Spieletest: Super Mario 3D World + Bowsers Fury NSW

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Weitere Infos

Releasedate:
12. Februar 2021

USK 6 Pro Controller unterstützt MyNintendo nicht kein amiibosupport

Mögliche Spielmodi: Handheld-,TV-,Tischmodus

Anzahl der Spieler: 1-4

Leser-Meinungen: Noch keine

Specials: keine

Plus / Minus

Positiv:
Kreativ ohne Ende Zusatzcontent Multiplayer auch online
Negativ:
Perspektive kann Probleme machen

Heutzutage braucht eigentlich niemand mehr eine Wii U. Denn bis auf einige, übrig gebliebene Hits hat Nintendo alle Schmankerl auf ihren Topseller Nintendo Switch portiert. Als jemand, der die Spiele damals verpasst hat, könnte man sich freuen, dass Nintendo einem die zunächst verpasste Spielerfahrung damit ermöglicht. Als Besitzer einer Wii U, der zudem vielleicht gerade ihre Exklusivität besonders schätzt, wird man sich Zunehmens fragen, warum man sich (als einer der Wenigen) die Konsole damals überhaupt zugelegt hat. Wie man die Angelegenheit nun einschätzt bleibt dem Spieler selbst überlassen. Aber bei all der Kritik muss erwähnt werden, dass die portierten Spiele über die Jahre nichts von ihrer Qualität eingebüßt haben. Würde man ihre Vergangenheit nicht kennen, wäre man sich sicher einen aktuellen Topkracher vorliegen zu haben. So auch im Falle von Super Mario 3D World. Die Entwickler haben ein zeitlosen Jump’n’Run erschaffen, der die größere Öffentlichkeit definitiv verdient hat.

Platt und doch 3D

Aktuell haben Mario Fans wirklich gut lachen. Ein Klempner-Hit jagt den nächsten und vor allem im Jahre des 35 jährigen Jubiläums unseres Lieblingslatzhosenträgers gibt es die volle Ladung Mario. Aber kann es denn überhaupt zu viel Mario sein? In gewisser Weise schon. Denn wenn man in diesem Jubiläumsjahr einen großartigen Klassiker nach dem nächsten durchspielt, fallen einem vor allem die vielen Gemeinsamkeiten der Spiele auf. Zwar strotzen die Entwickler nur so vor kreativen Gameplay Elementen, aber schlussendlich geht’s doch immer um dasselbe. Bowser stellt irgendeine Gemeinheit an und Mario macht sich auf den Weg ihm das Handwerk zu legen. Dabei rennt er von a nach b durch die unzähligen Level und sammelt was das Zeug hält. Keine erzählerische Tiefe und kein Twist. Simpler geht es kaum. Odyssey brachte ein wenig frischen Wind, aber von einem neu gedachten Konzept, wie bei God of War oder Breath of the Wild konnte da nicht die Rede sein. Und das alles trifft ebenso mit voller Wucht auf Super Mario 3D World zu. Hier steht das Familien- und Freundeerlebnis ganz klar im Vordergrund. Damit auch die Kleinen Spaß haben, verzichtet man, wo es nur geht auf Sprache und lässt die Bilder sprechen. An sich eine schöne Idee, Bowsers bösen Plan in gemalten Bildern ohne Text darzustellen, doch die inhaltliche Simplizität der Mariospiele feiert damit ihren Höhepunkt. Zugegebenermaßen muss aber erwähnt werden, dass damit auch wirklich (fast) alles Negative über Super Mario 3D World gesagt wurde. Denn spielerisch hat man hier einen absoluten Giganten der Mario Geschichte vor sich. Die Kreativität der Leveldesigner scheint unermesslich, die Gadgets wirken stimmig, der Multiplayer fetzt und Mario als Katze ist einfach nur niedlich (Wobei Peach als Boomerang Koopa ganz knapp vorne liegt!). Optisch wird einem eine fantastische Augenweide geboten und man erwischt sich immer wieder mit offenem Mund auf den Fernseher glotzen.

