Spieletest: Tenchu: Shadow Assassins WII
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Releasedate:12. März 2009





Anzahl der Spieler: 1
Leser-Meinungen: Noch keine
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Specials: keine
Plus / Minus
- Positiv:
- Interessante Geschichte
- Feine Grafik
- Belohnendes Gameplay
- Negativ:
- Zu wenig Musikstücke
- Steuerung mit kleinen Macken
Ganz leise hat sich mit Tenchu eine neue Stealth-Serie auf der Wii eingefunden, die zunächst auf der PlayStation startete. Shadow Assassins ist der vierte Teil und wurde wieder vom originalen Entwicklerteam Acquire kreiert, nachdem Tenchu Z (Entwickler K2) weder Fans noch Kritiker überzeugen konnte.
Im Japan der Edo-Zeit wahrt ihr als Ninja die Sicherheit eurer Lords und führt dessen Aufträge aus. Zur Wahl stehen der düstere Rikimaru, der den ersten Teil und den letzten Level des Spiels bestreitet, und seine Partnerin Ayame, die im Mittelteil einige Missionen erfüllt. Ein Vergleich mit Splinter Cell oder auch Metal Gear Solid fällt nicht nur wegen dem gänzlich anderen Setting schwer, schließlich spielt die Geschichte weit entfernt vom Hightech der genannten Serien. Auch das Gameplay fühlt sich anders an, da bei der Entdeckung durch einen Feind in der Regel keine Actionsequenz folgt, in der der Gegner getötet werden kann. Stattdessen „verpufft“ der Ninja in einer großen Wolke aus Staub und Federn und man wird an den Anfang des jeweiligen Abschnitts versetzt, bereits ausgeschaltete Gegner bleiben aber gespeichert. Dies bedeutet im Endeffekt, dass nahezu jeder Kill auch wirklich lautlos und ohne Beobachtung geschehen muss. Einige wenige Auseinandersetzungen müssen aber dennoch mit dem Schwert ausgetragen werden. Hier werden verschiedene Winkel vorgegeben, wie die Wii-Fernbedienung zu halten ist. Blockt man einige gegnerische Schwerthiebe, darf man selbst austeilen. Kleinere Kombos richten verheerenden Schaden an, stumpfes Fuchteln hingegen wirkt fast aussichtslos. Generell wurde aber der Actionanteil bewusst gegen ein sehr aufmerksames, geplantes Vorgehen eingetauscht. Die Schatten sind ähnlich wie bei Splinter Cell die wichtigste Hilfe um von A nach B zu kommen. Ein Mond, der sich je nach Helligkeit in Schatten hüllt oder strahlt, symbolisiert den aktuellen Status der Spielfigur. Gegner erscheinen als Sterne, eine ebenso stilisierte wie auch hilfreiche Anzeige. Sobald man nahe genug an einen Gegner herangekommen ist, kann man ihn lautlos töten. Dabei spielt es keine Rolle, ob man sich unter, über, neben oder hinter ihm befindet. Für praktisch jede Lage gibt es einen anderen Angriff, die aber allesamt über die A-Taste ausgelöst werden. Erst dann benötigt es etwas Geschick um den Angriff zu einem erfolgreichen zu machen. Neben diesen direkten Attacken gibt es eine Vielzahl an Items, die auch auf große Distanzen funktionieren. Ninjasterne können beispielsweise selten direkt töten, bringen die Gegner aber ins Wanken. Sollte sich ein Brunnen, Feuer oder eine andere Gefahrenquelle in der Nähe befinden war es das. Die Angel kann Gegner ebenfalls in Richtung Tod ziehen, während ein mit Wasser gefülltes Bambusrohr größere Fackeln löscht; Kerzen lassen sich natürlich einfach auspusten. Ein wenig irre ist das Item „Katze“. Mit ihr lassen sich die Level nicht nur prima erkunden, ihr Blick ist auch für die heimtückisch versteckten anderen Ninjas geschärft. Und mehr noch: Sie kann in kleine Löcher kriechen und weitere Items apportieren. Rauchbomben lassen ein schnelles Durchqueren von kleineren Abschnitten zu, aber der Höhepunkt sind sicherlich die rar verteilten „Ghostmaker“, die einen sofortigen Tod zur Folge haben. Diese Items sollten allerdings weise eingesetzt und nicht bei einem normalen Gegner verbraten werden.
Der Spielablauf gestaltet sich ein wenig wie der bei Mirror’s Edge. Alles funktioniert über das Erlernen, wie man einzelne Gegner eliminiert und letztlich am Levelausgang anlangt. Klassisches Trial & Error. Trotz einiger dadurch bedingter Frustmomente vermag das Spiel trotzdem gut zu unterhalten. Dies liegt vor allem an der einfachen aber dennoch guten Geschichte, die in durchgestylten Zwischensequenzen der Post-Matrix-Ära erzählt wird. Nach den ersten Missionen wird die Tochter des Lords, Kiku, entführt. Nun versuchen beide Ninjas sie zurückzubringen. Durch Misstrauen zwischen den beiden wird mal der eine, dann der andere verdächtigt, die Entführung der Prinzessin mitverantwortet zu haben. So sucht Rikimaru sie in einem Level und im nächsten Abschnitt muss der Spieler Kiku mit Ayame vor ihm beschützen. So entstehen zwei verschiedene Blickwinkel und auch verschiedene Zeitebenen müssen entworren werden. Dieser narrative Kniff führt allerdings auch zum mehrmaligen Besuch einzelner Level, so dass es letztlich zwar 10 Kapitel, aber keine 10 Level gibt. Ohne zuviel zu verraten: Die Geschichte geht erstaunlich aus. Ein zusätzliches erweitertes Ende verstärkt das dramatische Finale noch.
Da es sich bei Shadow Assassins nur um den Auftakt einer Trilogie handelt, die kommenden beiden Spiele wurden bereits für die Wii angekündigt, dürfte die Zukunft der beiden Ninjas noch einige Wendungen bis zum großen Ende durchlaufen.