Spieletest: The Cruel King and the Great Hero NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
4. März 2022

USK 6 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Handgezeichnete und märchenhafte Zeichnungen
Bilderbuchartige Geschichte
Ideal für RPG-Neulinge
Negativ:
Kämpfe auf Dauer zu monoton
Keine Deutschen Texte
Zu Einfach

Indie-Spiele zeichnen sich oft durch einzigartige Spielkonzepte oder aber auch Grafikstile aus. The Cruel King and the Great Hero zählt definitiv zu letzterer Kategorie und das so richtig. Die wunderschöne Optik sorgt von der ersten Sekunde an für eine emotionale Bindung zu der kleinen Yuu und ihrem Ziehvater, dem Drachen. Ob das Spiel darüber hinaus noch mehr Substanz liefern kann, klärt der Nintendofans.de Test zur Nintendo Switch Fassung von The Cruel King and the Great Hero.

Wunderschön

Wer auch nur im Entferntesten überlegt zu diesem RPG-Titel zu greifen, muss ein Sentiment zu handgezeichneten, an Kinderbücher erinnernden, Grafiken haben. Wem das alles zu niedlich, gar zu kindlich ist, der wird sofort dankend abwinken und sich erwachseneren Titeln zuwenden. Alle anderen bekommen wunderschöne Zeichnungen, liebenswürdige Charaktere und Animationen, die an ein Scherenschnitttheater erinnern.

Die kleine Yuu ist zwar noch etwas grün hinter den Ohren, aber hat das Herz einer Abenteurerin. Kein Wunder, erzählt ihr Ziehvater, der Drachenkönig, ihr doch stets von den Heldentaten ihres Vaters. Ihrem Vater nacheifernd, möchte Yuu auch eine Heldin werden und der Drache schickt sie raus in die weite, aber gefährliche Welt, damit sie sich von Aufgabe zu Aufgabe hangeln und so an Erfahrung gewinnen kann. Vor allem Menschen mit eigenen Kindern wird das Herz aufgehen, wenn man sieht, dass der Drache seine elterliche Sorge doch nie ganz ablegen kann und immer wieder im Hintergrund zu sehen ist, wie er seiner Kleinen über die Schulter schaut und auch mal heimlich aushilft.

RPG für die Anfänger

Das Spielprinzip kommt bei Yuus Reisen sehr klassisch daher. Man bewegt sich in einer 2,5D Welt von links nach rechts und hat auf dem Weg nur wenig Spielraum nach unten und nach oben. Die wunderschön, märchenhaft gezeichneten Landschaften sind schlauchig angelegt und man behält nur dank der guten Map den Überblick. Immer wieder starten zufällige, rundenbasierte Kämpfe, in denen man mit Attacken, Skills und Items die üblichen RPG-typischen Aktionen zur Verfügung hat. Dabei sind alle Tutorials im gesamten Spiel sehr einsteigerfreundlich, was dazu führt, dass es für Rollenspielprofis ein wenig zu detailliert zugehen kann. Wie man beispielsweise einen Charakter ausrüstet ist übliches Basiswissen, dass eigentlich nicht mehr explizit erklärt werden muss. Für jüngere Spieler könnte das Game aber eine wunderschöne Einstiegsdroge in die große Welt der (j)RPGs sein. Die Kämpfe selbst sind zudem nicht besonders anspruchsvoll, machen aber dennoch immer wieder Spaß, vor allem durch die knuddelig-schönen Gegenerdesigns. Ein wenig anders sieht das Ganze bei den Bossfights aus. Diese können schon mal etwas länger gehen und die jüngeren Gamer ins Schwitzen bringen. Damit die mutige Yuu diese Herausforderungen nicht ganz allein bestreiten muss, stehen ihr immer wieder treue Wegbegleiter zur Seite, wie zum Beispiel der kleine Fuchs. Egal wen man in diesem Spiel begegnet, der Charmefaktor ist stets am oberen Limit und wird glücklicherweise mit der nötigen Portion Melancholie verfeinert. Die Geschichte hat nämlich auch ihre traurigen und wehmütigen Momente.

Angenehm wenig zu tun

Anders als in so manchem AAA-Rollenspiel hält sich die Spielzeit von The Cruel King and the Great Hero stark in Grenzen. Nach maximal 15 Stunden sehen auch die jüngeren Spieler den Abspann und das ist absolut gut so. Zwar gibt es immer wieder eine Nebenmission nach der anderen, doch übersteigen diese klassische Hol- und Bringemissionen nur selten. Zur Orientierung helfen Markierungen auf der Karte, was gut ist, denn das Spiel brummt einem die Aufgaben auf, egal, ob man die andere schon beendet hat oder nicht. Der Spieler wählt eins der vielen Objectives aus und kann sich dann diesem fokussiert hingeben.

Aber auch wer allen Aufgaben nachgeht, wird das Spiel nicht unnötig in die Länge ziehen können. Bevor sich das Spielprinzip erschöpfen kann, darf man schon zum nächsten Indietitel greifen.

Fürs Auge, fürs Ohr und für die Switch

Wie bereits erwähnt kann sich das Spiel, bis auf die wenige Abwechslung bei den Hintergründen, optisch nichts vorwerfen lassen. Die Zeichnungen haben einen hohen Wiedererkennungswert und sind der Unique Selling Point des Spiels. Auch klangtechnisch wird hier sehr solide abgeliefert. Im direkten Vergleich zu anderen Hits fehlen zwar die ganz großen Kompositionen, aber zu meckern gibt es dennoch nicht viel. Alles in allem ergibt sich ein Spiel, dass mit seinen nicht allzu großen Anforderungen die Switch in perfektem Maße ausnutzt. Auch im portablen Modus macht das Spiel eine tolle Figur und so ist es den eigenen Vorlieben überlassen, ob man lieber unterwegs oder auf der Couch zu Hause spielen möchte. Ein Manko müssen sich die Macher allerdings vorwerfen lassen. Das gesamte Gameplay und die Story scheinen sich an ein jüngeres Publikum zu richten. Die Vertonung ist allerdings japanisch und die Schriftsprache Englisch. Deutsche Frühjugendliche könnten also in die Röhre gucken, was schon als Konzeptionsfehler gewertet werden muss.

Fazit

The Cruel King and the Great Hero ist ein einsteigerfreundliches RPG, dass mit einer wunderschönen, handgezeichneten Grafik besticht. Das Gameplay ist solide, wobei die rundenbasierten Zufallskämpfe auf Dauer ermüdend sein können. Die Story könnte einem Kinderbuch entsprungen sein und kann dank knuffiger Charaktere auch größere Spieler begeistern. Leider werden auch nur diese sie verstehen können, da deutsche Texte gänzlich fehlen.

Grafik
9
Sound
8
Gesamt
7.5

verfasst von „MatEusZ“

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Vielen Dank an die Firma NIS America für die Bereitstellung des Testmusters.
Letzte Aktualisierung: 20.April.2022 - 14:21 Uhr