Best of Mario

Aus vielerlei Hinsicht passt Super Mario 3D World sehr gut in das Geburtstagsjahr des Klempners. Es wirkt nämlich wie eine Hitparade der Mariospiele. Der Levelauswahlbildschirm ist eine wunderschöne 3D Variante der ikonischen Landschaft aus Super Mario Bros. 3. Viele Sprung- und Bewegungsmuster feierten in Super Mario 64 ihre Premiere. Die grünen Sterne erinnern an Mario Galaxy und den Aufbau der Level kennt man teilweise aus Super Mario Land 3D vom 3DS. Und das sind nur einige Beispiele. Egal welcher Ableger der langen Mario Reihe einem am meisten liegt, in diesem Game wird man sich heimisch fühlen. Einzig die musikalische Untermalung erinnert an die jazzigen Klänge aus Odyssey und betritt damit weniger klassische Pfade. Was auf der einen Seite weniger Ohrwürmer hervorbringt, sorgt auf der anderen für frischen Wind im Sounddesign. Es muss eben nicht alles retro sein. Generell wirkt, trotz der vielen Anleihen, nichts wie ein billiger Abklatsch. Einige Gadgets gibt es nur in einem Level und sonst nie wieder und andere werden stetig weitergeführt. Das Mario Kart Level sticht mit seiner nostalgisch anmutenden Musik und der ikonischen Farbpalette besonders hervor und bedient Fans der Klassiker ebenso, wie die neuen Gamer. Davon hätte es gut und gerne noch drei weitere Varianten geben können. Aber anscheinend hatten die Entwickler so viele Ideen, dass man haushalten musste. Das Katzen Power Up ist dabei stark im Vordergrund und bietet einige interessante Gameplayvariationen. Zum Einen kann der Spieler damit Wände erklimmen, die sonst keine Möglichkeit der Überwindung bieten. Zum Anderen kann der Spieler als Katze mitten im Sprung einen Senkflug starten, der die Gegner mit voller Härte erwischt. Mit der Y-Taste, die sonst für schnelles Laufen zuständig ist, kann der Spieler auch spezielle Angriffe ausführen, die je nach Power Up unterschiedlich ausfallen. Und das ist auch bitternötig, denn Zeit zum Verschnaufen hat man bei Super Mario 3D World fast nie. Wenn einem nicht gerade Horden von Gegnern, der aufrückende Bildschirmrand oder die schwierigen Sprungpassagen zu schaffen machen, dann sorgt das knappe Zeitlimit dafür, dass niemandem langweilig wird. Apropos Sprungpassagen. Die Abenteuer des bärtigen Klempners sind ja weltweit bekannt für das perfekte Handling und extrem faire Level- und Bewegungsdesign. Und hier kommen wir zur einzigen wirklichen Schwäche des Spiels. Da der Aufbau der Levels stark an Marios drittem Ableger orientiert ist, hat man das Gefühl sich in einem klassischen 2,5D Abenteuer zu befinden. Auf der anderen Seite kann man sich eben in die Tiefe des Raums bewegen. Das erweckt den Eindruck hier sei ein einzigartiges 2,75D Spiel geschaffen worden, mit dem Nachteil, dass man sehr oft am Gegner vorbei in die Schlucht springt oder aber denkt, dass Fragezeichenkästchen sei ganz vorne im Bild und nicht hinten an der Wand. Was im Singleplayer Modus noch teilweise durch das Drehen der Kamera ausgebessert werden kann, führt im Multiplayer, wo die Perspektive vorgegeben ist, zu Chaos und wutentbrannten Schreien. Vor allem jüngere Spieler werden hier ihre Probleme haben, obwohl das Spiel ansonsten auf sie ausgelegt zu sein scheint. Da kommt es sehr gelegen, dass sich die Charaktere gegenseitig tragen oder vorübergehend in eine hinterherfliegende Blase zurückziehen können und das mit Extraleben nicht gegeizt wird. Wenn das alles nichts hilft, unterstützt einen das Spiel mit einem besonderen Waschbär Kostüm, was einen weit flattern und unbesiegbar werden lässt.

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