß geschrieben, allerdings ist die "Critical Mass"-Phase ein hübscher Einfall. Denn wenn Hulks Lebensenergie auf Null sinkt, stirbt er nicht sofort, sondern bekommt nochmal einen letzten ultimativen Kick, quasi eine Art orgastischer Wutanfall. Wenn man dann in diesem Stadium einige Moves wie bespielsweise den Atomic-Slam anwendet, haben diese verheerende Folgen und im günstigsten Falle ist man alle Gegner auf einen Schlag los. Wenn man allerdings in der Situation zu aufgeregt ist oder sich durch die teilweise recht langen Tastenkombinationen verdrückt und weiter unter Beschuss genommen wird, kann man dann auch ganz schnell das Zeitliche segnen. Es sei denn, man schafft es schnell die von vernichteten Gegnern hinterlassene Lebensenergie aufzusammeln, um seine Energieleiste wieder aufzufüllen.

Technisch nicht nur umwerfend

Im technischen Gebiet hat der Titel einen deutlichen Mittelfeldplatz mit, sagen wir einmal, gutem Torverhältnis. Die Detailliertheit der Städte hält sich in Maßen und in den engen Straßen der Großtadt tummeln sich gerade mal so viele Fahrzeuge wie in einem dörflichen Wohngebiet an einem Sonntagmittag. Das kann sich aber auch schlagartig ändern, wenn man plötzlich von allen Seiten unter Beschuss genommen wird und Explosionen den Monitor zum Flackern bringen. Und selbst dann hält sich das Ruckeln in Grenzen und man sieht, dass hier mit einer vernünftigen Grafikengine gearbeitet wurde. Persönlich sind mir aber die kantigen und teilweise zu einfachen Texturen während des gesammten Spiels ein Dorn im Auge. Auch die Soundqualität könnte besser sein, über Musik lässt sich immer streiten und einige Soundeffekte, wie etwa der Militärfunk im Hintergrund der Armeeangriffe, sind ganz nett, aber irgendwie fehlt dem Ganzen eine anspruchsvolle Note.

Abschließend lässt sich sagen: Für alle Hulk-Fans (wenn es denn sowas in unseren Breitengrade gibt): Ihr werdet mit The Incredible Hulk: Ultimate Destruction zumindest eine Weile Spaß haben. Der Umfang ist ordentlich und es gibt genug Gelegenheiten, sich mit dem grünen Monster auszutoben. Andererseits findet man auch problemlos bessere und fesselndere Software für den Würfel. Leider handelt es sich bei der Disc mal wieder um einen Titel, bei dem man im Stillen denkt: Schade, es hätte mehr daraus gemacht werden können...

Fazit

Ultimate Destruction ist fast schon ein gutes Spiel, erst Recht, wenn man andere Lizenz-Titel zum Vergleich anführt. Allerdings werden die Missionen aufgrund mangelnder Abwechslung schnell langweilig und das technische Niveau ist bestenfalls obere Mittelklasse.

Grafik
7.5
Sound
6.5
Gesamt
7

verfasst von „Thomas_Billstein“

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Vielen Dank an die Firma Vivendi Universal für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 02.November.2005 - 19:53 Uhr